Astrilandis Buch 1
Astrilandier waren jetzt gleichmäßig auf die drei Boote verteilt. Nur ein paar der Unnitter waren als Gefangene an die Masten geknotet. Hero segelte voraus, es machte ihm mit diesem Boot richtig Spaß die Wellen zu schneiden. Er blickte immer wieder zurück, ob die beiden anderen Boote mithalten konnten. Das dritte war etwas abgeschlagen, aber Hero hoffte, dass sie den Weg nach Miatris finden würden.
Sie zogen an den ersten kleinen Inseln vorbei und bei gutem Wind würden sie in der Abenddämmerung dort ankommen. Als sie sich dem Hafen von Subsidonos näherten, sahen sie als erstes die Masten der drei Segler mit ihren roten Wimpeln. Einige der Unnitter waren also bereits gelandet und würden versuchen, in den Palast einzudringen. Als Pantheer und Hero mit ihren Schiffen angelegt hatten, entdeckten sie daneben auch das kleinere Boot von Karikootos. Pantheer kannte dieses Boot sehr gut. Es war ein Gefährt aus ihrer Jugend, sein Halbbruder Karikootos war ein Meister im Segeln. Mit diesem Boot hatten sie Wettkämpfe ausgetragen und die neuen Segel und Taue zeigten Pantheer, dass Karikootos viel Mühe darauf verwendet hatte, dieses Schiff wieder seetüchtig zu machen. Bei den Booten war niemand zu sehen, die Unnitter hatten keine Wachen zurückgelassen, so sicher waren sie, hier leichtes Spiel zu haben. Ohne große Vorsicht walten zu lassen, konnten Pantheer mit Hero und den Kriegern ebenfalls an Land gehen.
Hero band seinen Wolf schweren Herzens am Mast des Hauptsegels fest, bevor er seinem Vater folgte. Cid kauerte sich nieder und sah seinem Herrn traurig nach.
Das Gelände um den Palast war Pantheer nicht unbekannt. Er hatte mit Laonira die Insel ab und zu besucht. Es gab einen geheimen Zugang zum Krater und damit zum Palast auf der Rückseite des Vulkanberges. Inzwischen war die Nacht hereingebrochen, nur ein paar Sterne spiegelten sich im Hafenbecken. Eine gespenstische Ruhe herrschte auf dem Kai. Hero und Pantheer sahen sich vorsichtig um. Die Besatzungen der Boote folgten lautlos, nur Krotos hatten sie auf dem Schiff zurücklassen müssen, denn seine Verletzungen waren zu schwer, außerdem hatte er ein Bein gebrochen, das man ihm mit Stöcken geschient hatte.
Sie waren noch nicht weit gekommen, als sie die ersten toten Salsivaren neben der Kaimauer entdeckten. Ihnen war die Kehle durchgeschnitten worden. Karikootos mit seinen Männern hatten sich ihren Weg gnadenlos freigekämpft und Pantheer fürchtete, dass sie im Palast genau so grausam gemordet hatten. Er winkte den Kriegern, ihm schnell zu folgen. Sie liefen bergan über Geröll und sandige Pfade, bis Pantheer das Zeichen gab, anzuhalten. Sie waren jetzt in der Höhe des geheimen Eingangs, der hinter dornigen Büschen verborgen lag.
Zusammen mit Hero und ein paar weiteren Astrilandiern schlich er zum geheimen Eingang von Subsidonos und fand ihn unbewacht vor. Einen großen Stein konnten sie gemeinsam auf die Seite rollen. Dann betraten sie eine Felsspalte, die an der Oberseite durch einen schmalen Spalt das Mondlicht einließ. Von hier aus ging es dann bergab bis zum Grunde des Vulkans in dem der Palast Subsidonos lag. Dieser Pfad, der von oben nur als schmale Schlucht zu erkennen war, verbreiterte sich in der Tiefe, so dass drei Männer nebeneinander hergehen konnten. Diese Spalte war zu einer Zeit entstanden, als der Vulkan noch aktiv war und sich die Lava einen Ausgang gesucht hatte, bevor der Kegel des Berges abgesprengt worden war.
Die übrigen Krieger folgten Pantheer und Hero und verhielten sich leise, um nicht vorzeitig gehört zu werden. Unten am heiligen See war der Gang jedoch mit einem Gitter verschlossen. Sie hörten die dröhnenden Stimmen der Unnitter, aber keinen Laut der Bewohner. Hero und zwei weitere Massonier hoben mit vereinten Kräften das Gitter aus der Verankerung und stellten es leise beiseite. Sie mussten schnellstens herausfinden, was sich im Palast von Subsidonos zutrug.
Mit gezückten Schwertern warteten die Krieger, bis Pantheer und Hero sich im Schatten der Mauern bis in die Mitte des Palastes vorgepirscht hatten. Als Zeichen zum Angriff hatten sie den Ruf einer Krähe vereinbart. Hero und Pantheer bewegten sich vorsichtig an der inneren Palastmauer von Subsidonos entlang. Sie mussten immer wieder über getötete Salsivaren hinweg steigen, aber von den Unnittern fehlte jede Spur.
Als sie den See fast umrundet hatten, kamen sie zu einem Mann, der am Boden lag und stöhnte. Hero bückte sich zu dem verletzen Salsivaren
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