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Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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Schweigen bringen“, meinte Teragani und wies mit einer Kopfbewegung zu dem polternden dritten Hauptmann hinüber.
    „Lasst bitte mir den Vortritt“, sagte Altaïr. „Ich brauche die Übung.“
    Er trat vor und dem schurkischen Assassinen-Hauptmann gegenüber. Inzwischen waren dem Mann einige seiner Soldaten zu Hilfe geeilt.
    „Da ist er!“, schrie der Hauptmann. „Tötet ihn! Tötet all die Verräter!“
    „Denkt nach, bevor Ihr handelt“, sagte Altaïr. „Jede Tat hat ihre Konsequenzen.“
    „Jämmerlicher Hund! Ergebt Euch oder sterbt!“
    „Ihr hättet Euer Leben retten können, mein Freund“, sagte Altaïr, während seine Helfer sich aus den umliegenden Schatten lösten.
    „Ich bin nicht Euer Freund, alter Mann“, versetzte der Hauptmann, stürzte sich auf Altaïr und hieb mit seinem Schwert nach ihm, bevor der alte Mentor ganz auf den Angriff vorbereitet zu sein schien. Aber er war bereit. Die Auseinandersetzung war kurz und blutig. Und am Ende lagen der Hauptmann und die meisten seiner Männer tot unter dem Tor.
    „Folgt mir zum Bergfried“, rief Altaïr, „und vergießt kein Blut mehr, wenn es irgend geht! Denkt an den wahren Codex!“
    Am Tor zum Innenhof stand ein weiterer Hauptmann in schwarzer und dunkelgrauer Kleidung. Auf seinem Gürtel schimmerte im Fackellicht das Emblem der Assassinen. Es handelte sich um einen älteren Mann, der etwa fünfzig Jahre sein mochte.
    „Altaïr ibn-La’Ahad“, sagte er mit fester Stimme, die keine Angst zu kennen schien. „Zwanzig Jahre sind vergangen, seit wir Euch zuletzt in diesen Mauern sahen. Zwanzig Jahre, die, wie ich sehe, Eurem Gesicht gnädiger waren als unserem heruntergekommenen Orden.“ Er hielt inne. „Abbas erzählte uns immer Geschichten … über Altaïr, den Arroganten. Altaïr, den Täuscher. Altaïr, den Betrüger. Aber ich habe diese Geschichten nie geglaubt. Und nun sehe ich hier vor mir Altaïr, den Meister. Und ich komme mir ganz klein vor.“
    Er trat vor und streckte seinen Arm in Freundschaft aus. Altaïr umfasste ihn kraftvoll, seine Finger schlossen sich zum römischen Handschlag um das Gelenk des anderen. Hinter ihm nahm eine Anzahl von Assassinen Aufstellung, offenkundig Männer, die auf seiner Seite standen.
    „Wir könnten Eure Weisheit gut brauchen, großer Meister. Jetzt mehr als je zuvor.“ Er trat zurück und richtete das Wort an seine Männer: „Unser Mentor ist zurückgekehrt!“
    Die Soldaten steckten ihre Waffen weg und zogen ihre Kapuzen über. Dann traten sie zu den Assassinen, die Altaïr bereits um sich geschart hatte, und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum düster aufragenden Bergfried von Masyaf.

56
    Doch kaum hatten sie den Innenhof betreten, da erschien Abbas persönlich hinter einem Trupp skrupelloser Assassinen. Abbas war immer noch unverkennbar, doch ebenfalls ein alter Mann, mit tief liegenden Augen und hohlen Wangen – ein gehetzter, von Furcht erfüllter, ruheloser Mann.
    „Tötet ihn!“, brüllte Abbas. „Tötet ihn auf der Stelle!“
    Seine Männer zögerten.
    „Worauf wartet ihr?“, schrie Abbas mit vor Anstrengung krächzender Stimme.
    Aber sie standen nur da, reglos und unentschlossen, und starrten ihre Kameraden, die sich hinter Altaïr scharten, und einander an.
    „Ihr Narren! Er hat euch verhext!“
    Nichts. Abbas schaute sie an, spuckte aus und verschwand im Bergfried.
    Die Situation war unverändert ein Patt. Assassine stand gegen Assassine. In der angespannten Stille hob Altaïr seine linke Hand, die man ihm anlässlich seiner Aufnahme in die Bruderschaft verstümmelt hatte.
    „Hier ist keine Hexerei am Werk“, sagte er schlicht. „Und auch keine Zauberkraft. Tut, was euer Gewissen euch gebietet! Aber der Tod ist schon zu lange hier umhergestreift. Und wir haben zu viele echte Feinde. Wir können es uns nicht erlauben, uns gegeneinander zu wenden.“
    Einer von Abbas’ zaudernden Verteidigern streifte seine Kapuze ab, trat vor und kniete vor Altaïr nieder. „Mentor“, sagte er.
    Ein weiterer schloss sich ihm schnell an. „Willkommen daheim!“, fügte er hinzu.
    Dann ein dritter. „Ich kämpfe für Euch. Für den Orden.“
    Die anderen folgten rasch dem Beispiel der ersten drei Männer, begrüßten Altaïr als lange verschollenen Bruder und umarmten ihre einstigen Gegner wieder wie die alten Kameraden, die sie waren. Nur eine Handvoll spie noch Beleidigungen aus und zog sich wie Abbas in den Bergfried zurück.
    Altaïr führte seine Truppe an und trat

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