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Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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praktisch riechen.“ Vieri und seine Männer gingen einmal um den Kirchplatz herum, machten jedoch keine Anstalten zu verschwinden. Das Sonnenlicht ließ die Schatten schrumpfen. Ezio kroch vorsichtig zurück in den Schutz des Heus, wo er, wie es ihm vorkam, eine Ewigkeit lang lag, während in ihm die Ungeduld nagte; er wollte weiter. Einmal ging Vieri so dicht an ihm vorbei, dass er praktisch ihn riechen konnte; dann endlich forderte Vieri seine Leute mit einer wütenden Geste zum Weitergehen auf. Ezio blieb noch eine Weile reglos liegen, dann kletterte er vom Wagen und stieß einen langen Seufzer der Erleichterung aus. Er klopfte sich den Staub ab und legte rasch den kurzen Weg zu Cristinas Haus zurück; er betete, dass dort noch alle schliefen.
    Die Villa lag still da, allerdings nahm Ezio an, dass im rückwärtigen Teil des Hauses die Diener schon dabei waren, die Küchenfeuer zu schüren. Er wusste, hinter welchem Fenster Cristinas Zimmer lag, und warf eine Handvoll Kies gegen die Läden. Das Geräusch schien ihm ohrenbetäubend laut. Mit pochendem Herzen wartete er. Dann wurden die Läden geöffnet, und Cristina trat auf den Balkon heraus. Ihr Nachthemd enthüllte die wunderbaren Konturen ihres Körpers, als er zu ihr hinaufblickte. Er verging auf der Stelle vor Verlangen.
    „Wer ist da?“, rief sie leise.
    Er trat zurück, sodass sie ihn sehen konnte. „Ich bin’s!“
    Cristina seufzte, aber nicht auf unfreundliche Weise. „Ezio! Das hätte ich mir ja denken können.“
    „Darf ich raufkommen, mia colomba ?“
    Sie warf einen Blick über die Schulter, ehe sie flüsternd antwortete: „Na gut. Aber nur für einen Augenblick.“
    „Mehr brauche ich nicht.“
    Sie grinste. „Ach, wirklich?“
    Er war verdutzt. „Nein, verzeih, so hab ich es nicht gemeint! Warte …“ Er schaute sich um, vergewisserte sich, dass die Straße noch immer verlassen war, dann setzte er den Fuß in einen der großen Eisenringe, die ins graue Mauerwerk des Hauses eingelassen waren, um Pferde anzubinden, und stemmte sich in die Höhe, wo er im Gefüge der Steine problemlos weiteren Halt für Hände und Füße fand. Im Nu hatte er die Balustrade überklettert, und schon lag Cristina in seinen Armen.
    „Oh, Ezio!“, seufzte sie, als sie sich küssten. „Sieh nur, dein Kopf. Was hast du denn diesmal wieder angestellt?“
    „Das ist nichts weiter, nur ein Kratzer.“ Ezio hielt lächelnd inne. „Da ich jetzt schon mal hier bin, könnte ich da vielleicht auch mit reinkommen?“, raunte er.
    „Wohin?“
    Er tat ganz unschuldig. „In dein Schlafzimmer natürlich.“
    „Nun, vielleicht – wenn du wirklich nur einen Augenblick brauchst …“
    Eng umschlungen traten sie durch die Doppeltür in Cristinas Gemach, das von warmem Licht erhellt war.
    * * *
    Eine Stunde später wurden sie vom Sonnenlicht geweckt, das durch die Fenster hereinfiel, vom Lärm der Wagen und Menschen draußen auf der Straße und – was am schlimmsten war – durch die Stimme von Cristinas Vater, als der bereits die Schlafzimmertür öffnete.
    „Cristina“, sagte er, „Zeit zum Aufstehen, Mädchen! Dein Hauslehrer wird gleich hier sein … Ma che? Figlio d’un cane! Was zum Teufel ist hier los?“
    Ezio küsste Cristina, schnell, aber fest. „Ich glaube, es ist Zeit zu gehen“, bemerkte er, raffte seine Kleider zusammen und jagte zum Fenster. Er kletterte an der Mauer hinab und zog sich bereits an, als Antonio Calfucci über ihm auf dem Balkon erschien. Der Mann kochte vor Wut.
    „Perdonate, Messere“, bat Ezio.
    „Ich werde dir perdonate, Messere geben!“, brüllte Calfucci. „Wachen! Wachen! Schnappt euch diese cimice ! Bringt mir seinen Kopf! Und seine coglioni will ich auch!“
    „Ich hab doch gesagt, es tut mir leid …“, setzte Ezio an, aber da gingen schon die Türen der Villa auf, und die Leibwächter der Calfuccis stürmten mit gezogenen Schwertern heraus. Halbwegs angezogen rannte Ezio die Straße hinunter, wich Wagen aus und drängte sich an Fußgängern vorbei, an reichen Geschäftsleuten in Schwarz, an Händlern in Braun, an einfacherem Volk in selbst gefertigten roten Gewändern und an einer Kirchenprozession, mit der er so überraschend zusammenstieß, dass er beinah die Statue der Jungfrau Maria umgerissen hätte, die die schwarz gekleideten Mönche mit sich trugen. Endlich, nachdem er geduckt durch Gassen gerannt und über Mauern gesprungen war, blieb er stehen und lauschte.
    Stille!
    Nicht einmal die Rufe und Flüche, die

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