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Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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kennt ihn bereits.“
    „Wer ist es?“
    „Piri Reis. Ihr dürft Euch geehrt fühlen.“ Yusuf hielt inne. Jetzt sah er bekümmert drein. „Aber noch wird keiner von Euch irgendwohin aufbrechen.“
    „Was soll das heißen?“
    „Die Janitscharen haben die Kette über der Mündung des Goldenen Horns hochgezogen und eine totale Blockade angeordnet, bis sie Euch erwischt haben.“ Yusuf schwieg einen Moment lang. „Bis diese Kette wieder gesenkt wird, segelt kein Schiff hinaus oder herein.“
    Ezio fühlte sich beinah geehrt. „Ihr meint, sie haben diese Kette meinetwegen hochgezogen?“
    Yusuf war amüsiert. „Wir feiern später. Hier, ich habe etwas für Euch.“
    Er zog Ezio mit sich in eine abgeschiedene Mauernische und holte eine Bombe hervor, die er ihm vorsichtig reichte. „Geht behutsam damit um! Ihre Sprengkraft beträgt das Fünfzigfache unserer gewöhnlichen Bomben.“
    „Danke! Und Ihr solltet Eure Leute zusammenrufen. Das wird einige Aufmerksamkeit erregen.“
    „Hier sind zwei Rauchbomben. Die werden Euch vielleicht auch von Nutzen sein.“
    „Bene. Ich weiß, was ich zu tun habe.“
    „Dessen bin ich gewiss. Die Spannung ist greifbar“, scherzte Yusuf.
    „Ich nehme den Turm am Südufer. Das ist näher.“
    „Ich stoße am Kai zu Euch und zeige Euch Euer Schiff. Sinav icin iyi sanslar!“
    Ezio grinste. „Ich wünsche auch Euch viel Glück, mein Freund.“
    Yusuf wollte schon gehen, als Ezio ihn zurückhielt.
    „Wartet, Yusuf! Un favore.“
    „Ja?“
    „Im alten Handelsposten der Polos betreibt eine Frau einen Buchladen. Ihr Name ist Sofia. Passt auf sie auf! Sie ist eine bemerkenswerte Dame.“
    Yusuf musterte ihn, dann sagte er in ernstem Ton: „Ihr habt mein Wort.“
    „Danke! Und nun … an die Arbeit!“
    „Je schneller, desto besser!“
    Ezio steckte die Bombe vorsichtig in seine Tasche und hakte die Rauchbomben an seinen Gürtel. Dann wechselte er die verborgene Klinge an seiner linken Hand gegen die Pistole aus und eilte sogleich gen Norden und in Richtung des Turmes, der sich Galata gegenüber auf der Südseite des Horns erhob. Die mächtige Kette spannte sich zwischen den Ufern.
    Hier stieß Yusuf zu ihm. „Meine Bogenschützen haben ihre Posten bezogen. Sie werden Euch auf Eurer Flucht Deckung geben“, sagte er. „Und nun schaut, dort draußen, im Vorhafen! Seht Ihr die rote Dau mit dem aufgerollten weißen Segel und dem silbernen Wimpel? Das ist Piris Schiff. Die Mannschaft ist an Bord, das Schiff zum Auslaufen bereit. Er wartet nur auf Euch.“
    Der Turm wurde von einer Mauer eingefasst, die ihrerseits im Osten und Westen mit kleinen Wachtürmen besetzt war. Von deren Spitzen spannten sich Zugseile zu den Anlegern hinunter. Auf einem davon erkannte Ezio eine Geschützstellung. Eine gewaltige Squitatoria, ein Flammenwerfer für griechisches Feuer, stand dort, aufgeheizt und zum Einsatz bereit, besetzt mit drei Männern. Um den Turm herum stand eine Anzahl osmanischer Wachen. Die musste Ezio zuerst ausschalten, bevor er die Bombe platzieren konnte, und er dankte Yusuf im Stillen für die Rauchgranaten. Es gab nirgends eine Möglichkeit, Deckung zu finden, also ging er unverfroren und schnell zum Direktangriff über.
    Kaum hatten die Wachen ihn erblickt, hoben Tumult und Geschrei an, und sie scharten sich zusammen, um über ihn herzufallen. Er ließ sie kommen, zog aber den Schal fest um Mund und Nase und die Kapuze tief über seine Augen.
    Sobald die Gegner in Reichweite waren, pflückte er die Stifte aus den beiden Granaten und warf sie links und rechts zwischen die Wachen. Sie detonierten augenblicklich, dichter grauer Rauch stieg auf und hüllte die Wachen im Nu ein. Ezio tauchte in das Durcheinander hinein, die Augen zum Schutz gegen die beißenden Dämpfe zusammengekniffen, zog seinen Säbel und mähte damit die umherwankenden Soldaten nieder, die in dem Nebel, der sie plötzlich umgab, die Orientierung verloren hatten. Er musste schnell handeln, denn der leichte Wind, der vom Bosporus her wehte, würde den Rauch rasch vertreiben. Aber er schaffte es und platzierte die Bombe auf einem Sims am Fuß des Turmes, genau unter den ersten, riesigen Gliedern der Kette, die über seinem Kopf im Windenraum verschwand. Dann trat er ein paar Schritte zurück bis ans Ufer, von wo aus er mit seiner Pistole auf die Bombe schoss. Der Treffer zündete sie, und Ezio warf sich hinter einem großen Eisenpoller auf dem Kai in Deckung.
    Die Explosion war gewaltig. Ruß und Steine wurden

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