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Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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denen er elf Bälger hat. Nein, ich habe mich nicht angesteckt, ebenso wenig wie meine Tochter. Wie Ihr seht, bin ich im Begriff, von hier zu verschwinden. Frankreich ist ein weit besseres Land als dieser elende Höllenpfuhl. Ich gehe zurück nach La Motte-Feuilly.“
    „Nicht nach Navarra?“, fragte Machiavelli.
    „Ich sehe, Ihr wollt mir eine Falle stellen.“ Sie wandte ihnen ihr kaltes, knochiges Gesicht zu, und Ezio sah, dass ihre Schönheit von einem Grübchen mitten in ihrem Kinn beeinträchtigt oder betont wurde. „In diese Provinz gehe ich nicht, weil mein Bruder die dortige Thronerbin geheiratet hat und damit zum König wurde.“
    „Ist Euer Bruder Cesare treu geblieben?“, wollte Ezio wissen.
    „Das bezweifle ich. Warum hört Ihr nicht auf, meine Zeit zu verschwenden, und geht zu ihm und fragt ihn selbst?“
    „Navarra ist weit weg.“
    „Genau. Und deshalb wünschte ich, Ihr und Euer finsterer Freund wärt auf dem Weg dorthin. Und jetzt ist es spät, und ich habe noch viel zu tun. Geht bitte!“
    * * *
    „Ein vergeudeter Tag“, meinte Machiavelli, als sie wieder auf der Straße waren und die Schatten länger wurden.
    „Das finde ich nicht. Immerhin wissen wir jetzt, dass niemand von den Leuten, die Cesare am nächsten stehen, ihn beherbergt oder schützt“, erwiderte Ezio. „Die wichtigsten Frauen in seinem Leben hassen ihn, und nicht einmal Giulia hat noch etwas für Rodrigo übrig.“
    Machiavelli verzog das Gesicht. „Stellt Euch nur mal vor, Ihr müsstet einem Mann zu Willen sein, der alt genug ist, um Euer Großvater zu sein.“
    „Na ja, es gereichte ihr ja nicht nur zum Nachteil.“
    „Aber wir wissen immer noch nicht, wo Cesare gefangen gehalten wird. Benutzt den Apfel, Ezio!“
    „Nein, noch nicht. Wir müssen auf eigenen Beinen stehen.“
    „Na schön“, seufzte Machiavelli. „Wenigstens hat uns Gott mit klugen Köpfen gesegnet.“
    In diesem Moment rannte einer von Machiavellis Spionen atemlos heran, ein kleiner, kahlköpfiger Mann mit wachen Augen und wildem Gesicht.
    „Bruno?“, fragte Machiavelli, überrascht und besorgt zugleich.
    „Maestro“, keuchte der Mann. „Gott sei Dank, dass ich Euch gefunden habe!“
    „Was ist los?“
    „Die Borgia-Anhänger! Sie hatten jemanden auf Euch und Maestro Ezio angesetzt …“
    „Und?“
    „Als sie sicher waren, dass Ihr fort wart, haben sie Claudia entführt!“
    „Meine Schwester! Lieber Herr Jesus Christus – wie konnte das geschehen?“, entfuhr es Ezio fassungslos.
    „Sie war auf dem Platz vor der Peterskirche, Ihr wisst schon, bei diesen wackeligen hölzernen Säulen, die der Papst abreißen lassen will …“
    „Komm endlich zur Sache!“
    „Sie haben sie sich geschnappt. Sie war dabei, ihre Mädchen anzuweisen, sie sollten …“
    „Wo ist sie jetzt?“
    „Sie haben ein Versteck im Prati, gleich östlich des Vatikans. Dort haben sie Eure Schwester hingebracht.“ Schnell nannte Bruno ihnen Einzelheiten über den Ort, an dem Claudia festgehalten wurde.
    Ezio sah Machiavelli an.
    „Gehen wir!“, forderte er ihn auf.
    „Jetzt wissen wir wenigstens, wo sie stecken“, meinte Machiavelli, kühl wie eh und je, als sie beide wieder über die Dächer von Rom rannten und sprangen, bis sie den Tiber erreichten, wo sie die ponte della Rovere überquerten und weiter auf ihr Ziel zueilten.
    Bei dem Versteck, das Machiavellis Spion Bruno ihnen genannt hatte, handelte es sich um eine baufällige Villa nördlich des Marktes im Prati-Bezirk. Die bröckelnden Stuckarbeiten standen jedoch in krassem Gegensatz zu einer neuen, eisenbeschlagenen Eingangstür, und auch die Gitter vor den Fenstern waren neu und frisch gestrichen.
    Bevor Machiavelli ihn aufhalten konnte, stand Ezio schon vor der Tür und hämmerte dagegen.
    Das darin eingelassene Guckloch öffnete sich, und ein knopfartiges Auge musterte sie, dann schwang die Tür zu ihrer Überraschung sanft und in gut geölten Angeln auf.
    Sie fanden sich in einem unscheinbaren Hof wieder, in dem sich sonst niemand befand. Wer immer die Tür geöffnet und sie hinter ihnen wieder geschlossen hatte, war verschwunden. Auf drei Seiten führten weitere Türen vom Hof ab. Die Tür, die dem Eingang gegenüberlag, stand offen. Darüber hing ein zerrissenes Banner, das einen schwarzen Stier auf goldenem Grund zeigte.
    „Wir sind in eine Falle getappt“, stellte Machiavelli lakonisch fest. „Welche Waffen tragt Ihr bei Euch?“
    Ezio hatte seine bewährte verborgene Klinge, sein

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