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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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den Hals und ritt davon.
    „Danke“, sagte Mukhlis atemlos zu Altaïr, aber der Assassine antwortete nicht. Er war bewusstlos in den Sand gestürzt.

55
    Eine Woche später kam der Abgesandte des Anführers der Räuber.
    Die Einwohner sahen ihn durchs Dorf auf die Hügel zureiten, die zur Zitadelle hinaufführten. Er sei einer von Fahads Männern, sagten sie, und viele von ihnen glaubten zu wissen, was er in der Festung wollte.
    Zwei Tage zuvor waren Fahads Männer ins Dorf gekommen und hatten verkündet, dass jeder eine Belohnung bekäme, der den Mann identifiziere, der Fahads Sohn Bayhas getötet hatte. Dabei habe ihm ein Händler aus Masyaf geholfen, sagten sie, doch dem Händler würde nichts geschehen, wenn er nur den feigen Hund verriete, der den geliebten Sohn des Anführers der Bande umgebracht hatte. Die Dörfler hatten den Kopf geschüttelt und waren wieder ihrem Tagewerk nachgegangen. Die Männer waren mit leeren Händen abgezogen, jedoch nicht ohne düster davor zu warnen, dass sie wiederkommen würden.
    Und nun war es den Gerüchten zufolge so weit  – jedenfalls sei dies der Auftakt dazu. Nicht einmal Fahad würde es gewagt haben Männer ins Dorf zu schicken, solange es unter dem Schutz der Assassinen stand. Er würde erst den Meister um Erlaubnis gebeten haben. Aber nicht einmal Fahad hätte es gewagt, diese Bitte Altaïr oder Al Mualim vorzutragen. Mit Abbas hingegen lag die Sache anders. Abbas war schwach und käuflich.
    Und so kehrte der Abgesandte zurück. Auf dem Weg zur Burg hinauf hatte er die Dorfbewohner, die er passierte, ernst und bisweilen geringschätzig gemustert, nun aber grinste er sie an und fuhr sich mit dem Finger bezeichnend über den Hals.
    „Der Meister scheint Fahad die Erlaubnis erteilt zu haben, ins Dorf zu kommen“, sagte Mukhlis später am Abend, während die Kerzen niederbrannten. Er saß neben dem Bett und sprach eher mit sich selbst als mit dem Mann, der darin lag, mit dem Fremden, der das Bewusstsein seit dem Kampf am Wasserloch nicht zurückerlangt hatte. Danach hatte Mukhlis ihn quer über den Sattel seines zweiten Pferds gewuchtet und ihn mit sich heim nach Masyaf genommen, wo er genesen sollte. Aalia und Nada hatten ihn gepflegt, und drei Tage lang hatten sie nicht gewusst, ob er überleben würde. Der Blutverlust hatte ihn blass wie Nebel gemacht, und er hatte fast friedlich wirkend im Bett gelegen  – Aalia und Mukhlis hatten ihm ihres überlassen  – , wie ein Leichnam beinahe, als würde er diese Welt jeden Moment verlassen.
    Am dritten Tag hatte seine Gesichtsfarbe sich gebessert. Das hatte Aalia ihrem Mann mitgeteilt, als er vom Markt zurückkam, und Mukhlis hatte sich wie üblich auf einem Stuhl neben das Bett gesetzt, um mit seinem Retter zu sprechen, in der Hoffnung, ihn ins Leben zurückzulotsen. Er hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, seinen Tag zu rekapitulieren, sprach gelegentlich aber auch von bedeutsamen Dingen, mit denen er den besinnungslosen Patienten zu stimulieren und aufzuwecken hoffte.
    „Es scheint, dass Abbas seinen Preis hat“, sagte er nun. Er blickte zur Seite auf den Fremden, der auf dem Rücken lag, dessen Wunden gut verheilten und der mit jedem Tag ein wenig mehr zu Kräften kam. „Meister Altaïr wäre lieber gestorben, als so etwas zuzulassen“, fuhr Mukhlis fort.
    Er beugte sich vor und musterte die Gestalt im Bett eingehend. „Der Meister, Altaïr Ibn-La’Ahad.“
    Und zum ersten Mal, seit Mukhlis ihn in sein Haus gebracht hatte, hoben sich die Lider des Fremden flatternd.
    Das war die Reaktion, auf die er gehofft hatte. Dennoch erschrak Mukhlis darüber, derweil das Licht in die trüben Augen des Fremden zurückfand.
    „Ihr seid es, nicht wahr?“, flüsterte Mukhlis. Der Fremde blinzelte, dann richtete er den Blick auf den Händler. „Ihr seid es, richtig? Ihr seid Altaïr.“
    Altaïr nickte. Tränen brannten in Mukhlis’ Augen. Er rutschte vom Stuhl auf den Steinboden und ergriff Altaïrs Hände.
    „Ihr seid zu uns zurückgekommen“, sagte er schluchzend. „Ihr seid gekommen, um uns zu retten.“ Er stockte. „Ihr seid doch gekommen, um uns zu retten, oder?“
    „Bedürft Ihr denn der Rettung?“, fragte Altaïr.
    „Oh ja. Wart Ihr nach Masyaf unterwegs, als wir uns begegnet sind?“
    Altaïr überlegte. „Als ich Alamut verließ, war es wohl unvermeidlich, dass ich hierher zurückkehren würde. Die Frage war nur, wann.“
    „Ihr wart in Alamut?“
    „Gut zwanzig Jahre lang.“
    „Es hieß, Ihr seid

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