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Aszendent zauberhaft

Aszendent zauberhaft

Titel: Aszendent zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jones Christina
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Kunststoff verpackt auf einem Tablett. »Die Damen da drüben sind großartig. Und mit Begeisterung bei der Sache. Anscheinend üben sie die ganze Zeit für solch einen Notfall, kommen aber kaum je dazu, es in echt auszuprobieren.«
    »Dem Himmel sei Dank.« Phoebe sah sich nach einem freien Platz um. »Sollen wir versuchen, uns dort drüben reinzuquetschen?«
    Das taten sie. Auf dem Boden war es zwar nicht übermäßig bequem, aber es war herrlich, endlich warm und halbwegs trocken zu sein. Und ganz in der Nähe befand sich ein Heizkörper.
    »Wie ich vorhin schon sagte, genau wie im Blitzkrieg.« Neben ihnen lächelte Constance Motion hinter einem Stück Obstkuchen. Johannisbeeren klebten ihr rings ums Kinn. »Wir haben hier vom Blitzkrieg natürlich nicht viel abbekommen, aber Sie wissen schon, was ich meine.«
    Phoebe lächelte Perpetua ermutigend zu, die schon ein bisschen munterer wirkte und sich die Hände an einem Kunststoffbecher mit Tee wärmte. Slo war nirgends zu sehen.
    »Er ist draußen im Vorraum mit seiner Marlboro«, sagte Rocky, der einen eingetunkten Doppelkeks in Arbeit hatte. »Es geht ihm gut.«
    Phoebe lehnte sich an die Wand und besah sich die Dorfbewohner, die alle in etwa dasselbe taten. Nass, aufgewühlt und verwirrt brachten sie eine ähnlich gefasste Haltung auf wie in Kriegszeiten und versuchten, aus der schwierigen Situation
das Beste zu machen. Selbst alle Tiere hatten sich müde und resigniert in der ungewohnten neuen Behausung niedergelassen. Die Atmosphäre war überraschend fröhlich, als Nachbarn und Freunde einander Schauergeschichten erzählten und sich ohne große Hemmungen nasser Kleidung entledigten, um die ausgegebenen warmen, trockenen Sachen anzuziehen.
    Da die Kleiderspenden größtenteils aus Sportsachen bestanden, sahen die Leute aus wie verirrte Feierabend-Prolls. Ein oder zwei hatten Baseballkappen auf.
    »Habt ihr schon Bettsachen?« Eine umhermarschierende untersetzte Dame in Reißverschluss-Stiefeln blieb vor ihnen stehen. »Nein? Tja, wartet lieber nicht allzu lange. Die besten Decken sind bald weg. Hier ist eure Luftmatratze. Ihr jungen Leute müsst vielleicht einigen Älteren beim Aufblasen helfen. Wir haben Fußpumpen – ihr müsst nicht pusten. Und ihr solltet aus den nassen Sachen raus. Wir wollen ja nicht, dass ihr euch erkältet. Irene hat da drüben ein paar schöne warme Trainingsanzüge.«
    »Sie hat uns nur eine Luftmatratze gegeben«, sagte Phoebe, nachdem die Stiefel weitermarschiert waren. »Sie dachte wohl, wir wären, ähm, tja, zusammen.«
    »Sind wir ja. Zumindest heute Nacht«, sagte Rocky. »Und ich werde vor all diesen Leuten ja wohl kaum einen auf Don Juan machen. Ich mag ja leicht exhibitionistische Neigungen haben, aber, na ja, ich habe es noch nie vor Publikum getan. Soll ich mal losziehen und schauen, ob es irgendwelche passenden Trikot-Unterteile gibt?«
    »Was?«, nuschelte Phoebe mit Obstkuchen im Mund. »Bist du irgendwie pervers?«
    »Ich meine Trainingshosen. Sie hat Recht. Wir können schließlich nicht die ganze Nacht in nassen Jeans schlafen.«
    »Eher nicht. Okay. Hör mal, geh du doch Kleider holen und Bettzeug, und hilf in dieser Hälfte des Saals Luftmatratzen aufblasen, dann gehe ich da drüben den Leuten, die Unterstützung brauchen, mit ihren Luftmatratzen zur Hand.«
    Als endlich sämtliche Luftmatratzen aufgepumpt, Bettzeug verteilt und noch mehr Tee und Kekse ausgegeben waren, wurden die Hassocker schläfrig. Das Geschrei von vorher war zu gedämpften, von Gähnen unterbrochenen Gesprächen und leisem, verhaltenem Lachen abgeebbt.
    Die Motions auf der einen Seite neben Phoebe sowie Mary Miller mit ihren Eltern auf der anderen, hatten alle warme Kleidung angezogen und richteten sich für die Nacht ein.
    »Zwei Paar Jogginghosen«, sagte Rocky triumphierend. »Zwei Kopfkissen, ein Handtuch und eine Decke. Du kannst den Anfang machen. Ich halte das Handtuch und verspreche, nicht zu gucken.«
    Phoebe stand auf, und während Rocky als Blickschutz das Handtuch hielt, zerrte sie an ihren durchnässten Jeans. Sie waren wie festgeklebt. Sie wand und krümmte sich, aber der nasse Stoff haftete an ihr wie eine zweite Haut.
    Rocky grinste. »Setz dich hin, und ich zieh von unten.«
    »Du bist ja total fixiert auf Unterteile«, grummelte Phoebe, setzte sich aber dennoch hin, hüllte sich in das Handtuch und hob die Füße. »Okay, dann mal los.«
    Es dauerte fünf Minuten voller Zerren, Kichern, Umfallen und Pausen, um nach Fassung

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