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Aszendent zauberhaft

Aszendent zauberhaft

Titel: Aszendent zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jones Christina
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Ich
geh nur eben nachsehen, wer sonst noch Hilfe braucht, und dann fahren wir alle zum Gemeindesaal. Dauert nicht lange. In Ordnung?«
    Perpetua nickte wieder, und Phoebe schloss die Tür.
    »Gutes Mädchen«, brüllte Slo. »Verdammtes Wetter. Kann nicht mal eine Zigarette anzünden, um meine Nerven zu beruhigen. Ich geh eben mal nach unten und seh, wie ich helfen kann. Der junge Rocky ist auch da unten, oder?«
    Phoebe nickte. Die Wucht des Windes wehte sie beinahe von den Füßen.
    »Guter Kerl, der junge Rocky. Essie sagt …«
    Aber was auch immer Essie gesagt hatte, ging in einem weiteren heftigen Regenguss unter.
    Phoebe bemühte sich, die Haare aus den Augen und die Füße in den Stiefeln zu halten, und platschte und schlitterte durch das strömende Wasser. Die ganze Winchester Road entlang hielt sie jeden Einzelnen an und schrie ihm zu, wer ein Transportmittel zum Gemeindesaal bräuchte, der könne im Leichenwagen mitfahren.
    Wie der Rattenfänger watete sie mit einem kunterbunten Gefolge hinter ihr her stapfender Flüchtlinge im Schlepptau die Straße wieder hinauf. Alle trugen Bündel mit ihren persönlichen Habseligkeiten. Phoebe hätte weinen können vor Mitleid.
    »Aber am unteren Ende ist es noch schlimmer. Wir sind gar nicht so übel dran«, sagte ein älterer Mann in durchweichter Sturmhaube und zu großen Galoschen, als er in den Laderaum des Leichenwagens kletterte. »Wer hätte gedacht, dass ich so was mal sage, wenn ich hier hinten drin mitfahre.«
    Phoebe gelang es, die durchnässten, verängstigten Leute einen nach dem anderen in den Leichenwagen zu quetschen, bis er rappelvoll war.

    »Alle drin?« Constance trat in das Unwetter hinaus, der Regen rauschte in kleinen Wasserfällen von der Krempe ihres Südwesters. »Danke, junge Phoebe. Vielleicht sind Sie ja doch nicht so übel, wie ich dachte. Also, los geht’s.« Sie schwang sich auf den Fahrersitz. »Festhalten, Leute. Das wird womöglich die Fahrt eures Lebens.«
    Die zitternde Perpetua neben sich brauste Constance mit dem Leichenwagen durch das Hochwasser und ließ hohe Bugwellen an beiden Seiten aufspritzen wie bei einem monströsen Amphibienfahrzeug.
    »Ich hab oben in Twilights angerufen, ob dort alles okay ist, und das ist es. Überhaupt kein Problem, also fahr ich ein Stück die Straße runter und lad noch ein paar Leute in den Daimler«, rief Slo. »Dann bin ich auch weg. Willst du bei mir mitfahren, junge Phoebe? Sieht aus, als würde das Unwetter noch schlimmer.«
    »Nein danke, ich warte auf Rocky.« Phoebe zuckte zusammen, als sich noch mehr Regen wie wild aus dem schwarzen Himmel ergoss. »Und Slo, ich bin wirklich froh, dass du und Essie …«
    »Ich auch, Schätzchen. Ich auch. Wir kommen dich besuchen, sobald dieses elende Mistwetter vorbei ist, ganz bestimmt. Dann bis später im Gemeindesaal, Schätzchen.«
    Während Phoebe ihm zum Abschied winkte, überlegte sie, ob sie wohl ihren Wagen aus der Auffahrt bekäme, und wenn, ob sie es damit wohl durch die Fluten schaffte. Wahrscheinlich nicht. Gegen den Wind ankämpfend bahnte sie sich einen Weg um die gesammelten Rettungskräfte herum, die hervorragende Arbeit leisteten, und watete zum unteren Ende der Straße.
    Rocky war total durchnässt und stand fast bis zu den Knien im Wasser.

    »An meinem Ende ist alles klar«, rief sie ihm zu. »Wie steht es bei dir?«
    »Die Feuerwehr hat anscheinend Probleme, einige Leute aus ihren Häusern zu holen, aber ich hab keine Ahnung warum.« Rocky runzelte die Stirn. »Ansonsten ist dieser Abschnitt ebenfalls evakuiert, glaube ich.«
    Phoebe spähte durch den Regen. Die Straße entlang schauten mehrere kummervolle Gesichter aus sturmgepeitschten Fenstern.
    »Tiere!«
    »Also, Phoebe, das ist zu hart. Du kannst doch in so einer schrecklichen Nacht nicht die armen Leute beschimpfen. Es mag hier in der Gegend ja ein bisschen Inzucht geben, aber so schlimm ist es nun auch wieder nicht.«
    »Nein!«, schrie sie. »Die Leute, die ihre Häuser nicht verlassen wollen, haben bestimmt Tiere! Die wollen sie nicht zurücklassen. Ähm, wenn du deinen Lieferwagen holst, könnten wir sie mitnehmen, oder?«
    »Ja. Natürlich. Kein Problem. Ich geh hoch und schau, ob ich es mit dem Wagen hier runterschaffe.«
    »Garantiert nicht. Das Wasser ist zu tief. Fahr ihn einfach aus der Auffahrt, und ich bring alle zu dir rauf. Wenn wir erst beim Gemeindesaal sind, wird man die Leute mit den Tieren wohl kaum abweisen können. Na los – das schaffen wir.«
    Rocky

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