Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
Vom Netzwerk:
Templern da, und ihrem Ton ließ sich entnehmen, dass sie höchst ungehalten war.
    „Wo sind die Schiffe, Soldat?“, schnauzte sie. „Man hat mir gesagt, es würde eine weitere Flotte mit acht Schiffen zur Stelle sein.“
    Altaïr schaute aufs Meer hinaus. Die Templerschiffe zeichneten sich als Silhouetten am Horizont ab.
    „Verzeiht Maria, aber das sind alle“, erwiderte einer der Soldaten.
    Maria . Altaïr ließ sich den Namen genussvoll auf der Zunge zergehen, während er die Linie ihres Kinns bewunderte und ihre Augen, die vor Leben und Feuer leuchteten. Und wieder fiel ihm diese besondere Eigenheit auf  – als halte sie ihr wahres Ich zum größten Teil zurück.
    „Und wie wollt Ihr den Rest von uns nach Zypern schaffen?“, fragte sie.
    Warum zog es die Templer nach Zypern?
    „Verzeiht, aber es wäre unter Umständen besser, wenn Ihr in Akkon bliebet“, sagte der Soldat.
    Argwohn schlich sich in ihren Ton. „Was soll das? Droht Ihr mir etwa?“, wollte sie wissen.
    „Es ist nur eine Warnung“, antwortete der Ritter. „Armand Bouchart ist jetzt Großmeister, und er hält keine großen Stücke auf Euch.“
    Armand Bouchart. Altaïr merkte sich den Namen. Er war es also, der in de Sables Fußstapfen getreten war.
    Maria, die mitten auf dem Balkon stand, geriet in Wut. „Das ist eine Unverschämtheit  … “ Sie unterbrach sich. „Nun gut. Ich werde selbst einen Weg nach Limassol finden.“
    „Ja, Mylady“, sagte der Soldat und verbeugte sich.
    Die beiden Soldaten entfernten sich und ließen Maria allein auf dem Balkon zurück, wo sie, wie Altaïr belustigt zur Kenntnis nahm, ein Selbstgespräch begann. „Verdammt  … Ich war so dicht dran, zum Ritter geschlagen zu werden. Jetzt bin ich kaum mehr als eine Söldnerin.“
    Er näherte sich ihr. Was immer er auch für sie empfinden mochte  – und irgendetwas empfand er für sie, das stand fest  – , er musste mit ihr reden. Als sie ihn kommen hörte, wirbelte sie herum. Sie erkannte ihn augenblicklich. „Sieh an“, sagte sie, „wenn das nicht der Mann ist, der mir den Hals gerettet, aber mein Leben gestohlen hat.“
    Altaïr hatte keine Zeit, sich zu fragen, was sie meinte, weil sie blitzschnell ihr Schwert zog und auf ihn losging, und das so schnell und gekonnt, dass er sich von Neuem beeindruckt sah. Sie wechselte die Waffe von einer in die andere Hand, drehte sich, um ihn von seiner schwächeren Seite her anzugreifen, und er musste schnell sein, um sich nur zu verteidigen. Sie war gut, besser als einige der Männer, die unter seinem Befehl standen. Ein Schlagabtausch entspann sich zwischen ihnen, der Balkon hallte wider vom Klingen und Klirren des Stahls, begleitet von Lauten, die ihre Anstrengung verrieten.
    Altaïr warf einen Blick über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass keine Verstärkung nahte. Aber es würde natürlich keine Verstärkung kommen. Ihre Leute hatten sie zurückgelassen. Ihre Nähe zu de Sable hatte ihr bei seinem Nachfolger keinen Vorteil eingetragen.
    Sie kämpften weiter. Für einen Herzschlag drängte sie ihn mit dem Rücken gegen das Balkongeländer, hinter ihm nur die dunkle See, und denselben Herzschlag lang fragte er sich, ob sie ihn bezwingen würde. Was für eine bittere Ironie des Schicksals das wäre! Doch die Verzweiflung, mit der sie um den Sieg rang, ließ sie leichtsinnig werden, und Altaïr konnte sich vom Geländer lösen, sich drehen und ihr die Beine unter dem Leib wegtreten. Dann stürzte er sich auf sie und hielt ihr seine Klinge an die Kehle.
    „Seid Ihr zurückgekehrt, um mir den Rest zu geben?“, fragte sie trotzig. Aber er konnte die Angst in ihren Augen sehen.
    „Noch nicht“, erwiderte er, ließ die Klinge jedoch, wo sie war. „Ich will Informationen. Warum segeln die Templer nach Zypern?“
    Sie grinste. „Es war ein langer, schmutziger Krieg, Assassine. Alle haben sich eine Atempause verdient.“
    Er unterdrückte ein Lächeln. „Je mehr Ihr mir erzählt, desto länger bleibt Ihr am Leben. Ich frage Euch also noch einmal  – warum ziehen sich die Templer nach Zypern zurück?“
    „Wie kommt Ihr darauf, dass es sich um einen Rückzug handelt? König Richard hat mit Salah Al’din einen Waffenstillstand ausgehandelt, und Euer Orden ist führerlos, nicht wahr? Sobald wir den Edensplitter in unseren Besitz gebracht haben, werdet Ihr diejenigen sein, die auf der Flucht sind.“
    Altaïr nickte verstehend. Und auch wissend. Er erkannte, dass es vieles gab, was die Templer

Weitere Kostenlose Bücher