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Aszendent zauberhaft

Aszendent zauberhaft

Titel: Aszendent zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jones Christina
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Tatsache, dass ich mich Ewigkeiten lang damit beschäftigt habe, ein magisches Feuerwerk auszutüfteln, bin ich sicher die Letzte, die über so etwas lästern würde.« Clemmie strahlte Rocky an. »Aber ich finde es echt süß, dass du sie in Schutz nimmst.«
    »Hat er gar nicht«, warf Phoebe rasch ein. »Er wollte es nur erklären. Stimmt’s?«

    »Stimmt.« Rocky lehnte sich im Stuhl zurück und hob die Bierflasche. »Erklärungen waren offenbar gar nicht nötig. Beachtet mich einfach nicht.«
    Clemmie gluckste, dann spießte sie eine weitere Reihe Oliven zu einem Minikebab auf und vertiefte sich wieder in das Notizbuch. »Liebe Güte, Phoebe! Was ist denn das für ein Hokuspokus?
    Geburtstagsglück für Chal und Chie,
Misto rommerin mein Geschenk.
Dukker dokker ruw nicht beng,
Misto kooshti rommer und rye.
    Was zum Teufel soll das denn heißen?«
    »Leg das Buch weg!« Phoebe schüttelte den Kopf. »Das ist, ähm, persönlich.«
    »Es ist ein Romani-Dialekt«, warf Rocky hilfsbereit ein. »Hat mit dem Geburtstagszauberzeug zu tun. Ich glaube, Phoebe wird das vielleicht beim Sommerfest in Twilights verwenden. Sie macht dort die Wahrsagerin.«
    »Ist nicht wahr?« Clemmie quietschte vor Lachen. »Stimmt das, Phoebe? Wirst du zu guter Letzt doch noch eine richtige Madame Suleika? In aller Öffentlichkeit? Und zauberst auch noch? Ui, ui, ui, ich glaube, das wird ein Sommerfest, das man nicht so bald wieder vergessen wird!«

14. Kapitel
    D ie Luft pulsierte nahezu vor Hitze, fand Essie, als sie zehn Tage später mit Lilith, Prinzessin und Bert, alle in ihren besten Sommergewändern, am Rande des Hofes von Twilights unter einem Baum saß, wo sie sich gedanklich mit ihren Vorbereitungen auf das Sommerfest am Montag beschäftigten.
    Um sie herum hingen die anderen Bewohner in dem spärlichen Mittagsschatten schlapp auf den Bänken herum; doch die sengenden Temperaturen im Freien waren immer noch erträglicher als die Backofenglut in den Appartements.
    »Falls wir bis Montag nicht alle an Hitzschlag sterben«, sagte Bert vergnügt, »wird dieses Sommerfest bestimmt herrlich. Ich kann es kaum erwarten, meinen Origamiwerken den letzten Schliff zu verpassen, und ich habe auch einige meiner frühen Collagen ausgegraben. Besonders mag ich die Bilder vom Lake Distrikt aus Perlgraupen. Mutter hat immer …«
    Freundlich lächelnd schnitt Essie seinen Muttermonolog ab. »Bestimmt wird dein Handarbeitsstand ein großer Erfolg, lieber Bert. Also – ist alles andere, das wir organisiert haben, unter Dach und Fach?«
    »Die enorme Joy hat mir am Ende doch noch erlaubt, die Hausküche zu benutzen, Honey«, sagte Lilith. »Also koche ich dort, Patience und Prudence schaffen die Speisen nach draußen, und die Küchenhelferinnen bedienen die Gäste – das heißt, ja, bei mir ist alles klar.«

    »Bestens. Prinzessin?«
    »Ich habe mit meinem Yogakurs eine kurze Sequenz zu ›Raindrops Are Falling On My Head‹ eingeübt. Läuft wie am Schnürchen. Ich dachte mir allerdings, meine Liebe, wir halten den Auftritt lieber kurz, mit einfachen Positionen, da die meisten schon auf die achtzig zugehen und jede Art körperlicher Anstrengung bei dieser Hitze selbst für die beweglichsten meiner Kameradinnen leicht zu viel werden könnte. Tja, bleibst also nur noch du, nicht wahr? Ist bei dir inzwischen auch alles geklärt?«
    Essie nickte und lächelte vor sich hin. Phoebe und sie hatten zu ihrem Privatvergnügen noch einige Probeläufe des Geburtstagszaubers absolviert, und mit jedem Mal war Essie mehr und mehr überzeugt, dass Phoebe die Gabe besaß. Und bei den abendlichen Astrologiesitzungen in Twilights hatte Phoebe, während sie den Teil mit der Romani-Beschwörung vorsichtshalber wegließ, sich mehr und mehr darin geübt, anhand von Essies Fünf Fragen zum großen Vergnügen der Bewohner deren Geburtstage zu erraten.
    »Ach ja – die junge Phoebe wird sich an diesem Tag ›Madame Suleika‹ nennen. Sie verkleidet sich entsprechend mit allem Drum und Dran und sitzt für alle Arten der Wahrsagerei in ihrem Zelt bereit. Und ich werde ihr zur Hand gehen und, ähm, sie unterstützen.«
    Liliths Gelächter hallte über den Hof. »Und, haben wir irgendwas Unerwartetes zu erwarten, Honey?«
    »Nicht beim Sommerfest.« Essie schüttelte den Kopf. »Ich werde nicht riskieren, uns den Tag zu verderben, indem ich etwas allzu, äh, ›Zweifelhaftes‹ unternehme, wie die enorme Joy es nennen würde. Auch habe ich Phoebe ermahnt, nicht den

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