Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
Vom Netzwerk:
seinem Glauben an das Unfassbare. Akkon steht keinem von beiden zu.“
    „Wem dann?“
    „Die Stadt gehört ihrem Volk.“
    Altaïr kämpfte an gegen das inzwischen schon vertraute Gefühl, dass ein unerwarteter Ruck seine Welt durchlief. „Wie könnt Ihr behaupten, für die Bewohner dieser Stadt zu sprechen?“, fragte er. „Ihr habt ihnen die Lebensmittel gestohlen. Sie gnadenlos bestraft und in Eure Dienste gezwungen.“
    „Alles, was ich tat, geschah zur Vorbereitung auf die Neue Welt“, erwiderte Montferrat, als müsste Altaïr das doch wissen. „Ich soll ihre Lebensmittel gestohlen haben? Nein, ich habe sie genommen, um sie rationieren zu können, wenn magere Zeiten anbrechen. Seht euch doch um. In meinem Viertel gibt es kein Verbrechen  – abgesehen von denen, die Ihr und Euresgleichen verüben. Und was die Wehrpflicht angeht  … sie waren nicht zum Kämpfen ausgebildet. Ich habe ihnen die Vorteile von Befehlsgehorsam und Disziplin beigebracht. Das ist ja wohl kaum etwas Schlimmes.“
    „Ganz gleich, für wie edel Ihr Eure Absichten auch halten mögt, Eure Taten sind grausam und dürfen keine Fortsetzung finden“, sagte Altaïr, obwohl er nicht annähernd so überzeugt von seinen Worten war, wie es sich anhörte.
    „Wir werden ja sehen, wie süß sie sind“, meinte Montferrat, mit dem es nun schnell zu Ende ging, „die Früchte Eurer Arbeit. Ihr befreit die Städte nicht, wie Ihr glaubt, nein, Ihr verdammt sie. Und am Ende werdet Ihr Euch allein die Schuld geben müssen. Ihr, der Ihr von hehren Absichten sprecht  … “
    Er brachte den Satz nie zu Ende.
    „Im Tod sind wir alle gleich“, sagte Altaïr und befleckte die Feder. Dann kletterte er an der Wand hinter sich zum Dach hinauf, lief zum Außenhof und setzte sich ab.
    Als sei er nie dagewesen.

19
    Altaïr fühlte sich erschöpft von seiner Aufgabe. Müde und zunehmend beunruhigt. Und jeder lange Ritt machte seine Erschöpfung noch schlimmer, aber er hatte den Befehl, nach jeder Tat bei Al Mualim vorstellig zu werden. Und jedes Mal gab sich der Meister rätselhaft und verlangte von Altaïr, alle Einzelheiten zu erfahren, während er selbst jedes Detail für sich behielt.
    So war es auch bei ihrer nächsten Begegnung. „Ich habe von deinem Erfolg gehört“, hatte Al Mualim eingangs gesagt. „Sei dir meiner Dankbarkeit und der des Reiches versichert. Die Befreiung dieser Städte von ihren korrupten Führern wird den Friedensprozess weiter voranbringen.“
    „Seid Ihr Euch da wirklich so sicher?“, fragte Altaïr. Er jedenfalls war sich längst nicht mehr sicher, und, mehr noch, seine Überzeugung schwand immer mehr.
    „Die Art und Weise, wie die Menschen herrschen, spiegelt sich im Volk wider. Reinigt man die Städte von der Verderbtheit, heilt man Herz und Geist derjenigen, die dort leben.“
    „Unsere Feinde sähen das gewiss anders“, meinte Altaïr, und seine Gedanken kehrten zurück zu jenen, denen er die Augen geschlossen hatte.
    „Was willst du damit sagen?“
    „Jeder Mann, den ich getötet habe, sprach sonderbare letzte Worte. Sie waren alle ohne Reue. Selbst im Angesicht des Todes wirkten sie voller Vertrauen auf ihren Erfolg. Auch wenn sie es nicht zugeben, so besteht doch ein Band zwischen ihnen, das sie aneinanderbindet. Dessen bin ich mir sicher.“
    Al Mualim musterte ihn eingehend. „Altaïr, es gibt einen Unterschied zwischen dem, was man uns als Wahrheit anträgt und was wir als Wahrheit sehen . Die meisten Menschen machen sich nicht die Mühe, diese Unterscheidung zu treffen. Weil es einfacher ist. Als Assassine entspricht es jedoch deiner Natur, Dinge zur Kenntnis zu nehmen. Und Fragen zu stellen.“
    „Was ist es dann, das diese Männer verbindet?“ Altaïr ließ nicht locker. Der Meister kannte die Antworten, davon war Altaïr überzeugt. Auf jede einzelne Frage.
    „Gemach, Altaïr. Als Assassine ist es auch deine Pflicht , diese Gedanken aufzugeben und deinem Meister zu vertrauen. Denn ohne Ordnung kann es keinen Frieden geben. Und Ordnung braucht Autorität.“
    Es gelang Altaïr nicht ganz, seinen Unmut zu verbergen. „Es ist, als drehten sich Eure Worte im Kreise, Meister. Erst verlangt Ihr von mir, wachsam zu sein, und dann sagt Ihr, ich solle es nicht sein. Was ist es denn nun, was Ihr von mir wollt?“
    „Die Frage wird sich beantworten, wenn du sie nicht mehr zu stellen brauchst“, erwiderte Al Mualim geheimnisvoll.
    Altaïr sah ein, dass sein Nachfragen zu nichts führte. „Ich nehme an,

Weitere Kostenlose Bücher