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Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Titel: Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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Verkleidung aus, so gut es ging. Die Männer, die sie angriffen, mussten sich gegenseitig bekämpfen, denn sie wussten nicht, wer von denen, die eine Uniform trugen, Freund oder Feind war. Die Eingeborenen, die unbewaffnet waren, warteten abgeschirmt auf das Ende des Kampfes, während eine Gruppe von Silas’ Rotröcken am Eingang des Forts in einer Reihe Aufstellung nahm. Ich erkannte meine Chance – Silas stand neben seinen Soldaten und feuerte sie an, unbarmherzig vorzugehen. Ihm war es egal, wer starb, solange nur seine kostbare „Ware“ nicht entkam und solange sein Stolz nicht verletzt wurde.
    Ich gab Benjamin ein Zeichen, woraufhin wir uns Silas näherten. Dann sahen wir, dass er uns aus dem Augenwinkel bemerkt hatte. Einen Moment lang sah ich, wie sich die Verblüffung in seinen Zügen widerspiegelte, bis ihm aufging, dass wir zum einen zwei der Eindringlinge waren und er zum anderen keine Fluchtmöglichkeit hatte, weil wir so dastanden, dass wir ihn vom Rest seiner Männer abschnitten. Eigentlich sahen wir aus wie zwei treue Leibwächter, die ihn vor Schaden bewahrten.
    „Ihr wisst nicht, wer ich bin“, sagte ich zu ihm, „aber ich glaube, Ihr beide kennt Euch sehr gut …“ Bei diesen Worten trat Benjamin Church vor.
    „Ich habe Euch ein Versprechen gegeben“, sagte Benjamin. „Eines, das ich zu halten beabsichtige …“
    Nur Sekunden später war es vorbei. Benjamin war Silas gegenüber sehr viel gnädiger, als Cutter es bei ihm gewesen war. Mit dem Tod des Anführers brach die Verteidigung des Forts zusammen, die Tore öffneten sich, und wir erlaubten den übrigen Rotröcken hinauszuströmen. Hinter ihnen folgten die gefangenen Mohawk, und ich sah die Frau von zuvor wieder. Anstatt zu fliehen, blieb sie, um ihren Leuten zu helfen. Sie war ebenso mutig wie schön und klug. Während sie Angehörigen ihres Stammes half, aus dem verfluchten Fort zu entkommen, trafen sich unsere Blicke, und ich war wie verzaubert von ihr. Und dann war sie fort.

15. November 1754
    I
    Es war eisig kalt, und Schnee bedeckte den Boden, als wir früh am Morgen aufbrachen und in Richtung Lexington ritten, um …
    Von „Besessenheit“ zu sprechen, wäre vielleicht übertrieben. Sagen wir lieber: Sie ging mir nicht mehr aus dem Sinn – die Mohawk-Frau, die ich auf dem Karren kennengelernt hatte. Und ich wollte sie finden.
    Warum?
    Hätte Charles mir diese Frage gestellt, hätte ich ihm geantwortet, dass ich sie finden wolle, weil ich wusste, dass sie gut Englisch sprach, und deshalb wäre sie eine gute Kontaktperson bei den Mohawk, die uns helfen könnte, die Vorläuferstätte aufzuspüren.
    Das hätte ich gesagt, wenn Charles mich gefragt hätte, warum ich sie finden wollte, und das wäre zum Teil wahr gewesen. Zum Teil .
    Jedenfalls machte ich mich mit Charles wieder einmal auf die Suche, und diesmal war Lexington unser Ziel, als er sagte: „Ich fürchte, ich habe schlechte Nachrichten, Sir.“
    „Was gibt es, Charles?“
    „Braddock besteht darauf, dass ich zurückkomme und unter seinem Befehl diene. Ich habe versucht, mich entschuldigen zu lassen, jedoch vergebens“, erklärte er traurig.
    „Er ist zweifellos noch wütend über den Verlust von John – ganz zu schweigen von der Schmach, die wir ihm bereitet haben“, erwiderte ich nachdenklich. Ich überlegte, ob ich es zu Ende hätte bringen sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte. „Tut, was er verlangt. In der Zwischenzeit werde ich daran arbeiten, dass man Euch gehen lässt.“
    Wie ich das bewerkstelligen wollte, wusste ich noch nicht. Ja, es hatte einmal eine Zeit gegeben, als ein scharfer Brief von Reginald dazu geführt hätte, dass Braddock seine Meinung änderte. Aber es war längst klar geworden, dass Braddock mit unserer Sache nichts mehr am Hut hatte.
    „Es tut mir leid, dass ich Euch solche Schwierigkeiten bereite“, sagte Charles.
    „Das ist nicht Eure Schuld“, entgegnete ich.
    Er würde mir fehlen. Schließlich hatte er schon viel unternommen, um die geheimnisvolle Frau, nach der ich so dringend suchte, ausfindig zu machen. Laut seinen Informationen hielt sie sich außerhalb von Boston auf, in Lexington, wo sie offenbar den Engländern unter Braddocks Führung Ärger machte. Wer konnte ihr das verübeln, nachdem sie mit ansehen musste, wie ihr Volk von Silas versklavt worden war? Wir befanden uns also in Lexington, genauer gesagt, in einem verlassenen Jägerlager.
    „Sie ist nicht allzu weit weg“, ließ Charles mich wissen. Und

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