Aszendent zauberhaft
mehrere Oliven auf einmal auf und kaute mit offensichtlichem Genuss. »Ach, köstlich, vielen Dank. Guy wird gerne ein schönes Feuerwerk für die Altchen machen. Ich sage ihm, dass er sich den Tag freihalten soll – und selbst wenn er schon irgendwas ausgemacht hat, kann er das sicher auch Syd und den anderen von der Pyro-Crew überlassen und selbst nach Twilights kommen. Für dich würde er so gut wie alles tun, das weißt du ja. Also, und wie läuft es mit deinem neuen Projekt?«
»Bestens, danke der Nachfrage. Es macht mir Spaß und lenkt mich von allem anderen ab. Die Twilighter sind viel schlimmer dran als ich – ehrlich. Sie freuen sich riesig über die astrologische Beratung und den Friseurservice und so weiter. Im Grunde wollen sie einfach mal ein anderes Gesicht sehen und jemanden zum Reden haben. Meinst du, du könntest auch mal hingehen – vielleicht mit Suggs, denn der kommt ja immer gut an – und ein oder zwei der Bewohner adoptieren? Ich dachte mir …«
»Adoptieren? Meinst du, mit heim nach Winterbrook nehmen? Verrückte alte Leute im Gästezimmer einquartieren? Teufel auch, Phoebe, das ist aber viel verlangt. Natürlich werde ich darüber nachdenken, aber mit Guy und mir und Suggs und YaYa im Haus und Guy junior unterwegs weiß ich ja nicht …«
»Aber nein!« Phoebe ließ Eiswürfel in ihr Glas klimpern. »Ich meine doch bloß, welche kennenlernen und dann vielleicht mal für eine Fahrt ins Grüne mitnehmen oder zum Einkaufen oder so etwas.«
»Ach so. In regelmäßigen Abständen? Können wir uns denn jemanden aussuchen, den wir mögen?«
Phoebe kicherte beim Gedanken an Rockys Bemerkungen über kleine Kätzchen. »Hoffentlich in regelmäßigen Abständen, ja. Damit sie sich auf etwas freuen können. Und was das Aussuchen von jemand Nettes betrifft – tja, ich weiß nicht recht, aber ich hoffe doch, dass die Tugwells in der Lage wären, Gleichgesinnte zusammenzubringen, sofern das überhaupt möglich ist. Die Twilighter brauchen einfach ein bisschen mehr Spaß im Leben, Clemmie. Wir haben es gut – aber die nicht.«
Clemmie schaufelte noch mehr Oliven in sich hinein. »Ja, du hast Recht. Das klingt nach einem echt coolen Projekt. Ich sehe unsere anderen Freundinnen bald, dann hole ich sie mit ins Boot. Das wird spitze, als hätte man Adoptiv-Großeltern, nur besser, weil man sie abends zurückbringen kann und sich nicht endlos die Geschichten anhören muss, wie großartig es im Jahr neunzehnhundertfünfunddreißig noch war.«
Phoebe nickte lachend. »Prima, danke.«
»Freut mich, dass du wieder Appetit hast«, sagte Clemmie mit Blick auf die Berge von Chips und Erdnüssen. »Allerdings übertreibst du es vielleicht ein bisschen – selbst mir würde es schwerfallen, das alles aufzuessen.«
»Ein Teil davon ist für mich.« Rocky kam die Treppe herab. »Hi, ich bin Rocky – wir sind uns schon mal über den Weg gelaufen, oder?«
»Stimmt.« Clemmie strahlte. »Ich bin Clemmie Devlin.«
»Ach ja«, Rocky ließ sich auf den dritten Stuhl sinken und
nahm ein Päckchen Chips in Angriff, »die mit dem tollen Frettchen und dem ebenso tollen Transvestitenfreund. Die haben mich beide zum Lachen gebracht. Oh, und danke für das Futter, Phoebe. Das ist ja wie im allerbesten Pub.«
Mit weit aufgerissenen Augen sah Clemmie fragend von Phoebe zu Rocky und wieder zurück, dann kicherte sie und steckte die Nase in Phoebes Notizbuch.
»Mensch!«, stieß sie einen Moment später hervor. »Was um Himmels willen ist das denn, Phoebe? Was soll denn all dieses Happy Birthday? Und was zum Teufel ist die geheime Geburtstagsmagie?«
Phoebe wurde rot. »Ach, ähm, das ist nur etwas, das ich in Twilights mit Essie mache. Alte Zigeunerweisheit und so. Sie ist wirklich fantastisch in allem, was mit Astrologie zu tun hat – und hat über jede Art von Esoterik mehr vergessen, als ich je wusste. Wir, äh, hoffen, es bald ausprobieren zu können.«
Rocky nahm sich eine Hand voll Erdnüsse. »Sag nichts – die beiden haben unheimlich viel drauf in Sachen Wahrsagerei. Essie ist so was Ähnliches wie eine gute Hexe, und Phoebe steht ihr, wie ich höre, nicht viel nach.«
»Ach, ich würde Phoebe nicht als Hexe bezeichnen. Aber es freut mich echt, dass sie zur Astrologie zurückgefunden hat – oder um welche Geheimwissenschaft auch immer es gehen mag. Und was Hohn und Spott betrifft: Keine Sorge! Ich meine, angesichts der vielen verschiedenen magischen Praktiken in den Dörfern dieser Gegend und der
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