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Astrilandis Buch 1

Astrilandis Buch 1

Titel: Astrilandis Buch 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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am Hofe von Astrilandis sein Lager geteilt hatten, waren alle kinderlos geblieben. Es hatte vielen Totgeborene gegeben, die Pantheer nie zu Gesicht bekommen hatte und die von den Konkubinen ins Meer geworfen worden waren. Auch die Hohen Priester, die Pantheer immer wieder beschworen hatte, die Götter milde zu stimmen um weitere Nachkommen zu zeugen, waren erfolglos geblieben.
    Er hatte für Hero weiche Lederstiefel anfertigen lassen, die er auch im Sommer tragen sollte. Hero weigerte sich oft und lief barfuss über die kühlen Marmorfliesen, weil er sich mit diesen Stiefeln behindert fühlte. Er ahnte ja nicht, welchen Zweck diese Stiefel später erfüllen sollten.
    Pantheer war in Nachdenken versunken. Hero dauerte das Schweigen seines Vaters zu lange. „Hat sie auch so grüne Augen wie die Abgesandten?“, platzte er heraus. Pantheer vermied es, Hero anzusehen. „Nein“, antwortete er gefasst, „keine grünen Augen, aber ihre Haut ist feucht und ihre Haare sind perlendurchwebt. Sie hat sich nach Deiner Geburt entschieden, zu ihrem Volk zurückzukehren. Niemand hat das von ihr verlangt.“ Bei diesen Worten sah Pantheer seinen Sohn eindringlich an. Er konnte ihm einfach nicht die ganze Wahrheit sagen.
    Dass die Salsivaren Schwimmhäute besaßen und Kiemen, die es ihnen erlaubten sehr lange unter Wasser zu bleiben, behielt er vorerst für sich. Hero sah seinen Vater erstaunt an, dann er blickte er an sich selbst hinunter. „Warum habe ich keine feuchte Haut und warum hat mich meine Mutter nie besucht?“, fragte er, indem er sich mit den Händen an den Oberschenkeln entlangfuhr. Pantheers Gesichtsfarbe wechselte von Hellbraun in Rot. Zornig sprang er auf und rief: „Du bist ein Astrilandier und Du wirst auch einer bleiben! Du wirst den Boden von Miatris nie betreten! Der Fluch des Orakels wird sich nicht erfüllen, dafür werde ich sorgen.“
    Heros Herz klopfte bis zum Halse. „Welcher Fluch?“, fragte er zaghaft. Doch Pantheer lief wie ein wildes Tier im Raum hin und her, Wan und Tan verfolgten ihn dabei auf Schritt und Tritt. Er schnaubte er verächtlich, auf seiner Stirn hatten sich tiefe Falten gebildet, als er sich wieder an seinen Sohn wandte. Er versuchte seine Stimme wieder unter Kontrolle zu halten. Trotzdem sprach er jetzt laut, ohne auf Mithörer Rücksicht zu nehmen: „Ich sage es Dir jetzt noch einmal: Hero, Du bist der künftige Herrscher dieses Landes und kein Orakel, kein Hoher Priester oder sonstiger Zauber wird dies verhindern können, egal wer Deine Mutter war oder ist.“
    Hero wagte nicht, noch eine weitere Frage zu stellen. Er hätte gerne gewusst, wie seine Mutter aussah warum sie nach Miatris zurückgekehrt war und warum sie ihn nicht mitgenommen hatte. Alle seine Freunde hatten ihre Mütter im Hause und ihn hatte man in dem Glauben gelassen, dass sie tot oder verschollen war. Es passierte immer wieder, dass Männer oder Frauen nicht mehr vom Meer zurückkamen, wenn die Wellen sie verschlungen hatten. Und jetzt gab es plötzlich doch eine Mutter, die zwar auf Miatris lebte, aber das war ja keine große Entfernung. Jetzt wurde im auch klar, warum sein Vater sich bisher immer geweigert hatte, mit ihm dort hin zu fahren. Irgendein Geheimnis umgab seine Mutter und Hero war fest entschlossen, es herauszufinden. Und die Leute aus Miatris waren sehr freundlich zu ihm gewesen, wenn er auch die grünen Augen nicht mochte. Ob seine Mutter wohl genau so aussah? Hero war neugierig und es quälte ihn, dass er seinen Vater nicht weiter befragen konnte. Er musste sich an Andere im Palast wenden, die vielleicht mehr wussten, als er. Er beschloss, seine beiden Freunde Ipmeos und den dicken Kanto nach der Herrscherin von Miatris zu befragen.
    Pantheer hätte Hero noch viele Einzelheiten erzählen können, aber er hatte es sich anders überlegt. Sein Sohn sollte zunächst einmal mit diesen Neuigkeiten klar kommen. Er vergaß immer wieder, dass Hero noch nicht erwachsen war und er in der Vergangenheit versäumt hatte, ihn nach und nach auf die Wahrheit über seine Herkunft aufzuklären. Inzwischen lief ihm die Zeit davon. Jetzt stand der Krieg unmittelbar bevor und blutige Auseinandersetzungen waren unumgänglich. Um nichts in der Welt hätte er seinen Sohn der Gefahr eines Krieges aussetzen wollen, aber nun war es bereits zu spät. Die Armeen würden in den nächsten Tagen aufgestellt werden und dann gab es kein Zurück mehr. Er sagte zu Hero, um das Gespräch zu beenden: „Geh jetzt in die

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