Aszendent zauberhaft
sich eingestehen mochte, und nickte.
»Gut. Also, Vorhersagen für die Sternzeichen sind allgemein, wie Sie ja wissen. Aber meine Großmutter hat mich gelehrt, dass wenn man die Gabe hat, und sowohl die Planeten berücksichtigt als auch die persönlichen Charaktermerkmale der, äh, Klienten, und dann die Fünf Fragen stellt – wie ich Ihnen eben -, die sich auf die Geburtstagszahlen beziehen – und man außerdem Zugang zur Astralebene findet, dann verhelfen
einem die Antworten zu einer Formel, um die geheime Geburtstags-Magie zu erwecken. Sie ist der Schlüssel zum Glück. Der Schlüssel zur Harmonie. So kann man lebenslang glückliche Paare formen, Paare, die sich ihrer Gefühle zuvor vielleicht noch nicht bewusst waren, aber die sich durch den Geburtstagszauber leidenschaftlich ineinander verlieben. Ich habe die Gabe geerbt und bin nun sicher, dass ich mit meinem Geburtstagszauber die richtigen Paare zusammenführen und die falschen vor katastrophalen Fehlern bewahren kann.«
»Wie eine magische Sternenkupplerin?« Phoebe lachte. »Das ist ja total abgefahren. Tut mir leid, aber das glaube ich einfach nicht.«
»Nein, das habe ich auch nicht erwartet. Keinen Moment lang.« Essie seufzte. »Ist aber jammerschade, denn ich hatte gehofft, Sie würden meine Schülerin werden.«
»Ihre Schülerin?«
»Ach, nicht wie in der Schule, sondern eher ein Zauberlehrling, wenn Sie so wollen.« Essie lachte. »Oder finden Sie das zu albern?«
»Nicht albern, nein, vielleicht sogar faszinierend, aber es gibt da ein dickes Haar in der Suppe.«
»Ja? Nur zu. Sprechen Sie weiter, Phoebe, ich nehme es Ihnen nicht übel.«
»Also, Sie verwenden Ihre, ähm, Fünf Fragen, um herauszufinden, wann jemand Geburtstag hat. Dann verkünden Sie – trara! – das Datum wie bei einem Zaubertrick. Aber warum in aller Welt fragen Sie denn nicht einfach, wann jemand geboren wurde?«
Essie kicherte belustigt. »Ach, so eine Frage hätte ich eher von der enormen Joy und ihresgleichen erwartet. Ja, natürlich könnte ich fragen. Manchmal mache ich das auch. Dann begnüge ich mich einfach mit einer normalen Deutung anhand
des zum Geburtstag passenden Sternzeichens. Kein Problem. Die Magie liegt in den Fragen – den Fünf Fragen -, die eine Verbindung herstellen und den Zauber in Gang setzen, sodass mir die Antworten wiederum die richtige Formel liefern. Ich habe das im Laufe meines Lebens schon viele Male ausprobiert, glauben Sie mir. Diejenigen, die mir ihre Geburtsdaten einfach gesagt haben, haben in mir gar nichts angeregt. Ich konnte ihnen eine normale Vorhersage machen, aber nicht ›sehen‹, ob sie zu der Person ihrer Wahl wirklich passen. Aber bei denjenigen, die meine Fünf Fragen beantwortet haben – nun, in allen, und ich meine in wirklich allen dieser Fälle war ich in der Lage, ganz genau vorauszusagen, ob sie in der Liebe glücklich werden oder nicht. Ohne diese Fünf Fragen funktioniert die Geburtstags-Magie einfach nicht.«
Phoebe schüttelte den Kopf. Das war alles zu viel für sie.
»Nun hören Sie mal, meine Liebe, wenn ich Ihnen erzähle, dass ich meinen Mann erst geheiratet habe, nachdem ich ihm die Fünf Fragen gestellt hatte, was würden Sie dazu sagen?«
»Dass Sie sich seiner nicht wirklich sicher waren.«
»Oh doch, das war ich. Und ich war sehr verliebt in ihn, aber ich wollte mich überzeugen, ob er der Richtige für mich ist. Und ich erhielt die nötigen Antworten – die richtigen Antworten. Und wenn ich Ihnen außerdem sage, dass ich nun, äh, mit einem Herrn ausgehe und auch an ihm die Fünf Fragen ausprobiert habe? Und zwar nicht, weil ich ihn heiraten wollte, sondern weil er eine ideale Versuchsperson war. Und wenn ich Ihnen sage, dass seine Antworten, sein Geburtstag und seine Geburtszahl genau dieselben waren wie bei meinem Ehemann? Was natürlich bedeutet, dass er …«
»Dass er der ideale zweite Ehemann wäre.«
»Falls ich nach einem suchen würde – was ich nicht tue. Aber ja, das beweist mir, dass S…, ich meine, mein Freund
und ich eindeutig gut harmonieren. Und ausnahmsweise hat die Geburtstags-Magie für mich zweimal dieselbe Partie aufgeworfen. Sie sehen, meine Liebe, das ist Magie, da gibt es keine festgeschriebenen Regeln.«
Phoebe seufzte. Wie gern würde sie daran glauben – und nicht nur Essie zuliebe. Vor dem Sonnwendtag hätte sie jedes Wort davon geglaubt. Aber jetzt – war das alles nicht ganz schön weit hergeholt?
Essie reckte sich. »Hören Sie, es ehrt mich, dass Sie
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