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Astrella 02 - Brudernacht

Astrella 02 - Brudernacht

Titel: Astrella 02 - Brudernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Partners. Seit beinahe drei Jahren fuhren sie zusammen Streife. Er war der Bärenführer für den jungen Kollegen, der aufgeweckt war, seinen Beruf liebte und darin aufging. Noch! Mit einem schalen Geschmack im Mund dachte Eck daran, dass es nur eine Frage der Zeit sein konnte, bis das Salz der bitteren Erlebnisse in diesem Beruf auch diesen neben ihm sitzenden Block an Begeisterung und Idealen zerfressen haben würde, der Heinz Obst hieß, 23 Jahre alt war und in der Uniform so schneidig aussah, dass Eck schon manches Mal ein wenig neidisch die interessierten Blicke der Frauen wahrgenommen hatte, die dem jungen Kollegen folgten.
    Es war kurz nach 23 Uhr. Seit etwa einer Stunde standen sie hier im Kreuzungsbereich von Karlstraße und Eisenbahnstraße. Nachdem sie zunächst zwei Stunden lang durch ihr Revier gefahren waren, wobei sie überwiegend auf Verkehrsverstöße und hundeführende Spaziergänger geachtet hatten, hatte Eck vorgeschlagen, sich in die Reihe der parkenden Autos einzuordnen, um in Ruhe das Treiben um sie herum beobachten zu können. Der rechts entlang der gesamten Karlstraße verlaufende schmale Streifen der städtischen Grünanlagen wurde gern von älteren Hundehaltern dazu genutzt, ihre Vierbeiner noch rasch eine Runde auszuführen. Doch obwohl schon einige an ihnen vorbeigekommen waren, hatte Eck sie kaum wahrgenommen. Zu stark beschäftigte ihn noch das Bild, das sich ihm am Morgen während des Frühdienstes eingeprägt hatte. Über Funk waren sie in die Franz-Stapf-Straße geschickt worden, wo ein falsch parkender Lastwagen bereits seit einer halben Stunde den Verkehr behindern würde. Die Franz-Stapf-Straße war eine schmale, links von der Gartenstraße abgehende Wohnstraße.
    Sie hatten den Lastwagen sofort gesehen, als sie von der Gartenstraße her eingebogen waren. Weil ein direkt hinter ihm stehender kleiner Lieferwagen nicht an ihm vorbeifahren konnte, hatten sich inzwischen bereits rund fünfzehn Fahrzeuge in beide Richtungen gestaut. Sie hatten sich über Funk bei der Wache abgemeldet, das tragbare Funkgerät mitgenommen und waren nach vorn zum Lastwagen marschiert. Dort angekommen, beruhigten sie zunächst einen wild gestikulierenden Autofahrer. Der wollte den Fahrer des Lieferwagens davon überzeugen, dass er sehr wohl noch durch die verbliebene Lücke zwischen Lastwagen und dem durch die parkenden Autos markierten Fahrbahnrand rangieren könnte, wenn er sich nicht zu dämlich anstellen würde. Dabei erkannten Eck und Obst auf Anhieb, dass das schlichtweg unmöglich war. Eck riet dem Wilden, schnellstmöglich aus der Sonne zu gehen, da er sich sonst womöglich die Finger bei dieser Sache verbrennen könnte. Verdutzt und verärgert war der Mann wortlos zu seinem Auto zurückgehastet.
    Obst war indessen um den Lastwagen herumgegangen, dessen Warnblinkanlage eingeschaltet war, hatte jedoch nichts entdecken können, was ihnen weitergeholfen hätte. Er wollte gerade eine Halterfeststellung durchführen lassen, als ein etwa 50-jähriger Mann mit Halbglatze aus dem Haus trat, vor dem der Lastwagen stand. Er schien es auf einmal besonders eilig zu haben. Eck und wahrscheinlich auch den meisten anderen entging jedoch nicht, dass es ihm erst nach mehrmaligen Versuchen gelang, den Reißverschluss seines Hosenladens zu schließen. Als er dann beim Anblick der vielen empörten Gesichter auch noch errötete, war sich Eck über die Hintergründe des Falschparkens im Klaren. Wut über diese Selbstsucht packte ihn, und wenig freundlich quetschte er den Mann so lange aus, bis der vor den inzwischen hinzugekommenen Neugierigen eingestand, etwas mit einer Frau gehabt zu haben, die in dem Haus wohnte. Der Rest war dann Routine. Bereitwillig bezahlte der sichtlich geknickte Mann sein Bußgeld, wobei er Bemerkungen wie: ›Das war aber eine teure Nummer‹ oder: ›Das hätte er daheim auch billiger haben können‹, oder: ›Hat ihn wohl nicht hochgebracht‹ über sich ergehen lassen musste.
    Da Eck ihm jedoch angedroht hatte, nochmals auf ihn zurückzukommen, wollte er sich selbst von der Richtigkeit der Aussage überzeugen und so gingen sie anschließend in das mehrstöckige Haus. Miefige kalte Luft schlug ihnen entgegen. Sie stiegen die Treppe zum ersten Stock hoch und klingelten an der angegebenen Tür. Beide hatten sie eine sich kaltschnäuzig gebende Frau erwartet. Doch dann stand eine Blondine mit verhärmtem Gesichtsausdruck und dunklen Ringen unter den Augen vor ihnen, die ihnen mit ihren

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