Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)
. Und Angelo hat recht – er hat Wichtigeres zu tun. Er muss Euch in die Sicherheit Eures Palazzos bringen.“
„Signori“, meldete sich der Medici-Bote wieder zu Wort. „Ich habe noch mehr Neuigkeiten. Ich sah, wie Francesco de’ Pazzi einen Trupp hinter den Palazzo Vecchio führte. Er sucht an der ungeschützten Seite der Signoria nach einem Weg hinein.“
Poliziano schaute Ezio an. „Geht. Bewaffnet Euch und nehmt eine Abordnung mit, und beeilt Euch. Dieser Mann wird Euch begleiten und Euer Führer sein. Er wird Euch zeigen, wie man am sichersten aus dieser Kirche nach draußen kommt. Von dort aus könnt Ihr den Palazzo Vecchio in zehn Minuten erreichen.“
Ezio verbeugte sich und wandte sich zum Gehen.
„Florenz wird Euch nie vergessen, was Ihr für die Stadt tut“, sagte Lorenzo. „Geht mit Gott.“
Draußen schlugen die Glocken der meisten Kirchen und steigerten die Kakofonie aus schepperndem Stahl und dem Schreien und Ächzen von Menschen. Die Stadt war in Aufruhr, in Brand gesteckte Kutschen standen in den Straßen, Soldaten beider Parteien rannten hin und her oder rangen miteinander. Überall lagen Tote auf den Plätzen und entlang der Straßen, aber es ging zu hektisch zu, als dass die Krähen es gewagt hätten, herabzufliegen und sich an jenem Festmahl zu laben, das sie von den Dächern aus mit ihren kalten schwarzen Augen taxierten.
Das Westportal des Palazzo Vecchios stand offen, und vom Hof dahinter erklang Kampflärm. Ezio stoppte seinen kleinen Trupp und sprach einen Medici-Offizier an, der an der Spitze eines anderen Trupps auf den Palazzo zustürmte.
„Wisst Ihr, was los ist?“
„Die Pazzis sind von hinten eingedrungen und haben die Tore von innen geöffnet. Aber unsere Leute im Palazzo halten sie auf. Über den Hof sind sie noch nicht hinausgekommen. Wenn wir Glück haben, gelingt es uns, sie einzukesseln!“
„Gibt es etwas Neues von Francesco de’ Pazzi?“
„Er und seine Männer halten den Hintereingang des Palazzos. Wenn wir den erobern könnten, säßen sie unweigerlich in der Falle.“
Ezio wandte sich an seine Männer. „Gehen wir!“, rief er.
Sie eilten über den Platz und die schmale Straße hinunter, die an der Nordmauer des Palazzos entlang verlief, wo vor langer Zeit ein ganz anderer Ezio zum Zellenfenster seines Vaters hinaufgeklettert war. Sie nahmen die erste Straße, die nach rechts führte, und trafen rasch auf die Pazzi-Männer, die unter Francescos Führung den Hintereingang bewachten.
Sie gingen sogleich zum Angriff über, und als Francesco Ezio erkannte, schrie er: „Du schon wieder! Warum bist du noch nicht tot? Du hast meinen Sohn ermordet!“
„Er wollte mich ermorden!“
„Tötet ihn! Tötet ihn auf der Stelle!“
Die beiden Parteien gingen unbarmherzig aufeinander los, hieben und stachen mit beinah verzweifelter Wut aufeinander ein, denn die Pazzis wussten nur zu gut, wie wichtig es war, dass sie ihre Rückzugslinie sicherten. Ezio, das Herz von kaltem Zorn erfüllt, kämpfte sich zu Francesco durch, der mit dem Rücken zum Tor des Palazzos stand. Das Schwert, das Ezio sich aus der Waffenkammer der Medici besorgt hatte, war gut ausbalanciert, die Klinge bestand aus Toledo-Stahl, aber die Waffe war ihm nicht vertraut, und als Folge davon waren seine Schläge nicht ganz so wirkungsvoll, wie sie es normalerweise gewesen wären. Er hatte die Männer, die ihm im Wege standen, eher verstümmelt als getötet. Und das war Francesco nicht entgangen.
„Hältst dich jetzt für einen Schwertmeister, Jungchen? Aber du bringst ja nicht einmal einen sauberen Todesstreich zustande. Pass auf, ich zeig dir, wie es geht.“
Dann stürzten sie sich aufeinander. Funken sprühten, als ihre Klingen gegeneinanderklirrten. Doch Francesco hatte weniger Bewegungsfreiheit als Ezio, und da er zwanzig Jahre älter war, wurde er allmählich müde, obgleich er an diesem Tag längst nicht so viel gekämpft hatte wie sein Kontrahent.
„Wachen!“, schrie Francesco schließlich. „Zu mir!“
Aber seine Männer waren durch den Ansturm der Medici zurückgetrieben worden. Er und Ezio standen sich allein gegenüber. Francesco sah sich verzweifelt nach einer Rückzugsmöglichkeit um, aber es stand ihm nur der Weg durch den Palazzo offen. Er riss die Tür hinter sich auf und lief eine Steintreppe hinauf, die entlang der Innenmauer nach oben führte. Ezio – wohl wissend, dass der rückwärtige Teil des Palazzos mit weit weniger Medici-Mannen besetzt sein würde als die
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