Aszendent zauberhaft
mehrmals betont. Du wiederholst dich. Und, wie geht es sonst so?«
»Nicht übel. Besser. Tut mir leid, YaYa, aber ich kann hier nicht rumstehen und plaudern, wir haben wirklich viel zu tun.«
»Das sehe ich.« YaYa ließ den Blick über die überwiegend ältliche Kundschaft des Salons schweifen und zog eine Grimasse. »Ich sehe auch, dass du zum ersten Mal wieder ein bisschen Farbe auf den Wangen hast und deine Augen nicht mehr so aussehen, als hättest du die ganze Nacht geweint.«
Phoebe lächelte nur.
»Ach, und außerdem«, sagte YaYa unvermittelt, »wo hab ich nur meinen Kopf! Ich wusste doch, da war noch was. Clemmie
und Guy wollen wissen, wie du dir deinen Geburtstag vorstellst. Ich weiß, es ist noch eine Weile hin, aber ehe man sich versieht, wird es September, und wir wollen etwas organisieren. Also, worauf hättest du Lust?«
»Auf gar nichts«, sagte Phoebe und spürte ein dummes schmerzhaftes Ziehen unter ihren Rippen. »Das wird seit sechzehn Jahren mein erster Geburtstag ohne B. – ich meine, allein. Ich möchte den Tag lieber vergessen.«
»Kommt nicht in Frage, Liebes.« YaYa zwinkerte. »Wir werden uns etwas ganz Besonderes ausdenken – irgendeine Riesenfete oder so.«
»Wirklich nicht, YaYa. Im Ernst. Wenn überhaupt, verbringe ich höchstens den Abend mit meinen Eltern. Zugegeben, ich komme inzwischen ein bisschen besser klar, aber ich freue mich nicht darauf. Ich bringe einfach einen Tag nach dem anderen hinter mich. An meinen Geburtstag kann ich noch gar nicht denken.«
YaYa umarmte sie, wobei jede Menge Make-up ausgetauscht wurde.
»Wie auch immer, Liebes, aber erschieß nicht die Botin, und verschmier nicht ihre Bräunungscreme. Ich erwarte dann deinen Anruf wegen der Show für die Oldies. Mach’s gut, Phoebe. Hab Spaß. Töröh!«
»Was ein hübsches Mädel!«, grölte Doreen unter ihrer Trockenhaube hervor, als YaYa auf der High Street davontänzelte. »So ähnlich hab ich in meiner Jugend auch ausgesehen!«
Die Tür öffnete sich erneut, und Essie sah sich suchend im Salon um. Sie winkte Phoebe, und Phoebe winkte zurück.
»Verzeihung«, Essie lächelte Pauline an, »aber wäre Phoebe für einen Moment abkömmlich?«
»Ja«, sagte Pauline mit gespieltem Seufzen, »aber bald braucht sie eine Sekretärin für die Terminplanung. Sie hat
hier mehr Sozialkontakte als ich beim Frauenverein. Gehen Sie nur, und halten Sie einen kurzen Schwatz, bevor wir die nächste Färbung in Angriff nehmen.«
Phoebe zog sich mit Essie für ein bisschen mehr Privatsphäre zu den Trockenhauben und Doreen zurück. »Nett, dich zu sehen. Ich habe dich nicht erwartet. Ich dachte, du dürftest ohne bewaffnete Leibwächter gar nicht mehr raus?«
»Ähm, Mr Motion hat mir eine Mitfahrgelegenheit ins Dorf angeboten.«
»Ach ja? Wie freundlich von ihm. Er ist nett – er wohnt bei mir in der Nachbarschaft. Er war total süß zu mir, seit … Aber wie kommst du wieder heim? Wenn du warten willst, könnte ich dich später im Auto hinbringen.«
»Nein, Liebes, vielen Dank. Das ist sehr lieb von dir, aber Rocky nimmt mich mit zurück. Die enorme Joy konnte mir diesen kleinen Ausflug nicht verweigern, weißt du. Ich stehe die ganze Zeit über unter Geleitschutz. Ich wollte dich nur kurz informieren, bevor du das nächste Mal nach Twilights kommst, damit du dich vorbereiten kannst. Gewappnet bist und so.«
»Ach, ist Lilith mit Bert durchgebrannt? Hat der kleine Tony die enorme Joy mit dem Riemen ihrer unförmigen Handtasche stranguliert? Hat …?«
»Sie führen das Sommerfest am Augustfeiertag wieder ein.«
»Aha.« Phoebe war ziemlich enttäuscht. »Und ist das, ähm, eine gute Nachricht?«
»Na klar!«, sagte Essie leidenschaftlich. »Für einen inhaftierten Twilighter, der sich auf nichts als stinklangweilige Routineabläufe freuen kann, ist die Aussicht auf einen ganzen Tag, an dem mit einem Haus voller Fremder das Leben tobt, wie, tja, wie die Entdeckung eines Einhorns, das nur für dich auf einem Regenbogen tanzt.«
Phoebe lächelte bei diesem Vergleich. »Klingt wirklich nett. Aber hat das irgendwas mit mir zu tun?«
»Ja, der kleine Tony und die enorme Joy wollen, dass du einen der Stände betreibst.«
Ach Gottchen. Scheußliche Erinnerungen an Schulfeten und Dorftamtam mit schrecklichem Nippesquatsch und miefigem Ramsch und Tombolaständen voller Gläser mit abgelaufener selbstgemachter Marmelade beschworen bei Phoebe das Gefühl eines Déjà-vu herauf. Es würde massenhaft alten Trödel
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