Astrilandis Buch 1
Minuten legte er mit einem Helfer zusammen Hero die gewünschten Waffen vor. Hero erkannte mit einem Blick, dass diese Waffen aus alten Beständen zusammengetragen waren. Keines der Schwerter war frisch geschärft und auch die Speere hatten zum Teil abgebrochene Holzstangen. Doch Hero bedankte sich und sagte: „Lass die Waffen sofort in den Hafen schaffen, ich werde mit dem Segler Mosaris meinem Vater zu Hilfe eilen.“
Dann rannte den Hügel hinunter zu den Feuern der Krieger, die müde herumsaßen oder lagen. Sie erhoben sich gemächlich, als Hero zu ihnen ans Feuer trat. Es waren Massonier, die noch nicht zurück geritten waren und das Siegesfest ausführlich gefeiert hatten. Auch die Männer, die Hero zum Palast begleitet hatten, waren unter ihnen. Der Anführer grinste Hero breit an, als er ihn aufforderte mit ihm zu kommen. „So schnell haben wir nicht damit gerechnet, wieder in den Krieg zu ziehen“, sagte er spöttisch. Doch Hero war es nicht nach Scherzen zu mute. Er befahl ihnen, ihm in den Palast zu folgen und ihre gesamt Kriegsausrüstung mitzubringen. Die Massonier sahen ihn zuerst ungläubig an, aber dann folgten sie widerwillig seinem Aufruf.
Als Hero wieder im Palast an kam, sah er sich seine kleine Mannschaft an, die missmutig und müde vor ihm stand. Die Massonier betraten ebenfalls den Vorhof des Palastes und sahen sich neugierig um. Noch nie hatten sie eine solche Pracht gesehen. Es waren einfache Männer, die in den Wäldern in Höhlen oder Hütten hausten. Ein Palast mit glänzenden Marmorfliesen, mächtigen Säulen und Treppenaufgängen war ihnen fremd und sie fühlten sich unbehaglich in dieser Umgebung. Als Hero ihnen mitteilte, dass sie mit ihm zur See fahren sollten, gaben sie nur unverständliche Grunzlaute von sich. Selbst der Anführer sah Hero nicht an, sondern blickte starr auf den Boden. Hero zog sein Schwert und legte es dem Anführer auf die Schulter: „Du bist ein tapferer Mann und ich befehle Dir, mit Deinen Leuten auf mein Schiff zu kommen, um meinen Vater in seinem Kampf gegen Karikootos beizustehen.“ Entsetzt blickte der Massonier Hero ins Gesicht und antwortete: „Meine Männer sind noch nie zur See gefahren, Herr.“ „Dann werden Sie es heute zum Ersten Mal tun und ich verspreche Euch, dass ihr bald wieder festen Boden unter den Füßen haben werdet.“
Ohne einen weiteren Einwand abzuwarten, ging Hero ihnen voran zum Hafen, wo bereits der Schmied und seine Helfer auf ihn warteten. Sie hatten auch Proviant bereitgestellt und Hero ging mit den Massoniern, die unwillig murrten und schwerfällig über die Reling kletterten, an Bord. Hero war bereits dabei, das Segel im Vorschiff zu setzen, als er Cid entdeckte, der am Ufer aufgeregt hin und her sprang. Wie konnte er nur vergessen, seinen getreuen Gefährten mit an Bord zu nehmen. Er verließ das Boot noch einmal, um Cid hochzunehmen und ihn hinüberzutragen. Die Massonier sahen ihm ungerührt zu, Hero entnahm ihren Blicken, dass sie nicht verstehen konnten, warum er diesen kleinen Wolf mit nahm. Dann endlich sah Hero, dass auch seine beiden Freunde Ipmeos und Kanto mit schwerer Ausrüstung über den Kai gerannt kamen. Er hatte nicht mehr daran geglaubt, dass sich die Freunde ihm anschließen würden. Kanto und Ipmeos riefen wie aus einem Munde: „Warte Hero, wir sind mit dabei!“
10. Kapitel
Der Verrat der Unnitter
Hero überblickte kurz seine Mannschaft, die jetzt aus zehn Astrilandiern und etwa 25 Massoniern bestand, Kanto und Ipmeos nicht mitgerechnet. Viel mehr Männer hätten auch nicht auf dieses Boot gepasst, da es nur ein mittleres Segelboot war, das nach Heros Meinung jedoch das wendigste und zuverlässigste war. Mit der Ausrüstung seiner Krieger war er zwar nicht zufrieden, aber in so kurzer Zeit war einfach nicht mehr aufzutreiben. Immerhin hatten die Massonier krumme Säbel, die Furcht einflößend und im Kampf den gerade geschmiedeten Schwertern sicher überleger waren. Mit Hilfe der Astrilandier setzte er so schnell es ging drei Segel und der Wind stand günstig, so dass die Mosaris schnell Fahrt aufnahm und aus der Bucht von Astrilandis hinaus auf das offene Meer fuhr. Sie segelten in Richtung Miatris.
Heros Kenntnisse, wie man ein so großes Boot führte, waren bescheiden, aber er vertraute auf sein Gespür für den Wind und obwohl das Boot sich aufbäumte, wie ein junges Pferd, gelang es ihm schnell, die Segel richtig in den Wind zu lenken. Der jüngste Krieger der Massonier hatte Hero
Weitere Kostenlose Bücher