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Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Titel: Aster, Christian von - Die grosse Erdfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zwerg und Uberzwerg
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Bartbruders, den es je gegeben hatte. Dann wurde er bewusstlos.
    Breitbart verfolgte hingegen jede Bewegung des brennenden Drachens mit großer Verwunderung. Er begriff nicht, was geschah, ahnte nicht, was hier vor sich ging.
    Der Drachenjäger zog unterdessen mühsam den ängstlich um sich blickenden Schlüpfling näher zu sich heran und griff schließlich nach seiner Decke, die neben ihm am Boden lag. Hastig und mit zitternden, gichtigen Fingern setzte er sich und breitete die Decke über sich und den anderen aus. Vorsichtig warf er einen Blick darunter.
    Krass Breitbart schaute derweil staunend auf seine Hände, dann auf den Drachen und wieder zurück auf seine Hände. Er glaubte, es sei seine Magie, die das Geschöpf in Brand gesetzt hatte, und warf lachend den Kopf in den Nacken.
    In diesem Moment hatte die Flamme den Körper des Gierlings komplett erfasst, sein Kopf, seine Schwingen, alles an ihm loderte. Doch dabei wirkte es nicht so, als ob er brannte, nein, vielmehr war er das Feuer!
    Und dann wurden die Flammen noch gleißender und verwandelten sich innerhalb eines Wimpernschlags in das hellste und wahrste Feuer, das die Höhlen überhaupt kannten. Das allesverzehrende Feuer eines mythischen Immerflamms!
    Während der Drachenjäger den Blick nicht von seiner grenzenlosen Schönheit abzuwenden vermochte, entfaltete sich der Immerflamm zu seiner ganzen Vollkommenheit. In einer lautlosen Explosion füllte sein Feuer für den Bruchteil eines Schlags die komplette Höhle aus.
    Den Bruchteil eines Schlags, in dem das Leben Krass Breitbarts mitsamt seinem Fluch endete, in dem das Fleisch von seinen Knochen schmolz und seine Knochen zu Asche verbrannten.
    Den Bruchteil eines Schlags, in dem das silberne Abbild des Neuen Stahls zusammenschmolz und sich in eine zähe Pfütze flüssigen Silbers verwandelte, die die Asche des Häuptlings und seinen unheiligen Allesspalter verschluckte und sich um die haarigen Beine der Splitterspinne schloss.
    Die unendliche Hitze schien wie der Zorn des Ewigen Schmieds selbst über den Schicksalszwerg hinwegzufegen, der unter einer schützenden Decke aus Finsterflechte verborgen lag.
    Das gleißende Licht ließ Garstholm Flammrank, den größten Drachenjäger, der jemals gelebt hatte, endgültig erblinden, und die Freudentränen, die er beim Anblick des Immerflamm vergossen hatte, trockneten, bevor sie überhaupt geflossen waren.
    Währenddessen wurde die Leiche des toten Hrudgroll Schleuderstein, ihres Gefährten, der von nun an in der Hohen Höhle nach Frauen suchen würde, ebenso in Asche verwandelt wie der Herr des Neuen Stahls.
    Und dann war alles vorüber. Das Licht der magischen Feuerschalen färbte sich wieder blau, und im gleichen Moment ertönte das Drachenhorn zum zweiten Mal. Das Zeichen für die Gildenmeister, an die Winden zu treten und den Großen Verwalter emporzuholen. Doch wenn Breitbart die Wahrheit gesagt hatte, dann würde seine Plattform heute leer sein.
    Und wenn nun die Vorboten des Endes dem Ehernen Volk gegenübertraten, gab es niemanden mehr, vor dem sie ihr Knie beugen konnten: Der Herr des Neuen Stahls war besiegt. Und ebenso sein Schatten. Und im Angesicht der Boten des Untergangs würde dem Ehernen Volk nicht mehr viel bleiben, außer zu verzweifeln…
    Blechboldt schlug die Decke zurück und warf sie von sich. Mit einem kurzen Blick versicherte er sich, dass Fazzgadt noch atmete, drückte die Hand des verzückt lächelnden Drachenjägers, dessen Augenhöhlen ihm wie zwei verkohlte Löcher entgegengähnten, und strich dem schreienden zweihundertfünfzigjährigen Schlüpfling kurz über das Haar. Dann hastete er auf das Plateau, das sich vor dem geschmolzenen Amboss erhob.
    Als Erstes erblickte er die Spinne. Das Ungeheuer hatte dem Feuer getrotzt, auch wenn es ein wenig benommen schwankte. Als es Blechboldt näher kommen sah, spannten sich seine Beine zum Sprung. Doch das flüssige Silber, das sich um sie geschlossen hatte, war inzwischen erkaltet. Die schwarze Splitterspinne, die Zwergenfresserin, die Allesverderberin war gefangen. Ihre schimmernden Beißwerkzeuge, an denen die Asche ihres Herrn klebte, bewegten sich langsam und bedächtig.
    Blechboldt lächelte sie böse an. Er erinnerte sich an das, was Breitbart über sie erzählt hatte. »Du kannst also meine Gedanken lesen…«
    Plötzlich standen die Beißwerkzeuge der Spinne still. Sie drehte den Kopf, als wollte sie ihm zu verstehen geben, dass sie ihn tatsächlich verstand.
    »Na, dann dürfte

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