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Astrella 02 - Brudernacht

Astrella 02 - Brudernacht

Titel: Astrella 02 - Brudernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Schock und einem Chor. Auch das ein Lied, an das Astrella sich gern erinnerte. Selbst wenn der Tenor nicht zu den Sängern gehörte, von denen er CDs besaß. Außer Leonard Cohen hörte er am liebsten französische Chansons, Nina Simone, Ella Fitzgerald oder Shirley Bassey; daneben konnten nur klassische Musik und Filmmusik bestehen.
    Astrella trank genießerisch den letzten Schluck Kaffee und machte Anstalten aufzustehen. Was er wissen wollte, hatte er erfahren. Die Spur endete in einer Sackgasse. Im Grunde genommen war es ja nicht einmal eine Spur gewesen, bei größtem Wohlwollen betrachtet höchstens der Hauch einer Spur.
    »Wie heißt eigentlich Ihr Freund?«, wollte Frau Ebersbach wissen und sah Astrella dabei treuherzig an. Astrella nannte irgendeinen Namen und Frau Ebersbach reagierte so, wie er es sich vorgestellt hatte: mit leiser Enttäuschung.
    »Wie gesagt: Es ist ja auch bereits lange her. Und mir sind auch nicht alle Einzelheiten ihrer ersten Begegnung bekannt«, versuchte Astrella sie zu trösten. Dann stand er auf, bedankte sich für den Kaffee, worüber sich Frau Ebersbach offensichtlich freute, und verabschiedete sich. Er trat in den Tag hinaus, dessen morgendliche Frische sich bereits mit der Wärme vermischte, die einen heißen Tag ankündigte. Bevor er zum Auto ging, überlegte er, ob er noch den Ortsvorsteher aufsuchen sollte. Doch die Auskünfte von Frau Ebersbach waren so ohne jede Substanz gewesen, was seine Aufgabe betraf, dass er darauf verzichtete. Kaum hatte er jedoch die Ortsgrenze erreicht, fiel ihm ein, dass er dem Polizeiposten einen Besuch abstatten konnte.
    Minuten später stand er einem Polizisten in seinem Alter gegenüber. Er hieß Leopold Kustermann und Astrella erklärte ihm, worum es ging.
    »Dazu brauche ich keine Akten«, meinte Kustermann. »Pfarrer Bertram war wirklich allseits beliebt. Ausschlaggebend dafür war wohl seine Hilfsbereitschaft. Im Grund genommen war er so, wie man sich einen Pfarrer vorstellt oder wünscht. Normalerweise sind siebzig, achtzig Jahre heutzutage ja kein Alter mehr. Aber er hatte irgendeinen Herzklappenfehler oder so was. Lang genug war ihm vom Arzt geraten worden, er solle raus an die frische Luft und Spaziergänge machen. Und dann macht er endlich mal einen und stirbt prompt.«
    »Gab es irgendwelche Hinweise auf Fremdeinwirkung?«
    »Sie meinen Kampfspuren oder so?«
    »Ja, beispielsweise.«
    »Nein, absolut nichts. Auch keine Verletzungen. Er hat einfach einen Herzinfarkt erlitten, rutschte aus, schlug auf den Boden, wobei das selbst keine weiteren Auswirkungen auf den Tod hatte, und starb.«
    »Hat er sich möglicherweise über etwas besonders aufgeregt?«
    »Nein. Der Notarzt erklärte, dass es bei seiner Art Herzschwäche keinen besonderen Grund braucht, um einen Herzinfarkt zu erleiden.«
    »Was im Umkehrschluss soviel bedeutet: Es würde auch schon eine Kleinigkeit ausreichen.«
    Kustermann musterte Astrella nachdenklich, als überlege er, ob diese letzte Bemerkung Astrellas eine Frage oder eine Feststellung gewesen war.
    »Tja – vermutlich«, legte er sich nicht fest. Astrella bedankte sich für die Auskünfte, verabschiedete sich und verließ nun endgültig den kleinen Ort.
     
    »Ob das wirklich Zufall ist?«
    Zillmanns Frage stand im Raum. Die Mienen seiner Kollegen drückten Zweifel aus sowie die Hoffnung, es möge so sein.
    Wieder hatten sie eine Besprechung. Nur waren diesmal noch fünf weitere Kollegen dabei. Zillmann spürte die von Unruhe und Unzufriedenheit über die anhaltende Erfolglosigkeit getränkte Stimmung. Aber es half alles nichts, sie mussten ihre Arbeit tun, diese aus vielen kleinen und kleinsten Schritten bestehende Arbeit, die so sehr an den Nerven zerren konnte.
    »Mit Reifenspuren ist es nichts«, ergriff Wallner als Erster das Wort. Wallner hatte grundsätzlich nicht viel am Hut mit Schweigen, wenn es um die Arbeit ging. Zillmann hatte sich schon manches Mal gefragt, ob es möglicherweise eine grundsätzliche Angst vor der Stille war, die seinen älteren Kollegen mit den grauen Haaren und den graublauen Augen umtrieb. Gleichwohl war er froh, dass Wallner die Stille durchbrochen hatte.
    »Der Boden ist staubtrocken«, fuhr Wallner fort. »Absolut keine Chance. Bei Klimnich war es nur deshalb besser, weil es zwei Tage vorher das Gewitter gegeben hat. Aber viel gebracht hat es uns nicht. Darüber hinaus haben wir den üblichen Müll gefunden.«
    »Aber hast du nicht gesagt, ihr hättet bei Klimnich zwei

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