Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
Vom Netzwerk:
hatte ihn natürlich mitgebracht, aber in seiner Kabine auf dem Schiff zurückgelassen. War es dumm gewesen, den Schatz praktisch vor die Tür des Feindes zu tragen? Nun, das würde sich weisen.
    Auf dem Marktplatz machte er den Templerhauptmann der Wache aus, der so freundlich war, sich leicht kenntlich gemacht zu haben  – er trug eine rote Tunika über seinem Kettenhemd und sah so herrschaftlich aus wie ein König. Altaïr schaute sich um und entdeckte weitere Wachen in unmittelbarer Nähe. Er senkte den Kopf, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, und wich dem Blick eines Soldaten aus, der ihn seinerseits mit schmalen Augen argwöhnisch beobachtete. Als er weiterging, gab er sich den Anschein, nichts weiter als ein Gelehrter zu sein. Dann machte er sich ganz vorsichtig daran, sich hinter den Hauptmann zu manövrieren, der am anderen Ende der Budengasse stand und seinen Männern in barschem Ton Befehle zurief. Bis auf den Hauptmann und nun seinen Mörder war die Gasse leer.
    Altaïr zog ein Wurfmesser und schleuderte es mit einem Ruck aus dem Handgelenk. Der Hauptmann sank mit einem lang gezogenen Stöhnen zu Boden, und bis die Wachen herbeigerannt kamen, war Altaïr in eine abzweigende Gasse getaucht und verschwand in den leeren Seitenstraßen. Nachdem er seine Aufgabe erfüllt hatte, musste er sich nun auf die Suche nach Osman machen, wie Alexander ihn angewiesen hatte.
    Heimlich und schnell bewegte er sich über die Dächer der sonnengebleichten Stadt und huschte katzenartig über die hölzernen Balken, bis er sich über einem Hof wiederfand. Dort unten war ein Mann, auf den die Beschreibung zutraf, die Alexander ihm von Osman gegeben hatte. Obwohl ein Templer, war er den Assassinen doch wohlgesonnen, und Altaïr wartete, bis Osman allein war, bevor er in den Hof hinunterkletterte.
    Osman blickte unterdessen von Altaïr zu der Mauer über ihnen hinauf und dann wieder zurück, um seinen Besucher mit amüsiert funkelnden Augen zu mustern. Er zeigte jedenfalls Hochachtung vor dem Geschick des Assassinen.
    „Seid gegrüßt, Osman“, sagte Altaïr. „Alexander schickt mich. Er wünscht Eurer Großmutter einen schönen Geburtstag.“
    Osman lachte. „Die gute Frau. Möge sie in Frieden ruhen. Und? Wie kann ich Euch behilflich sein, mein Freund?“
    „Könnt Ihr mir sagen, warum die Templer Zypern gekauft haben? Vielleicht um eine weitere Staatskasse einzurichten?“
    „Ich stehe im Rang nicht hoch genug, um es mit Bestimmtheit zu wissen, aber ich habe von irgendeinem Archiv reden hören“, antwortete Osman, wobei er nach links und rechts schaute. Wenn man ihn ertappte, wie er sich mit Altaïr unterhielt, würde man ihn gewiss auf dem Marktplatz hinrichten.
    „Ein Archiv? Interessant. Und wer ist der ranghöchste Templer in Limassol?“
    „Ein Ritter, den man Frederick den Roten nennt. Er bildet in der Burg von Limassol Soldaten aus. Ein wahrer Rohling.“
    Altaïr nickte. „Nachdem der Hauptmann der Wache nun tot ist, was bräuchte es da, dass ich in die Burg hineinkäme?“
    „Vorausgesetzt, dass ich in dieses Amt befördert werde, könnte ich einen Grund erfinden, um die Burgwache für kurze Zeit zu verringern. Würde das funktionieren?“
    „Dafür werde ich schon sorgen“, sagte Altaïr.
    Die Sache lief wie am Schnürchen.
    „Osman bereitet gerade alles vor“, erzählte er Alexander später im Versteck. Während er unterwegs gewesen war, hatte Maria den größten Teil des Tages in dem verriegelbaren Lagerraum verbracht, wo sie Alexander, wie er berichtete, mit einer endlosen Folge von Beleidigungen und dreisten Sprüchen amüsiert hatte. Ihre Wut hatte sich noch gesteigert, als er sie bat, alles noch einmal zu wiederholen, weil ihm ihre englische Aussprache so gut gefalle. Jetzt allerdings durfte sie bei ihnen essen. Dabei starrte sie Altaïr und Alexander, die sich miteinander unterhielten, finster an und bedachte alle anderen Widerständler, die vorbeikamen, mit wütenden Blicken.
    „Ausgezeichnet. Und jetzt?“, fragte Alexander.
    „Wir lassen ihm etwas Zeit“, antwortete Altaïr. Er wandte sich an Maria. „Er hat außerdem ein Templerarchiv erwähnt. Habt Ihr davon schon einmal gehört?“
    „Natürlich“, sagte Maria. „Dort bewahren wir unsere Unterwäsche auf.“
    Altaïr verzweifelte. Wieder an Alexander gewandt, sagte er: „Zypern wäre ein guter Ort, um sowohl Wissen als auch Waffen sicher zu verwahren. Mit der richtigen Strategie lässt sich diese Insel leicht

Weitere Kostenlose Bücher