Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Titel: Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
Vom Netzwerk:
Gespräch der beiden belauschen konnte.
    „Sagt, habt Ihr gute Nachrichten?“, fragte der eine.
    „General Braddock hat das Angebot abgelehnt. Es wird keinen Waffenstillstand geben“, antwortete der andere.
    „Verdammt.“
    „Warum, George? Welchen Grund hat er angeführt?“
    Der Mann, den er George nannte – und den ich für George Washington hielt –, erwiderte: „Er meinte, eine diplomatische Lösung sei keine Lösung. Wenn wir den Franzosen erlaubten, sich zurückzuziehen, würden wir einen ohnedies unausweichlichen Konflikt nur hinauszögern – einen Konflikt, in dem sie jetzt die Oberhand haben.“
    „Auch wenn ich es nur ungern zugebe, es ist schon etwas Wahres dran an diesen Worten. Trotzdem … seht Ihr nicht, dass das unklug ist?“
    „Mir gefällt es auch nicht sonderlich. Wir sind fern der Heimat, unsere Streitkräfte aufgespalten. Schlimmer noch, ich fürchte, dass Braddock aufgrund privater Blutgelüste zum Leichtsinn neigt. Damit bringt er die Männer in Gefahr. Mir wäre es lieber, ich müsste Müttern und Witwen keine bitteren Nachrichten überbringen, nur weil die Bulldogge etwas beweisen wollte.“
    „Wo ist der General jetzt?“
    „Er zieht die Truppen zusammen.“
    „Und dann geht es nach Fort Duquesne, nehme ich an?“
    „Letzten Endes ja. Der Marsch nach Norden wird dauern.“
    „Wenigstens wird es bald vorbei sein …“
    „Ich habe es versucht, John.“
    „Ich weiß, mein Freund. Ich weiß …“
    Braddock sei aufgebrochen, um seine Truppen zusammenzuziehen, berichtete ich Ziio draußen vor der Schenke. „Und sie marschieren gegen Fort Duquesne. Es wird allerdings noch eine Weile dauern, bis sie bereit sind. Das gibt uns Zeit, einen Plan zu schmieden.“
    „Das ist nicht nötig“, sagte sie. „Wir locken sie in der Nähe des Flusses in einen Hinterhalt. Geht und sammelt Eure Verbündeten. Ich werde dasselbe tun und Euch benachrichtigen, wenn es Zeit ist zuzuschlagen.“

8. Juli 1755
    Es war fast acht Monate her, seit Ziio mir gesagt hatte, ich solle auf ihre Nachricht warten, aber dann traf sie endlich ein, und wir reisten in die Gegend am Ohio, wo die Engländer einen großen Feldzug gegen die französischen Forts vorbereiteten. Braddocks Expedition sollte Fort Duquesne zu Fall bringen.
    Wir waren in der Zwischenzeit nicht tatenlos gewesen, aber für Ziio galt das in besonderem Maße, wie ich herausfand, als wir uns schließlich wiedersahen, denn sie brachte viele Kämpfer mit, die meisten davon Eingeborene.
    „Diese Männer sind alle Angehörige verschiedener Stämme, aber vereint in dem Wunsch, Braddock das Handwerk zu legen“, erklärte sie. „Es sind Abenaki, Lenape und Shawnee.“
    „Und Ihr?“, fragte ich. „Für wen steht Ihr?“
    Sie lächelte dünn. „Für mich selbst.“
    „Was soll ich tun?“, wollte ich dann wissen.
    „Ihr werdet den anderen bei den Vorbereitungen helfen …“
    Sie scherzte nicht. Ich schickte meine Männer an die Arbeit und schloss mich ihnen an beim Bau von Blockaden und Beladen eines Karrens mit Schwarzpulver, bis alles fertig und an Ort und Stelle war. Grinsend sagte ich zu Ziio: „Ich kann es kaum erwarten, Braddocks Gesicht zu sehen, wenn die Falle zuschnappt.“
    Sie bedachte mich mit einem empörten Blick. „Ihr habt Spaß an dieser Sache?“
    „Ihr wart es, die mich bat, Euch bei der Tötung eines Mannes zu helfen.“
    „Aber es bereitet mir kein Vergnügen. Er wird geopfert, um das Land und die Völker, die darauf leben, zu retten. Was sind Eure Beweggründe? Vergeltung für vergangenes Unrecht? Rache für einen Verrat? Oder ist es einfach nur der Nervenkitzel der Jagd?“
    Besänftigend beteuerte ich: „Ihr missversteht mich.“
    Sie wies zwischen den Bäumen hindurch zum Monongahela River.
    „Braddocks Männer werden bald hier sein“, sagte sie. „Wir sollten uns auf ihre Ankunft vorbereiten.“

9. Juli 1755
    I
    Ein berittener Mohawk-Kundschafter sprach rasch ein paar Worte, die ich nicht verstand, doch als er hinab ins Tal und zum Monongahela hinzeigte, konnte ich immerhin vermuten, was er meinte, nämlich dass Braddocks Männer den Fluss überquert hatten und uns bald erreicht haben würden. Dann ritt er davon, um den Rest unserer auf der Lauer liegenden Leute zu informieren, und Ziio, die neben mir in Deckung lag, bestätigte, was ich bereits wusste.
    „Sie kommen“, sagte sie nur.
    Ich hatte es genossen, in unserem Versteck neben ihr zu liegen, ihre Nähe zu spüren. Deshalb erfüllte es mich mit

Weitere Kostenlose Bücher