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Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Titel: Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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überrascht, dass einer der Männer, die wir jagten, die ganze Zeit über hier unter meinen Leuten war, dann wäre meine Antwort Nein.“
    „Hatte er Kameraden in der Armee? Jemanden, mit dem ich reden kann?“
    Langsam nahm Braddock seinen Fuß von meiner Liege. „Als Ritter von meinem Orden steht Euch meine Gastfreundschaft zu, und natürlich dürft Ihr Eure eigenen Befragungen vornehmen. Ich hoffe, dass ich im Gegenzug auch Eure Unterstützung bei unseren Bestrebungen erwarten darf.“
    „Und welcher Art sind Eure Bestrebungen?“, fragte ich.
    „Die Franzosen belagern die Festung von Bergen op Zoom. Darin halten sich unsere Verbündeten auf: die Niederländer, die Österreicher, die Hannoveraner, die Hessen und natürlich die Briten. Die Franzosen haben bereits Gräben angelegt und heben nun parallel dazu weitere aus. Sie werden bald mit der Bombardierung der Festung beginnen. Sie werden versuchen, sie einzunehmen, bevor der große Regen einsetzt. Sie glauben, die Festung sei ihr Tor in die Niederlande, und die Alliierten sind der Ansicht, dass die Festung um jeden Preis gehalten werden müsse. Wir brauchen jeden Mann, den wir bekommen können. Jetzt versteht Ihr sicher, warum wir Deserteure nicht tolerieren können. Schlägt Euer Herz für die Schlacht, Kenway, oder seid Ihr so auf Rache fixiert, dass Ihr uns nicht mehr helfen könnt?“

TEIL DREI
    1753, sechs Jahre später

7. Juni 1753
    I
    „Ich habe einen Auftrag für Euch“, sagte Reginald.
    Ich nickte. Das hatte ich erwartet. Es war lange her, seit ich ihn das letzte Mal gesehen hatte, und ich hatte bereits das Gefühl gehabt, er wollte sich nicht nur mit mir treffen, um sich über den neuesten Klatsch und Tratsch auszutauschen, auch wenn wir uns bei White’s trafen, wo wir nun beide mit einem Ale vor uns saßen und eine aufmerksame und – wie mir nicht entgangen war – vollbusige Bedienung es kaum erwarten konnte, uns das nächste zu bringen.
    Am Tisch links von uns ließen einige Herren in ausgelassener Stimmung die Würfel rollen, aber abgesehen davon war das Lokal leer.
    Ich hatte Reginald seit jenem Tag im Schwarzwald nicht mehr gesehen. Das war sechs Jahre her, und in der Zwischenzeit war viel passiert. In den Vereinigten Niederlanden hatte ich mich Braddock angeschlossen und bei der Belagerung von Bergen op Zoom mit den Coldstreams zusammengearbeitet und dann noch bis zum Frieden von Aachen im darauffolgenden Jahr, der das Ende des Krieges bedeutet hatte. Danach unterstützte ich sie noch bei verschiedenen Missionen zur Wahrung des Friedens und blieb somit weiterhin von Reginald getrennt, dessen Briefe mich entweder aus London oder vom Château im Forêt des Landes erreichten. Weil mir bewusst war, dass meine Briefe gelesen werden könnten, bevor ich sie abschickte, hielt ich meine Korrespondenz vage, während ich mich insgeheim auf den Moment freute, wenn ich mich endlich mit Reginald hinsetzen und über meine Befürchtungen sprechen konnte.
    Doch als ich nach London zurückkehrte und wieder am Queen Anne’s Square wohnte, war er nicht abkömmlich. Man sagte mir, er habe sich mit seinen Büchern zurückgezogen – er und John Harrison, ein anderer Ordensritter, der offenbar im gleichen Maß wie Reginald besessen war von Tempeln, alten Lagerhäusern und gespenstischen Wesen aus der Vergangenheit.
    „Wisst Ihr noch, dass wir anlässlich meines achten Geburtstags hierherkamen?“, fragte ich. Irgendwie schien ich den Augenblick, in dem ich erfahren würde, wen ich töten sollte, aufschieben zu wollen. „Erinnert Ihr Euch, was draußen vorfiel, als Ihr, ganz hitzköpfiger Verehrer, bereit wart, auf der Straße, an Ort und Stelle, Gerechtigkeit zu üben?“
    Er nickte. „Menschen ändern sich, Haytham.“
    „Allerdings. Ihr habt Euch verändert. Ihr habt Euch hauptsächlich mit Euren Forschungen über die erste Zivilisation beschäftigt“, sagte ich.
    „Ich bin dem Ziel jetzt ganz nah, Haytham“, erklärte er, als hätte der bloße Gedanke daran einen Schleier der Müdigkeit, den er bis jetzt getragen hatte, von ihm genommen.
    „Ist es Euch je gelungen, Vedomirs Tagebuch zu entschlüsseln?“
    Seine Miene verdüsterte sich. „Nein, damit hatte ich kein Glück, und das lag nicht daran, dass ich es nicht in ausreichendem Maß versucht hätte, so viel kann ich Euch versichern. Oder vielleicht sollte ich lieber sagen, es ist mir noch nicht gelungen, denn es gibt da einen Experten für Entschlüsselungen, in Italien, ein Partner der

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