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Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Titel: Aster, Christian von - Die grosse Erdfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zwerg und Uberzwerg
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dich das ja nicht überraschen…« Der Ferkelbändiger zertrat die Spinne mit dem Absatz seines Stiefels. Und dabei dachte er an seine drei besten Ferkel, die der Neue Stahl im Steinwald ermordet hatte. Drei Ferkel gegen eine Splitterspinne. Das schien ihm angemessen…
    Dann schaute er sich hastig um. Er entdeckte, was er suchte, knapp einen Zwerg entfernt. Auch die Metallröhre mit den magischen Steinen hatte der Hitze widerstanden. Sie steckte halb im zerflossenen Silber, doch Blechboldt hoffte, dass die glatte Beschaffenheit ihrer Oberfläche ihm erlaubte, sie daraus zu lösen. Tatsächlich ließ sich das blanke Metall aus dem erkalteten Silber herausziehen. Mit einem leisen schleifenden Geräusch löste sich der mobile Transporter aus seinem Gefängnis. Triumphierend schloss Blechboldt die Hand fester um den Zylinder.
    Er hielt einen Moment inne und lauschte. Der dritte Ton des Drachenhorns war noch nicht erklungen. Wahrscheinlich starrten die versammelten Zwerge gerade fassungslos auf die leere Plattform, die ohne Verwalter und Häuptlinge in der Halle der Helme angekommen war. Er konnte sich vorstellen, wie sich leises, aufgeregtes Flüstern durch die Reihen der Zwerge fortpflanzte und wie die schauerlichen Geschichten und Gerüchte vom Untergang aus den Gemütern der Ängstlichen neue Nahrung bezogen.
    Er durfte keine Zeit verlieren! Er zog den Froschfelltrichter hervor, den er aus der Höhle des Schattens mitgenommen hatte, und warf einen letzten Blick auf den traurigen Haufen seiner Gefährten. Das, was vom Schicksalszwerg übrig geblieben war, würde sich ein weiteres Mal trennen müssen. Dann stieß er die metallene Röhre der magischen Kammer auf den Boden, die magischen Steine schlugen zusammen, und ein greller Blitz flammte auf.
    Im nächsten Augenblick war Farrnwart Blechboldt verschwunden. Polternd stürzte der mobile Transporter zu Boden.
     

 
    ZWISCHENKAPITEL
     
     
     
    Ein treuer Soldat des Neuen Stahls hatte alles für die Ankunft des Meisters im Dunkeln vorbereitet. Gulgadd Erzgilb, der Gardist, der vor der zentralmagischen Kammer Wache gestanden hatte, lag mit zwei stählernen Kugeln in der Brust draußen vor der Tür. Der Bartlose hatte seine Schlüssel an sich genommen und erst die Kammer und dann den Käfig des Transporters geöffnet, durch den der Meister kommen würde. Nun lehnte der Zwerg neben dem offenen Gitter, die Stahlschleuder im Arm und ein Pfeifchen zwischen den Lippen, das er dem toten Gardisten abgenommen hatte. Kupferkraut und Wanzwurz. Es ging doch nichts über eine gute Mischung. Und die Stunde des Schicksals verlangte nach der besten überhaupt!
    Der Meister hatte ihnen eingeschärft, dass er durch die Kammer des Sandes kommen würde, deren magische Transporterröhre er bei sich trug. Zweimal hatte der Soldat das Drachenhorn bereits vernommen. Bevor es das dritte Mal erklang, wollte der Meister erscheinen.
    Der Soldat wurde ungeduldig. Doch im gleichen Moment schämte er sich dafür. Wie konnte er es wagen, an den Plänen seines Herrn zu zweifeln? Seines Herrn, der unfehlbar war, allwissend und die Botschaft des Neuen Stahls in sich trug.
    Ein heller Lichtblitz und ein leiser Knall. Geblendet hob der Soldat den Arm vor die Augen. »Seid Ihr es, Meister?«
    »Wer sonst, Narr?«, ertönte die Stimme des Meisters. »Nun schweig und reich mir deine Waffe.«
    Er ließ den Arm sinken, blinzelte dem Meister noch immer geblendet entgegen und reichte ihm, wie befohlen, seine Stahlschleuder. Als die hellen Flecken vor seinen Augen schwanden und er wieder klar sehen konnte, wunderte er sich allerdings ein wenig. Der Meister war gekleidet wie ein Zwerg des Ehernen Volkes. Er trug einen Bart, in dessen Mitte sich ein seltsamer Trichter befand, und hatte die Stahlschleuder direkt auf seine Brust gerichtet.
    Wieder ohrfeigte der Soldat sich innerlich. Unfehlbar, allwissend, rief er sich die wichtigsten Eigenschaften seines Herrn ins Gedächtnis.
    Es waren die letzten Worte, die er dachte.
     
     
    Blechboldt hatte die Felsnesselkleidung des Soldaten übergezogen, seinen Gesichtsschutz angelegt und die zentralmagische Kammer verlassen. Er war nun ebenso unsichtbar, wie es die Verschwörer gewesen waren, als sie die Ebene des Verwalters gestürmt hatten. Und so bewegte er sich heimlich durch die Verbindungshöhle und beobachtete. Er sah die toten Gardisten, die zugeschweißte Tür zu ihrem Quartier und begriff, wie grausam die Verschwörer gewütet haben mussten. Wenig später hatte er

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