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Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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er drehte sich gerade noch rechtzeitig um, fing Vieris Handgelenk mit hartem Griff ab und lenkte die Faust mit der Klinge ab. Die Waffe fiel zu Boden. Schwer atmend standen die beiden jungen Männer einander gegenüber.
    „Ist das alles, was du draufhast?“, presste Ezio zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Halt’s Maul, oder ich bring dich um, ich schwör’s bei Gott!“
    Ezio lachte. „Wahrscheinlich sollte es mich nicht überraschen, dass du versuchst, dich mit Gewalt einem netten Mädchen aufzudrängen, das dich offensichtlich für einen Mistkerl hält – wenn man bedenkt, wie dein Papa versucht, sich ins Bankengeschäft von Florenz zu drängen!“
    „Du Narr! Dein Vater ist es, der eine Lektion in Sachen Bescheidenheit verdient!“
    „Es wird Zeit, dass ihr Pazzis aufhört, uns zu verleumden. Aber andererseits, was sollt ihr tun? Schließlich habt ihr ja nichts weiter als eine große Klappe.“
    Vieris Lippe blutete heftig. Er wischte mit dem Ärmel darüber. „Dafür wirst du bezahlen – du und deine ganze Brut. Das vergesse ich dir nicht, Auditore!“ Er hatte Ezio vor die Füße gespuckt, sich gebückt, um seinen Dolch aufzuheben, und war dann davon gerannt.
    Ezio hatte ihm nachgeblickt.
    * * *
    An all das erinnerte Ezio sich, als er nun auf dem Kirchturm stand und zu Cristinas Haus hinübersah. Er erinnerte sich an die freudige Erregung, die er verspürt hatte, als er sich nach Cristina umdrehte und eine neue Wärme in ihren Augen entdeckte, deren Blick ihm dankte.
    „Seid Ihr in Ordnung, signorina ?“, fragte er.
    „Jetzt schon – dank Euch.“ Sie zögerte, ihre Stimme bebte noch vor Furcht. „Ihr habt mich nach meinem Namen gefragt … nun, ich heiße Cristina. Cristina Calfucci.“
    Ezio verneigte sich. „Es ist mir eine Ehre, Euch kennenzulernen, Signorina Cristina. Ezio Auditore.“
    „Kennt Ihr diesen Kerl?“
    „Vieri? Wir sind uns ein paar Mal über den Weg gelaufen. Aber unsere Familien haben keinen Grund, einander zu mögen.“
    „Ich möchte ihn nie wiedersehen.“
    „Ich werde mein Möglichstes tun, um Euch diesen Wunsch zu erfüllen.“
    Sie lächelte schüchtern, dann sagte sie: „Ezio, Euch gebührt meine Dankbarkeit – und deshalb bin ich bereit, Euch eine zweite Chance zu gewähren, nachdem Euer erster Versuch so gründlich fehlgeschlagen ist!“ Sie lachte sanft, dann küsste sie ihn auf die Wange, bevor sie in ihrer Villa verschwand.
    Die kleine Menge, die sich unweigerlich um sie geschart hatte, spendete Ezio Applaus. Er hatte sich verbeugt, gelächelt, doch als er sich abgewandt hatte, war ihm klar gewesen, dass er zwar eine neue Freundin gewonnen haben mochte – sich aber im selben Zug auch einen unversöhnlichen Feind geschaffen hatte.
    „Lass Cristina schlafen“, sagte Federico gerade noch einmal und holte Ezio vollends aus seinen Träumereien.
    „Dafür ist später noch Zeit“, erwiderte er. „Ich muss sie sehen.“
    „Na schön, wenn es sein muss – ich werde versuchen, Vater gegenüber eine Ausrede für dich zu finden. Aber gib auf dich acht – gut möglich, dass sich Vieris Leute noch da draußen herumtreiben.“ Damit kletterte Federico vom Turm aufs Dach hinab und hüpfte von dort aus hinunter in einen Heuwagen, der auf der Straße stand, die nach Hause führte.
    Ezio sah ihm nach, dann beschloss er, es seinem Bruder gleichzutun. Bis zu dem Heuwagen ging es sehr tief hinunter, aber er rief sich in Erinnerung, was er gelernt hatte, kontrollierte seinen Atem, beruhigte und konzentrierte sich. Dann flog er durch die Luft und vollführte seinen bis dato größten Sprung. Einen Augenblick lang glaubte er, sich vertan zu haben, aber er bezwang diesen Anflug von Panik und landete sicher im Heu. Ein wahrhaft gewagter Sprung! Ein wenig außer Atem, aber regelrecht belebt von seiner Leistung, schwang Ezio sich vom Wagen auf die Straße.
    Über den Hügeln im Osten schob sich die Sonne empor, aber es waren noch immer nur wenige Menschen unterwegs. Ezio wollte sich gerade auf den Weg zu Cristinas Villa machen, als er widerhallende Schritte hörte; in einem verzweifelten Versuch, sich zu verstecken, duckte er sich in den Schatten des Kirchenportals und hielt die Luft an. Es war kein anderer als Vieri, der da um die Ecke bog, begleitet von zwei Pazzi-Wachen.
    „Lasst uns aufgeben, Herr“, sagte der ältere Wächter. „Die Kerle sind inzwischen längst fort.“
    „Ich weiß, dass sie hier irgendwo stecken“, knurrte Vieri. „Ich kann sie

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