Aszendent Liebe: Roman (German Edition)
wenigen Leute, die ich zur Feier eingeladen habe. Ich genieße den Stapel Zeitschriften, den Jane und ich gekauft haben, die Männer sind an die frische Luft gegangen, was ein Männerkode ist und bedeutet, dass sie an Deck gegangen sind, um sich die Mädels anzuschauen, die sich bis auf ein Bikinioberteil ausgezogen haben, in der Hoffnung, während der Überfahrt ein paar Sonnenstrahlen abzubekommen. Jane ist zur Toilette gegangen. Sie hat die Kinder übers Wochenende mit einem Babysitter zu Hause gelassen und sagt, dass sie es immer noch faszinierend findet, ganz allein aufs Klo gehen zu können. Sie ist schon so lange weg, dass ich vermute, dass sie einfach nur dasitzt und die Ruhe genießt. Vielleicht ist sie auch eingeschlafen.
Ich bin wegen der Party total aufgeregt. Meine früheren Befürchtungen waren sicher nur meiner eigenen Unsicherheit geschuldet. Ann hat eine Party zum Thema Cinderella geplant. Das Hotel ist mit Glas und Kristall dekoriert, mit silber angesprühten Zweigen der Korkenzieherweide. Die Tischdecken sind eisblau und die Blumen zartrosa oder weiß. Auf dem Kuchen steht ein winziger Kristallschuh. Das Einzige, was noch fehlt, ist eine riesige Kürbiskutsche. Doug wird seinen grauen Anzug mit blauen Nadelstreifen tragen. Jane hat ein dunkellila Kleid gefunden und versprochen, dass es wunderschön ist, aber ein bisschen weniger schön als mein blaues Kleid.
Jane und ich werden den Samstagnachmittag vor der Feier in einem Wellnesscenter verbringen, um eine Massage und eine Pediküre zu bekommen. Ich werde eine polierte, glänzende und entspannte, perfekt aussehende zukünftige Braut sein. Meine Eltern kommen morgen und haben versprochen, sich zu benehmen. Es wird perfekt werden. Obwohl diese Feier prächtiger ist als alles, was ich je besucht habe, ist es nichts im Vergleich zu dem, was Ann sich für die Hochzeit ausdenkt. Sie hat mit Hochzeitsplanern gesprochen und sucht nach dem perfekten Gleichgewicht zwischen kreativ und traditionell. Ich habe beschlossen, mich nicht mehr über ihre Einmischung aufzuregen, sondern mich stattdessen daran zu erfreuen, dass sie helfen möchte. Ganz zu schweigen davon, dass sie und Theodore vorhaben, das Ganze so ziemlich komplett zu bezahlen. Wie Ann betont hat, wäre es meinen Eltern gegenüber nicht fair, ihnen die Verantwortung zu übertragen, da ihre Familie so viele Leute einladen muss. Das ist eine große Erleichterung. Mein Dad wird wohl kaum viel zur Hochzeit beitragen, da er zweifellos für die Hochzeiten meiner beiden bösen Stiefschwestern spart. Das Budget meiner Mom würde eher ein Holiday Inn und Cocktailwürstchen erlauben als einen Hochzeitsplaner und Porzellan. Ich denke gerade über mein Kleid nach, als eine Stimme meinen Gedankengang unterbricht.
»Sophie?« Ich blicke auf, und da steht Nick. Er trägt seinen lockeren Professorenlook, was bedeutet, dass sein Hemd immer noch bis zum Hals zugeknöpft ist, er ein Tweedsportjackett trägt, den Schlips aber zu Hause gelassen hat. Ich setze mich schnell auf, und mein Zeitschriftenstapel rutscht zu Boden. Die Hochglanztitelbilder glänzen im fluoreszierenden Licht der Fähre. Ich fühle mich wie ein Junge, den man mit einem Pornoheft erwischt. Warum konnte er mich nicht mit einem Stapel von Wissenschaftsmagazinen wie Discover , Scientific America oder dem Kunstheft The Smithsonian erwischen? Nick trägt ein Buch unter dem Arm: Ich kann gerade so den Titel lesen: Die Geschwindigkeit von Honig und Alltägliche Physik. Verdammt, ich würde ihn so gerne einmal mit einem Stephen-King-Roman erwischen.
»Es ist toll, dich zu sehen.« Ich stehe auf und umarme ihn. »Hast du die Kassette bekommen, die ich dir geschickt habe?«
»Das habe ich. Ich wollte mich bei dir bedanken, das war wirklich nett. Hast du die CD bekommen, die ich dir geschickt habe?« Ungefähr zwei Tage nachdem ich die Kassette mit den Hitchcock-Filmen abgeschickt hatte, tauchte eine CD mit dem Titel »Die größten Opernhits« in meiner Post auf. Es lag keine Karte bei, aber ich wusste natürlich, von wem sie kam. Es gibt nur eine Person, die ich kenne, die überhaupt glaubt, dass es Opernhits gibt. Ich gebe zu, dass ich sie ein paarmal aufgelegt habe. Ein paar der Arien sind nett, aber es gibt keine ohrwurmverdächtigen Lieder zum Mitsingen, und zu dem Rhythmus kann man nicht gut tanzen.
»Die ist gut. Ich mochte besonders dieses eine Lied.« Ich rase in Gedanken durch meine mentale Aktenablage, um mich an den Namen irgendeines Liedes
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