Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
Vom Netzwerk:
meine Freunde, und wir sollten dieses Leben genießen, solange es noch geht.“
    In Altaïrs Nähe kehrten die beiden Männer von vorhin von einem zweiten Besuch des Brunnens zurück, tranken in großen Schlucken aus ihren gefüllten Kelchen und kicherten, während der König weitersprach.
    „Der Krieg droht uns alle aufzufressen. Salah Al’din kämpft tapfer für alles, woran er glaubt, und ihr seid stets zur Stelle, um ihn zu unterstützen, ohne Fragen zu stellen. Es ist eure Großzügigkeit, die es ihm ermöglicht, seinen Feldzug fortzusetzen.“
    Altaïr bemerkte  – und er war sicher, dass er der Einzige auf dem Hof war, dem es auffiel  – , dass sich die Galerie, die an einer Seite entlanglief, mit Wachen zu füllen begann. Er schaute genauer hin. Es handelte sich um Bogenschützen.
    „Deshalb möchte ich einen Trinkspruch ausbringen“, rief Nuquod. „Auf euch, meine lieben Freunde, die ihr uns dorthin gebracht habt, wo wir heute sind. Mögt ihr dafür bekommen, was ihr verdient.“
    „Auf Eure Gesundheit“, erscholl der Ruf der Gäste, und dann tranken sie alle.
    „Ihr seid sehr freundlich“, sagte Nuquod auf dem Balkon. „Das hatte ich euch gar nicht zugetraut, euch, die ihr so schnell über mich geurteilt habt  … so schnell und so grausam.“
    Der Menge entging die Veränderung im Tonfall des Königs nicht. Verwirrtes Gemurmel war zu hören.
    „Ach, tut doch nicht so ahnungslos. Haltet ihr mich für einen Narren? Glaubt ihr, ich hätte nicht gehört, was ihr hinter meinem Rücken flüstert? Nun, ich habe es gehört. Und ich fürchte, ich kann es nicht vergessen. Aber das ist nicht der Grund, weshalb ich euch heute Abend herbestellt habe. Nein, ich möchte über diesen Krieg sprechen  … und eure Rolle darin.“
    Er ließ den Blick schweifen, als schaue er jeden Einzelnen an. „Ihr gebt euer Geld im Handumdrehen und wisst dabei nur zu gut, dass ihr damit den Tod von Tausenden kauft. Dabei wisst ihr aber nicht einmal, warum wir kämpfen. Für die Unantastbarkeit des Heiligen Landes, werdet ihr sagen. Oder gegen die bösen Neigungen unserer Feinde. Aber das sind alles Lügen, die ihr euch einredet.“
    Nuquod schüttelte den Kopf. „Nein. All dieses Leid wird aus Angst und Hass geboren. Es passt euch nicht, dass sie anders sind. Genauso wenig wie es euch passt, dass ich anders bin.“
    Altaïrs Blick wanderte zu den Bogenschützen auf der Galerie. Er verspürte einen Anflug von Beunruhigung und glitt zur Seite, um einen Blick zur Galerie auf der anderen Seite des Hofs zu erhalten. Auch dort hatten sich Bogenschützen aufgereiht. Noch hatten sie ihre Bögen allerdings nicht gespannt. Aber wenn Altaïr sich nicht irrte, war dieser Moment nicht mehr fern. Und wenn er kam, deckten sie den gesamten Hof ab. Altaïr trat dichter auf eine der Mauern zu. Nicht weit entfernt fing einer der beiden Männer, die er von Anfang an im Auge gehabt hatte, plötzlich an zu prusten und zu husten, was seinen Freund zu noch heftigerem Gelächter hinriss.
    „Mitgefühl. Gnade. Toleranz“, fuhr Nuquod auf dem Balkon fort. „Diese Worte bedeuten keinem von euch etwas. Sie bedeuten auch keinem der ungläubigen Eroberer etwas, die unser Land auf der Suche nach Gold und Ruhm verheeren. Und darum sage ich: Genug! Ich habe mich einem anderen Ziel verschrieben. Dem Ziel einer Neuen Welt, in der alle Menschen Seite an Seite und in Frieden leben können.“
    Er hielt inne. Altaïr sah, wie sich die Bogenschützen spannten. Sie waren im Begriff zu schießen. Er drückte sich gegen die Wand. Der Mann in seiner Nähe hustete immer noch. Er stand jetzt vornübergebeugt da, sein Gesicht war rot. Sein Freund sah besorgt drein und begann dann ebenfalls zu husten.
    „Ein Jammer, dass keiner von euch das noch erleben wird“, brachte Nuquod seine Ansprache zu Ende.
    Jetzt fingen auch andere Gäste an zu prusten. Einige hielten sich den Bauch. Natürlich , dachte Altaïr. Gift . Um ihn her waren bereits etliche Gäste auf die Knie gesunken. Er sah einen dicken Mann in goldfarbener Kleidung mit Schaum vor dem Mund, dem die Augen fast aus den Höhlen quollen, als er umfiel und sich im Todeskampf am Boden wand. Die Bogenschützen hielten ihre Waffen nun vollends schussbereit. Mindestens die Hälfte der Festgäste lag inzwischen im Sterben, aber es gab auch viele, die nicht vom Wein gekostet hatten und jetzt auf die Ausgänge zudrängten.
    „Tötet jeden, der zu entkommen versucht“, befahl der Händlerkönig, und seine

Weitere Kostenlose Bücher