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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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über den Orden zu wissen glaubten, in Wahrheit jedoch nicht wussten. Sie wussten beispielsweise nicht, dass die Assassinen einen Führer hatten, ebenso wie sie nicht wussten, dass der Orden keineswegs vor den Templern davonlief.
    Er erhob sich und zerrte sie auf die Füße. Sie funkelte ihn an und klopfte sich den Staub aus der Kleidung.
    „Der Apfel ist gut versteckt“, erklärte er, obgleich das nicht stimmte. Das Artefakt befand sich in seiner Unterkunft.
    „Altaïr, Ihr solltet Eure Möglichkeiten sorgsam abwägen. Die Templer würden einen hohen Preis für dieses Relikt bezahlen.“
    „Das haben sie doch schon, oder nicht?“, entgegnete er, während er ging und sie mit sich führte.
    Kurz darauf war er wieder bei seinen Assassinen. Der Kampf war vorbei, der Hafen von Akkon gehörte ihnen. Jabal war bei seinen Männern. Er hob die Brauen, als er Maria sah, und bedeutete zwei Assassinen, sie abzuführen, bevor er sich zu Altaïr gesellte.
    „Was geht auf Zypern vor, das die Templer angeht?“, überlegte Altaïr, während sie nebeneinanderher gingen. Er hatte bereits beschlossen, was ihr nächstes Ziel sein würde, und es galt, keine Zeit zu verlieren.
    „Politische Streitigkeiten vielleicht?“, meinte Jabal. „Isaak Komnenos, der Kaiser von Zypern, hat sich vor vielen Monaten mit König Richard angelegt, und jetzt rottet er in einem Templerkerker vor sich hin.“
    Altaïr dachte nach. „Ein Jammer. Isaak war so aufgeschlossen, er hatte stets ein offenes Händchen für Schmiergelder.“
    An der Hafentreppe blieben sie stehen. Maria wurde an ihnen vorbeigeführt. Sie hielt das Kinn hoch erhoben.
    „Diese Zeiten sind vorbei“, sagte Jabal. „Jetzt gehört die Insel den Templern. Sie haben sie dem König für ein mageres Sümmchen abgekauft.“
    „Das ist nicht die Art von Regierung, die wir fördern wollen. Haben wir dort irgendwelche Kontakte?“, fragte Altaïr.
    „Einen Mann in Limassol. Er heißt Alexander.“
    „Schickt ihm eine Nachricht“, sagte Altaïr. „Ich werde noch in dieser Woche bei ihm eintreffen.“

36
    Er segelte allein nach Zypern  – wenn auch nicht ganz allein. Er nahm Maria mit. Jabal hatte er gesagt, er könne sie als Köder für die Templer benutzen. In sein Tagebuch schrieb er jedoch, dass er sie gern bei sich hatte  – so einfach und doch so kompliziert war das.
    Es hatte bislang zu wenige Frauen in seinem Leben gegeben. Diejenigen, mit denen er sein Bett teilte, hatten nichts weiter getan, als seine Bedürfnisse zu befriedigen. Eine Frau, der es gelang, in ihm auch Gefühle oberhalb der Gürtellinie zu wecken, war nicht darunter gewesen. Hatte er sie jetzt gefunden? Er strich diese Frage in seinem Tagebuch durch.
    Bei ihrer Ankunft in Limassol stellten sie fest, dass die Templer die Insel tatsächlich mit Nachdruck besetzt hatten. Wie stets war der Hafen in orangefarbenes Licht getaucht, das den Sandstein erglühen ließ. Das blaue Wasser schimmerte, und die Möwen, die über ihren Köpfen ihre Kreise zogen und ab und zu herabstießen, sorgten für nie abreißendes Geschrei. Doch überall waren die roten Kreuze der Templer zu sehen und wachsame Soldaten, deren Blicke unentwegt auf die mürrische Bevölkerung gerichtet waren. Die Einwohner lebten jetzt unter der eisernen Faust der Templer, die Insel war ihnen unter den Füßen wegverkauft worden von einem König, dessen Anspruch darauf allenfalls als dünn zu bezeichnen war. Die meisten lebten damit und machten weiter wie zuvor, weil sie hungrige Münder zu füttern hatten. Doch ein paar mutige Seelen hatten eine Widerstandsbewegung gegründet. Sie würden Altaïrs Mission gegenüber am aufgeschlossensten sein. Mit ihnen wollte er Kontakt aufnehmen.
    Er verließ das Schiff und ging über die Docks. Maria, deren Hände gefesselt waren, begleitete ihn. Er hatte sich vergewissert, dass sie alles abgelegt hatte, was sie als Templerin erkennbar gemacht hätte. Sie ging nun als seine Sklavin durch. Das passte ihr natürlich nicht, und entsprechend wütend war sie, womit sie nicht hinter dem Berg hielt. Murrend ließ sie sich an den Docks entlangführen, wo es ruhiger als erwartet war. Marias Missmut amüsierte Altaïr insgeheim.
    „Was wäre, wenn ich zu schreien anfinge?“, fragte sie mit zusammengepressten Zähnen.
    Altaïr lachte leise. „Die Leute würden sich die Ohren zuhalten und sich weiter um ihre Angelegenheiten kümmern. Ein unzufriedener Sklave ist für sie nichts Neues.“
    Aber von welchen Leuten sprach er

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