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Astrella 02 - Brudernacht

Astrella 02 - Brudernacht

Titel: Astrella 02 - Brudernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Frau kommt aus dem Zimmer, hält sich die rechte Wange und weint. Schwester Kordula geht zu ihr hin und nimmt sie in die Arme.
    »Was ist passiert?«, fragt sie behutsam.
    Die Frau schaut sie nacheinander an, Schwester Kordula, den Hausmeister und die junge Schwester Hildegard. Nur diese hat die Kraft, ihren fragenden Blick zu erwidern.
    »Ich wollte seine Augen sehen und habe ihm deshalb seine Brille abgenommen«, sagt die Frau und schluchzt auf. »Da hat er mir ins Gesicht geschlagen.«
    Sie nicken verständnisvoll, haben sie doch beinahe vier Jahre Vorsprung vor der Mutter, was die Erfahrungen im Umgang mit Peter betrifft.
    »Warum ist er nur so geworden?«
    Schwester Kordula zuckt hilflos mit den Schultern, Schwester Hildegard schweigt. Nur der Hausmeister meldet sich zu Wort.
    »Der Junge ist einfach böse.«
    »Das stimmt doch nicht!«, empört sich da Schwester Hildegard, ohne das kurz aufblitzende dankbare Lächeln der Mutter wahrzunehmen. »Kein Kind ist einfach böse! Auch Peter nicht. Ich, ich …«
    Sie schweigt, mit Zorn und Empörung in ihrem hübschen Gesicht, dreht sich um und stürmt aus dem Zimmer.
     
    »Da ist sie!«
    Babyface schaute in die Richtung, in die Danny zeigte.
    »Stimmt«, sagte er.
    Sie standen auf dem Parkplatz vor dem großen Baumarkt in der Bleicherstraße, in dem Maxi arbeitete. Offenkundig hatte sie jetzt Mittagspause. Zwei Kolleginnen standen bei ihr; sie unterhielten sich angeregt. Auf ihrem Rücken trug sie einen dieser schicken kleinen Rucksäcke.
    »Mist, sie ist nicht allein.«
    »Wart’s ab. Vielleicht reden sie nur kurz miteinander.«
    »Hoffentlich.«
    Danny hatte recht, denn soeben löste sich Maxi von ihren beiden Kolleginnen und ging zu den Fahrradständern.
    »Gut, gut«, knurrte Babyface zufrieden. Er wartete, bis Maxi auf ihrem Fahrrad saß und losfuhr. Dann startete er den Motor und folgte ihr.
     
    Maxi genoss den Fahrtwind und freute sich auf das Baden im Flappachweiher. Um diese Zeit würde sie noch einen ordentlichen Platz bekommen, bevor die Hauptwelle von Sonnen-und Badehungrigen den Platz überfluteten. Micha wollte gegen zwei nachkommen.
    »Ach, da hab’ ich keinen Bock drauf«, hatte er sich gegen ihren Vorschlag gewehrt. »Im Fläppe sitzen und liegen sie doch alle so dicht aufeinander, da kommt einem das kalte Grausen.«
    Sie rechnete es sich als Erfolg an, ihn doch dazu überredet zu haben. Schmunzelnd dachte sie: Aus ihm wird schon noch ein brauchbarer Mann. Die Ansätze waren da, das war ihr längst klar geworden. Insgeheim freute sie sich auch über seine Überlegungen, zur Polizei zu gehen. Gestern war sie noch dagegen gewesen, doch im Grunde genommen hatte er recht. Wenn er in einer Stunde bei ihr wäre, würde sie ihm das auch sagen. Er sollte wissen und spüren, dass sie mit ihm durch dick und dünn gehen würde.
    Wenig später war sie aus der Stadt draußen. Von der Bundesstraße bog sie nach rechts auf die Straße nach Ittenbeuren ab, ließ die wenigen Häuser hinter sich, und kam über eine Linkskurve in die schnurgerade verlaufende Verlängerung dieser Straße, die nach knapp zwei Kilometern beim Freibad endet. Große, kräftige Bäume zu beiden Seiten des Sträßchens spendeten angenehme Kühle. Weit und breit war niemand zu sehen. Sie hatte die Linkskurve gerade passiert, als sich von hinten Motorengeräusch näherte. Maxi fuhr so nah wie möglich am Straßenrand. Sekunden später überholte das Auto sie. Keine hundert Meter weiter sah Maxi die Bremsleuchten des Autos aufleuchten. Das Auto hielt, die Beifah-rertür ging auf, eine junge Frau stieg aus und winkte ihr zu. Doch erst, als sie nur noch wenige Meter entfernt war, erkannte Maxi, dass es Danny war. Sie hielt an und sie begrüßten sich. Den Fahrer des Wagens konnte Maxi nicht erkennen. Freilich hatte sie auch kein großes Interesse daran.
    »Gehst du zum Baden?«, wollte Danny wissen.
    »Ja«, antwortete Maxi und gab ihrer Stimme dabei einen möglichst neutralen Klang. Sie wusste nicht so recht, wie sie sich Danny gegenüber verhalten sollte. Einerseits mochte sie diese seit dem Abend nicht sonderlich. Andererseits war sie immerhin die Stiefschwester von Micha. Und der hatte alles in allem nichts an ihr auszusetzen. Wer weiß, dachte Maxi, vielleicht wäre der Abend bei Maxi nicht so glimpflich abgelaufen, wenn Danny nicht dabeigewesen wäre.
    »Wir auch. Wenn du willst, kannst du bei uns mitfahren«, sagte Danny fröhlich und stellte sich neben Maxi auf die Straße. »Dein

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