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Astrella 02 - Brudernacht

Astrella 02 - Brudernacht

Titel: Astrella 02 - Brudernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Danny kicherten, während Cash offenkundig schweigend genoss.
    Slim hatte ihnen mit Handzeichen bedeutet, dass sie still sein und sich hinter den Bäumen verstecken sollten. Sofort hatten sie seinen Befehl befolgt und warteten gespannt darauf, wie es weitergehen sollte. Eher verwundert waren sie danach seinem Beispiel gefolgt und hatten sich die Gesichter eingerieben. Schließlich hatten sie doch die Motorradhauben an.
    »Wir müssen den Typ ausschalten«, kündigte Slim nun leise an. Seine Stimme klang dabei völlig ruhig und kalt. Es schien, als hätte er sich einen Plan zurechtgelegt, den er nun unter allen Umständen ausführen wollte. Die anderen spürten das wohl, denn sie verhielten sich mucksmäuschenstill und starrten Slim nur an. So ähnlich hatten sie ihn angestarrt, als er bestimmt hatte, ohne Motorräder loszufahren. Längst hatten sie begriffen, dass er von vornherein gewusst hatte, was er wollte. Und bei diesem Plan hätten die lauten Motorräder nur gestört.
    Slim sah sich nun rasch um. Dann beugte er sich zu zwei größeren Ästen hinunter und hob sie auf. Einen davon sowie seinen Baseballschläger überreichte er Danny, während er selbst den anderen gleich darauf an den Enden in die Hände nahm und nach unten bog. Mit einem trockenen Krachen brach er auseinander.
     
    »Was war das?«, fragte Julia und richtete sich erschrocken auf.
    »Ich glaube, ein Ast hat geknackt«, sagte Tim und verfluchte insgeheim das Reh oder den Fuchs wegen der Störung. Im nächsten Moment stockte ihm wieder einmal der Atem ob Julias Schönheit, die sich halb über ihm aufgerichtet hatte und angestrengt in die Richtung starrte, aus der sie das Geräusch vernommen hatte. Im Grunde genommen konnte er auch jetzt sein Glück nicht fassen, so eine Freundin zu haben. Ein richtiger Kumpel war sie. Sie konnte zuhören, war intelligent und dazu noch wunderschön. Mit ihr konnte man tiefsinnige Gespräche führen und er hatte schon manches Mal daran gezweifelt, so ein Glück überhaupt verdient zu haben. Wenn er daran dachte, wie wenig seine Eltern von ihm hielten.
    »Siehst du, da war nichts«, versuchte er seine Freundin zu beruhigen. Er war sich bereits nicht mehr sicher, ob er tatsächlich etwas gehört hatte. »Bestimmt war es nur ein Fuchs oder irgendein anderes Tier.«
    »Meinst du wirklich?«, zweifelte Julia und wollte sich gerade wieder hinlegen, als es abermals knackte. Sofort schreckte Julia wieder hoch, um dann rasch das Badetuch aufzuheben und sich vor ihre Brüste zu halten.
    Tim war klar, dass er jetzt etwas unternehmen musste, wenn sein erstes Liebesspiel im Mondschein nicht abrupt zu Ende gehen sollte. Er stand auf, nahm sein Badetuch und wickelte es sich um die Hüfte.
    »Ich werde mal nachsehen.«
    »Danke, Tim.« Er hörte die Erleichterung in ihrer Stimme – und fühlte sich auf einmal irgendwie stark und unverwundbar. »Aber pass bitte auf.«
    »Klar, mach’ ich. Aber du wirst sehen, Jule, es war wirklich nur ein Tier.«
     
    Slim vergewisserte sich mit einem schnellen Rundumblick, dass den anderen, die sich inzwischen hinter den Bäumen versteckt hatten, das Herannahen des Typs nicht entgangen war. Dieser spielte offenkundig nicht in seiner Kampfgewichtsklasse. Trotzdem galt es aufzupassen. Wenn solche Typen vor ihren Frauen den starken Mann herauskehren wollten, konnte es durchaus zu unangenehmen Überraschungen kommen. Freilich hatte dieser Typ da, der mit suchendem Blick auf sie zukam, alle Nachteile auf seiner Seite: Er war allein, offensichtlich eher schwach um die Brust und mit einem Handtuch um die Hüften. Außerdem konnten sie jede seiner Bewegungen im Mondlicht beobachten, während er sie im Dunkeln nicht sehen konnte. Slim hatte sich zuvorderst aufgestellt, sodass der andere zuerst auf ihn treffen würde.
    Der Junge war noch etwa fünf Schritte, die nun fortwährend zögerlicher wurden, von ihm entfernt, als Slim seinen Baseballschläger in Stellung brachte.
     
    Julia sah, wie Tim zwischen den ersten Bäumen aus ihrem Blickfeld entschwand. Sie spürte, dass etwas nicht stimmte, eine innere Stimme schrie es ihr regelrecht zu.
    Hastig zog sie sich an, dabei fortwährend Blicke in die Dunkelheit zwischen den Bäumen werfend. War da nicht soeben ein kurzes Stöhnen gewesen?
    »Tim! Was ist los? Wo bist du?«
    Tim antwortete prompt.
    »Hier. Ich komme.«
    Erleichtert wollte Julia das Handtuch sinken lassen, als ihr klar wurde, dass das nicht Tims Stimme war. Kälte kroch ihren Rücken hoch. Und

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