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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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eigentlich? Die Docks waren merkwürdig leer, und als sie in die Seitenstraßen kamen, fanden sie auch diese verwaist.
    Vor ihnen trat unvermittelt ein Mann aus einer Gasse. Er trug zerlumpte Kleidung und einen Turban. Unbenutzte Fässer und zerschlagene, leere Kisten lagen herum, und von irgendwoher drang das Geräusch tropfenden Wassers zu ihnen. Sie waren allein, stellte Altaïr fest  – just in diesem Moment traten zwei weitere Männer aus anderen Gassen in ihrer Nähe.
    „Der Zutritt zum Hafen ist verboten“, sagte der erste Mann. „Zeigt Euer Gesicht.“
    „Unter dieser Kapuze steckt nichts weiter als ein hässlicher alter Assassine“, knurrte Altaïr. Er hob den Kopf, um den Mann zu mustern.
    Der Bandit grinste. Er stellte nicht länger eine Bedrohung dar. „Altaïr.“
    „Alexander“, erwiderte Altaïr. „Ihr habt meine Nachricht also erhalten.“
    „Ich hielt sie für eine Falle der Templer. Wer ist die Frau?“ Er betrachtete Maria von Kopf bis Fuß, und seine Augen funkelten.
    „Ein Köder für die Templer“, antwortete Altaïr. „Sie gehörte zu de Sable. Leider ist sie auch ein ziemlicher Klotz am Bein.“
    Maria warf ihm einen eisigen Blick zu, und hätten Blicke töten können, hätte dieser ihn zuvor noch brutal gefoltert.
    „Wir können sie für Euch in Gewahrsam nehmen“, erbot sich Alexander. „Wir haben ein sicheres Versteck.“
    Maria verfluchte ihre verdorbenen Seelen, als sie sich auf den Weg dorthin machten. Harsche Worte aus dem Mund einer Frau, wie sie eine war.
    Altaïr fragte Alexander, warum so wenige Bewohner in der Stadt unterwegs waren.
    „Eine ziemliche Geisterstadt, was? Die Menschen trauen sich kaum noch, ihre Häuser zu verlassen, weil sie fürchten, sie könnten irgendein neues obskures Gesetz brechen.“
    Altaïr überlegte. „Die Templer haben sich bislang nie fürs Regieren interessiert. Ich frage mich, warum sie es jetzt auf einmal tun.“
    Alexander nickte.
    Sie passierten zwei Soldaten, die sie ihrerseits argwöhnisch musterten. Altaïr machte sich darauf gefasst, dass Maria sie verraten würde. Doch das tat sie nicht, und er fragte sich, ob das etwas damit zu tun hatte, dass sie in Akkon von ihren eigenen Leuten im Stich gelassen worden war. Oder vielleicht  … Nein. Er verscheuchte diesen Gedanken schnell wieder.
    Sie erreichten den Unterschlupf, ein verlassenes Lagerhaus, das Alexander zu seinem Stützpunkt erkoren hatte. Es gab einen Raum mit einer verriegelbaren Holzbohlentür, in den sie Maria vorerst jedoch nicht einsperrten. Altaïr überprüfte die Fesseln ihrer Hände und schob einen Finger dazwischen, um sich zu vergewissern, dass sie nicht zu stramm saßen. Jetzt schenkte sie ihm einen Blick, für den ihm nur der Begriff „ dankbare Verachtung “ einfiel.
    „Ich gehe davon aus, dass Ihr nicht aus reiner Wohltätigkeit hier seid“, sagte Alexander, als sie es sich bequem gemacht hatten. „Darf ich nach dem Zweck Eures Besuchs fragen?“
    Altaïr wollte schnell handeln, er wollte die Templer sofort in ihrem Stützpunkt angreifen, aber er war dem Zyprioten eine Erklärung schuldig. „Das ist eine komplizierte Geschichte. Allerdings lässt sie sich leicht zusammenfassen. Die Templer haben Zugriff auf Wissen und Waffen, die tödlicher sind, als irgendein Mensch es sich vorstellen kann. Ich habe vor, das zu ändern. Eine dieser Waffen befindet sich bereits in unserer Hand. Ein Gegenstand, der den Geist eines Menschen verwirren kann. Wenn die Templer weitere solche Objekte besitzen, möchte ich das erfahren.“
    Maria mischte sich von hinten ein. „Und wir können uns ja darauf verlassen, dass die Assassinen den Apfel, den Edensplitter, besser nutzen werden.“
    Altaïr unterdrückte ein Lächeln, ging aber nicht auf ihre Worte ein, sondern sagte zu Alexander: „Wo haben sich die Templer verschanzt?“
    „In der Burg von Limassol. Aber sie weiten ihren Einfluss aus.“
    Dem muss ein Riegel vorgeschoben werden, dachte Altaïr.
    „Und wie komme ich da hinein?“, fragte er.
    Alexander erwähnte Osman, einen Templer, der mit dem zypriotischen Widerstand sympathisierte. „Tötet den Hauptmann der Wache“, sagte Alexander. „Man wird aller Voraussicht nach Osman zu seinem Nachfolger bestimmen. Und wenn das geschieht, nun, dann stehen Euch Tür und Tor offen.“
    „Das ist schon mal ein Anfang“, meinte Altaïr.
    Als er durch die Straßen der Stadt ging, staunte er darüber, wie ruhig alles war. Und er dachte an Maria und an den Apfel. Er

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