Astrilandis Buch 1
lange hart am Wind gesegelt, als ein Mann vom Ausguck rief: „Zwei Schiffe, nur eines mit gesetzten Segeln, das andere dicht daneben.“ Hero stieg selbst auf den Mast. Entsetzt stellte er fest, dass es Pantheers Schiff war, das neben dem der Unnitter her fuhr. Erst als sie näher heran kamen, konnten sie sehen, dass es menschenleer war und die beiden Boote miteinander vertäut waren. Es half nichts, sie mussten sich Klarheit verschaffen, warum Pantheers Schiff ohne Besatzung war. Sollten sich jetzt die schlimmsten Befürchtungen erfüllen?
Hero befahl, längsseits der beiden Schiffe zu segeln. Trotz der stärker werdenden Wellen holten sie immer mehr auf und sahen einige der Astrilandier auf Pantheers Schiff an Masten gebunden, darunter auch Krotos, dessen Kopf leblos herabhing. Hero konnte seinen Vater nicht unter den Gefesselten entdecken, er erschrak und befürchtete das Schrecklichste. Er überlegte nicht lange und entschied sich, auf das leere Schiff hinüberzuklettern. Mit Kanto und Ipmeos holte er ein dickes Tau, das sich nach mehreren Versuchen auf dem Schiff von Pantheer verfing, so dass sie ihr eigenes Boot weiter heranziehen konnten. Der Seegang war inzwischen so stark, dass immer wieder Wellen über die Besatzung hinwegspülten. Alle waren völlig durchnässt.
Als Hero den Befehl gab, dass die Massonier ihm folgen sollten, blickten sie ihn nur ungläubig an und bewegten sich nicht von der Stelle. Über ein Seil hinüber zum leeren Schiff zu klettern erschien ihnen unmöglich. Sie waren keine Seeleute und fürchteten ins Wasser zu fallen. Keiner von ihnen konnte schwimmen. Viele von Ihnen waren grün im Gesicht vor Übelkeit aber Hero schrie sie an: „Was seid ihr nur für Kerle, doppelt so groß wie wir Astrilandier aber dafür doppelt so feige!“ Xerus, der wie die übrigen Massonier noch nie auf dem Meer gefahren war, stellte sich an Heros Seite und feuerte seine Gefährten an. Doch diese blieben auf ihren Plätzen. Er erntete nur mürrisches Kopfschütteln. Xerus zog sein Schwert und richtete es auf einen seiner Krieger. Er rief: „Steh auf, oder Du stirbst auf diesen Planken.“
Unbeholfen stand der Mann auf und blickte den Jungen an. Dann sagte er zu den anderen: „Zeigen wir es diesem Großmaul, wer hier sterben wird.“ Mit diesen Worten schob er den Jungen beiseite, ging zu Hero und sagte: „Lass uns kämpfen, ein Massonier fürchtet sich vor nichts, es sei denn die Geister der Unterwelt kommen selbst!“
Hero und Xerus machten den Anfang. Die Schiffe schwankten schwer im Sturm als einer nach dem anderen hinüber kletterte. Kanto und Ipmeos blieben auf dem Schiff zurück, um es weiterhin auf Kurs zu halten. Gemeinsam zogen sie an den Leinen, damit die übrigen Männer hinüber springen konnten. Nur einer der Massonier fiel in die Wellen und versank.
Mit schnellen Schnitten durchtrennte Hero die Stricke der Gefesselten, die halbtot vor ihm auf die Knie fielen. Krotos war Blut überströmt, er war schwer verwundet, denn er reagierte nicht, als Hero ihn los schnitt. Er fiel er wie ein Stein zu Boden. Sie packten ihn an seiner Rüstung zogen ihn an den Kiel, wo sie ihn auf den Rücken drehten. Doch er gab kein Lebenszeichen von sich.
Inzwischen hatten die Unnitter bemerkt, dass Hero mit seinen Kriegern auf das leere Schiff hinübergeklettert war. Einige der Krieger kamen auf das leere Schiff zurück, um die Eindringlinge abzuwehren. Doch die Massonier erschlugen mit ihren Krummsäbeln einen um den anderen und so viele auch nach kamen, keiner entging ihren scharfen Waffen. Im Kampf waren sie den Astrilandiern weit überlegen und Hero kam mit seinem Schwert meistens zu spät. Er musste nur um sein eigenes Leben kämpfen, denn zwei Unnitter hatten ihn von vorne und hinten gleichzeitig angegriffen. Das Schwert des Vordern durchbohrte Heros Schild, in dem es stecken blieb und als der von hinten kommend auf ihn einschlagen wollte, erwies sich Heros Schwert als reine Wunderwaffe, es streckte den Angreifer fast ohne sein Zutun nieder und auch der Feind vor ihm entkam seinem Todesstoß nicht. Zum ersten Mal in seinem Leben kämpfte Hero mit einer Waffe nicht nur zum Spaß oder um zu Üben, sondern um sein Leben. Nie hatte Hero sich vorgestellt, dass es so leicht sein würde, Menschen zu töten. Xerus, der auf der anderen Seite des Schiffes gekämpft hatte, kam an Heros Seite und sagte: „Mein Herr, Ihr seid ein tapferer Krieger und geschickt im Schwertkampf“; und mit einem Blick auf die zwei
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