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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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Gelegenheit.“
    „Eine Gelegenheit, Unschuldige zu ermorden“, sagte Altaïr. Er konnte Getrampel und hastende Schritte hören. Die Menschen ergriffen die Flucht.
    „Von wegen unschuldig. Kritische Stimmen schneiden so tief wie Stahl. Sie stören die Ordnung. In diesem Punkt stimme ich mit der Bruderschaft überein.“
    „Ihr habt Menschen umgebracht, nur weil sie andersgläubig waren?“
    „Natürlich nicht  … Ich habe sie umgebracht, weil ich es konnte. Weil es mir Spaß machte. Wisst Ihr, was es für ein Gefühl ist, über das Schicksal eines anderen Menschen zu entscheiden? Und habt Ihr gesehen, wie die Menschen gejubelt, wie sie mich gefürchtet haben? Ich war wie ein Gott. Ihr hättet an meiner Stelle dasselbe getan. Mit solcher  … Macht.“
    „Früher vielleicht. Aber inzwischen weiß ich, was mit jenen geschieht, die sich über andere erheben.“
    „Und das wäre?“
    „Hier. Ich zeige es Euch.“
    Er machte Addin den Garaus, dann schloss er dem Tyrannen die Augen und befleckte die Feder.
    „Jede Seele soll den Tod zu schmecken bekommen“, sagte er.
    Dann war er aufgestanden, um es mit der Garde aufzunehmen  – als eine Glocke zu schlagen begann.
    Ein Sarazene kam über die Bühne förmlich auf ihn zugeflogen. Altaïr parierte, ächzte, trieb den Mann zurück. Halb geduckt drehte er sich auf dem Schafott um die eigene Achse und sah, dass sie zu dritt auf ihn losgehen wollten. Einer ging unter seiner Klinge schreiend zu Boden, ein anderer rutschte in einer Blutlache aus, stürzte, und Altaïr gab ihm den Rest. Er erkannte die Lücke, sprang vom Schafott, ließ die Klinge hervorschnellen und spießte, kaum gelandet, einen Gardisten auf, dessen Schwert nun durch die Luft fuhr, ohne Schaden anzurichten. Jetzt befand er sich auf dem Platz, sein Heil lag in der Flucht. Während er auf den Zugang zuhielt, wehrte er zwei weitere Angreifer ab. Er fing sich eine Schnittwunde ein, spürte, wie ihm warmes Blut über den Arm rann. Dann bekam er einen der Schwertkämpfer zu fassen, riss ihn hoch und schleuderte ihn dem anderen in den Weg. Die beiden stürzten ineinander verheddert in den Staub. Altaïr jagte auf den Zugang zu und erreichte ihn, als drei Soldaten hindurchgeeilt kamen. Doch das Überraschungsmoment lag auf seiner Seite, und so gelang es ihm, einen der Männer mit dem Schwert zu durchbohren und dem zweiten mit seiner Klinge die Kehle aufzuschlitzen. Dann stieß er die beiden mit dem Tode ringenden Männer gegen den dritten. Der Weg war frei, er hetzte hinaus auf die Straße, wo ein vierter Gardist wartete und jetzt schreiend mit einer Pike im Vorhalt auf ihn zustürmte. Altaïr wich mit einem Sprung aus, bekam die Querstange eines Rahmens zu fassen und katapultierte sich auf einen Baldachin hinauf. Der ungeheure Kraftakt wollte ihm die Muskeln beinahe zerreißen. Von unten drang ein enttäuschter Aufschrei zu ihm herauf, und als er zum Dach emporkletterte, blickte er zurück und sah eine Traube von Soldaten, die sich bereits an seine Verfolgung machten. Um sie ins Stocken zu bringen, tötete er einen von ihnen mit einem Wurfmesser, dann hastete er über die Dächer davon, wartete, bis das Glockenläuten verklang, und tauchte in der Menge unter, wo er hörte, wie sich die Nachricht in der Stadt verbreitete: Ein Assassine hat den Regenten getötet.

24
    Aber es gab noch etwas, das Altaïr wissen wollte. Und nun, nach dem Tod des letzten Stadtregenten, war der Zeitpunkt gekommen, um die Frage zu stellen. Er wappnete sich für diesen Moment, als er einmal mehr in Al Mualims Gemächer geführt wurde.
    „Tritt ein, Altaïr. Ich hoffe, du bist ausgeruht und bereit für deine restlichen Prüfungen“, sagte der Meister.
    „Das bin ich. Aber vorher würde ich gern mit Euch sprechen. Ich habe Fragen  … “
    Al Mualim zeigte sein Missfallen über dieses Ansinnen, indem er das Kinn hob und die Lippen leicht schürzte. Zweifellos dachte er an das letzte Mal, als Altaïr auf Antworten gedrängt hatte. Daran dachte auch Altaïr selbst, deshalb hatte er beschlossen, diesmal behutsamer vorzugehen. Auf ein Wiedersehen mit der Klinge des Meisters war er nämlich nicht erpicht.
    „Dann stelle deine Fragen“, sagte Al Mualim. „Ich werde mein Möglichstes tun, sie zu beantworten.“
    Altaïr holte tief Luft. „Der Händlerkönig von Damaskus ermordete die Adeligen, unter deren Herrschaft die Stadt stand. Majd Addin benutzte in Jerusalem Angst als Mittel, um das Volk zu unterdrücken. Ich nehme an, dass

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