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Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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links die Armbrust über dem Armschützer und rechts die Giftklinge. Er würde kein Pardon kennen, Micheletto allerdings wollte er lebend bekommen.
    Die Verteidiger lieferten ihnen einen heftigen Kampf, doch am Ende trugen Ezios Mannen den Sieg davon und zerstreuten die Borgia-Anhänger unter Michelettos Befehl wie Spreu im Winde.
    Micheletto stand inmitten der Verwundeten, Toten und Sterbenden, bis zum Ende stolz und voller Trotz.
    „Wir nehmen Euch gefangen, Micheletto da Corella“, erklärte Machiavelli. „Ihr sollt unser Land nicht länger mit Euren Intrigen vergiften.“
    „Ketten werden mich nicht halten“, knurrte Micheletto. „Ebenso wenig wie sie meinen Herrn halten werden.“
    Sie brachten ihn in Ketten nach Florenz, wo er im Kerker der Signoria landete, in derselben Zelle, in der Ezios Vater Giovanni seine letzten Stunden verbracht hatte. Dort wurde er vom Gonfaloniere der Stadt, Piero Soderini, zusammen mit dessen Freund und Berater Amerigo Vespucci sowie Machiavelli verhört und gefoltert, aber sie brachten nichts aus ihm heraus, und so überließen sie ihn einstweilen sich selbst. Seine Tage als Mörder schienen vorüber zu sein.
    Ezio kehrte derweil nach Rom zurück.
    „Ich weiß, dass Ihr im Herzen ein Florentiner seid, Niccolò“, sagte er beim Abschied zu seinem Freund, „aber Ihr werdet mir fehlen.“
    „Ich bin auch ein Assassine“, erwiderte Machiavelli. „Und meine Treue wird stets an erster Stelle der Bruderschaft gehören. Lasst mich wissen, wann Ihr mich wieder braucht, und ich werde unverzüglich zu Euch kommen. Außerdem“, fügte er hinzu, „habe ich die Hoffnung, aus diesem schrecklichen Menschen doch etwas herauszubekommen, noch nicht ganz aufgegeben.“
    „Ich wünsche Euch viel Glück“, sagte Ezio.
    Er war sich nicht so sicher, dass sie Michelettos Widerstand brechen würden. Er mochte ein böser Mensch sein, aber er war auch verdammt willensstark.

 
    52
    „Ezio, Ihr müsst aufhören, über Micheletto nachzugrübeln“, sagte Leonardo zu ihm, als sie in Rom im Atelier des Künstlers saßen. „In Rom herrscht Frieden. Der Papst ist stark. Er hat die Romagna unterworfen. Er ist ebenso sehr Soldat wie ein Mann Gottes, und vielleicht wird unter ihm endlich ganz Italien Frieden finden. Und obgleich Spanien den Süden kontrolliert, sind Ferdinand und Isabella doch unsere Freunde.“
    Ezio wusste, dass Leonardo Freude an seiner Arbeit hatte. Papst Julius hatte ihn als militärischen Ingenieur angestellt, und er arbeitete an einem Haufen neuer Projekte, auch wenn er sich manchmal nach seinem geliebten Mailand sehnte, das sich immer noch in französischer Hand befand. In deprimierten Augenblicken sprach er davon, nach Amboise zu gehen, wo man ihm sämtliche Einrichtungen angeboten hatte, wann immer er sie wollte. Er sagte oft, dass er Rom verlassen würde, sobald er Papst Julius’ Aufträge erledigt hätte.
    Was die Romagna anging, drehten sich Ezios Gedanken häufig um Caterina Sforza, die er immer noch liebte. In einem Brief, den er von ihr bekommen hatte, schrieb sie, dass sie nun mit dem florentinischen Botschafter zusammen sei. Ezio wusste, dass ihr Leben nach wie vor in Aufruhr war. Trotz Julius’ Unterstützung war sie von ihren eigenen Bürgern aus Forlì verbannt worden – wegen der Grausamkeiten, zu denen sie sich bei der Niederschlagung der Rebellion gegen ihren eigensinnigen zweiten Gatten, Girolamo Feo, hatte hinreißen lassen. Jetzt hatte sie sich in Florenz zur Ruhe gesetzt. Seine Briefe an sie waren zunächst voller Wut gewesen, dann hatte er in ihnen protestiert und schließlich gefleht, aber sie hatte auf keinen davon geantwortet, und er hatte endlich akzeptiert, dass sie ihn nur benutzt hatte und er sie nie wiedersehen würde.
    So war das mit Beziehungen zwischen Männern und Frauen. Die glücklichen hielten, aber wenn sie endeten, dann war es oft endgültig, und an die Stelle größter Intimität trat völlige Öde.
    Ezio fühlte sich verletzt und gedemütigt, aber er hatte keine Zeit, sich in seinem Elend zu suhlen. Seine Arbeit in Rom hielt ihn auf Trab, er festigte die Bruderschaft und sorgte vor allem dafür, dass sie allzeit zum Einsatz bereit war.
    „Ich glaube, solange Micheletto am Leben ist, wird er alles daransetzen, zu fliehen, Cesare Borgia zu befreien und ihm zu helfen, seine Streitkräfte wieder aufzubauen“, meinte Ezio.
    Leonardo hatte eigene Probleme, bei denen es um seinen wankelmütigen Geliebten Salai ging, und hörte seinem

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