Aszendent zauberhaft
bin, fasziniert sogar, aber all das verstößt gegen meine neu gewonnenen Anti-Astrologie-Prinzipien.«
»Aber gegen ein bisschen Magie haben Sie doch sicher nichts einzuwenden? Wenn man schon in dieser Gegend hier lebt – schließlich weiß jeder, was Mitzi Blessing mit ihrer Kräuterküche bewirkt, und dass die gesamte Bevölkerung von Fiddlesticks ihr Leben nach dem Mond und den Sternen ausrichtet und …«
»Und meine Freundin Sukie hat ganz unerklärliche Resultate mit ihren hausgemachten Aromatherapie-Tinkturen erzielt, und Clemmie hat ein magisches Feuerwerk entwickelt, also ja, so verrückt es auch klingt, echte Magie könnte ich schon eher akzeptieren«, sagte Phoebe kichernd. »Mensch, wenn ich mich so reden höre! Ich klinge ja schon genauso übergeschnappt wie …«
»Wie ich, Liebes? Na, wir werden ja sehen. Also, Sie können die Fünf Fragen anwenden, um herauszufinden, ob ein Paar gut harmoniert, und es dabei belassen. Aber wenn Sie die beiden wirklich zusammenbringen wollen, dann kommt der zweite Teil des Roma-Zaubers ins Spiel. Soll ich fortfahren?«
»Oh ja, bitte, unbedingt. Ehrlich, ich bin gespannt.« »Gut, also, nachdem Sie die Fünf Fragen gestellt und die Geburtsdaten ermittelt haben und glauben, das Paar möchte zusammen sein, oder wenn einer der beiden dies wünscht, dann wird es Zeit für die – wie nennen Sie das? – magische Sternenkuppelei? Sie müssen die beiden nur dazu bringen, sich an den Händen zu halten, während Sie die Roma-Beschwörung des Geburtstagszaubers sprechen und dann …«
»Nein!« Phoebe kicherte. »Nie im Leben! Nicht dieser alte Kram mit Froschaugen und Krötenohren!«
»Anatomisch nicht ganz korrekt, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. David Attenborough würde einen Anfall bekommen. Und nein, nichts dergleichen. Es ist ganz einfach.« Essie schloss die Augen und atmete tief ein. »Aber ich muss
Sie warnen, diese Beschwörung ist unbedingt mit allergrößter Vorsicht anzuwenden – und nur wenn man sicher ist, dass das Paar romantisch zusammenpasst. Wenn man nach den Fünf Fragen die kraftvolle Roma-Beschwörung erst einmal gesprochen hat, kann niemand die Vereinigung wieder lösen. Niemand.«
»Gut, ich nehme Sie ernst, Essie. Bitte sprechen Sie weiter.«
Essies Augen waren noch immer geschlossen. Ihre Stimme klang ganz entrückt. »Gut, meine Liebe. Man sagt einfach:
Geburtstagsglück für Chal und Chie,
Misto rommerin mein Geschenk.
Dukker dokker ruw nicht beng,
Misto kooshti rommer und rye. 1
Das lernt sich so leicht wie ein Kinderreim.«
Phoebe bemühte sich, das Lachen zu verkneifen. »Und das ist alles? Und dann sind die beiden für immer zusammen – glücklich bis ans Ende ihrer Tage? Man faselt einfach ein Verslein und dann …«
»Das ist kein Verslein«, sagte Essie scharf. »Das ist ein Roma-Spruch. Eine magische Liebesbeschwörung, seit Generationen überliefert. Sehr, sehr machtvoll in Verbindung mit den Fünf Fragen. Und ob Sie es nun glauben oder nicht, Phoebe, er wirkt. Und zwar ausnahmslos – damit ist also absolut nicht zu spaßen.«
Phoebe schwirrte der Kopf. Was auch immer sie sich von der Begegnung mit Essie erwartet hatte, dies sicher nicht. Und
dieser Geburtstagszauber – wenn Essie sich das nicht nur einbildete und wenn die Beispiele, die sie genannt hatte, nicht einfach nur Zufälle waren – war wirklich weitaus aufregender als alle Astrologie, mit der sie sich je beschäftigt hatte.
Sie spürte einen Funken der Begeisterung, ein Aufflackern ihrer alten Leidenschaft.
Essie lächelte sanft. »Ach wissen Sie, meine Liebe – lassen wir die Traditionen meiner Vorfahren mal beiseite und kommen wir auf den Punkt. Was ich Ihnen vorschlagen wollte, war eigentlich nur, bei Ihren Montagsterminen hier die Fünf Fragen zu stellen – ohne die Liebesbeschwörung. Nicht weil ich glaube, dass der Geburtstagszauber irgendeinem von uns hier etwas nützen würde, sondern einfach nur so zum Spaß. Wir Twilighter brauchen unbedingt ein bisschen Abwechslung. Und auch weil die enorme Joy es mir letztes Mal enorm streng verboten hat. Aber wenn Sie es an meiner Stelle tun, würde sie es ja nie erfahren, nicht wahr?«
»Warum in aller Welt hat sie es Ihnen denn verboten? Sie schien gar nichts dagegen zu haben, dass ich ein bisschen harmlose Wahrsagerei betreibe, sogar Tarotkarten lege – wenn sie also grundsätzlich etwas gegen Astrologie hätte, dann …«
»Tja.« Essie bemühte sich, nicht zu lachen. »Aber ich habe mich
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