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@ E.R.O.S.

@ E.R.O.S.

Titel: @ E.R.O.S. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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mögliche.«
    »Logs?«
    »Ja.«
    »Weißt du, was ich glaube?«
    »Ja.« Miles’ Stimme ist seltsam leblos. »Brahma ist an einen der Firmencomputer herangekommen, entweder im Büro oder in einer unserer Wohnungen, und hat die Liste ausgedruckt.«
    »Genau. Gab es irgendwelche Einbrüche im Büro?«
    »Nein.«
    »Bei dir zu Hause? Bei Jan? Den Technikern?«
    Die Krislov schüttelt den Kopf. »Bei einem meiner Techniker ist vor sieben Monaten eingebrochen worden«, sagt Miles, »aber das ist zu früh.«
    Ich denke noch darüber nach, als er hinzufügt: »Es gibt noch eine andere Möglichkeit.«
    »Welche?«
    »Es ist etwas unangenehm, darüber zu sprechen.«
    »Menschen sterben, Miles. Spuck es aus.«
    »Kannst du mich hören, Jan?«
    Die Lippen der Krislov bewegen sich ruckartig, aber ich höre nichts. »Na schön«, sagt Miles. »Du bist Witwe. Du verabredest dich mit Männern des Alters, wie wir sie für verdächtig halten. Es ist möglich, daß Brahma eine Beziehung zu dir aufgenommen hat, nur um sich Zutritt in dein Haus zu verschaffen. Zu deinem Computer.«
    Noch bevor er fertig ist, weiß ich, daß er die Wahrheit herausgefunden hat. Seine Worte scheinen die Krislov wie körperliche Schläge zu treffen.
    »Das muß es sein!« sage ich.
    »Aber eins spricht dagegen«, fügt er schnell hinzu. »Jan verabredet sich nicht gerade mit Burschen von der Straße. Sie geht mit Firmenchefs aus, mit Architekten ...«
    »Mit Ärzten?« werfe ich ein.
    Das Rauschen umschließt mich wie eine boshafte Umarmung. Jans Lippen bewegen sich wieder, und sie hat die Augen vor Zorn oder Furcht aufgerissen, während sie mit Miles spricht. Es dauert über eine Minute, bis er sich wieder meldet.
    »Wirst du mir dieses Zeug faxen, Harper?«
    »Nur noch eine Frage. Wie soll dein Trojanisches Pferd funktionieren? Kann man Brahma damit wirklich festnageln?«
    »Wenn er die UUEncoder-Decoder-Software von EROS benutzt, besteht nicht der geringste Zweifel daran.«
    »Wie funktioniert es also?«
    »Üb dich in Geduld, ja? Ich will es nicht vermasseln.«
    »Scheiße. Na gut, wann wird es passieren?«
    »Das kann ich nicht genau vorhersagen. Aber es wird passieren.«
    »Verdammt, Miles!« Ich will ihn bedrängen, weiß aber, daß das sinnlos ist. »Na schön. Halte dich bedeckt.«
    »Warte mal, Harper. Hast du während deines Gesprächs mit Brahma irgendwelche Tippfehler bemerkt?«
    »Ich habe keine entdeckt.«
    »Während des gesamten Austausches nicht?«
    »Nein, aber ich werde noch mal nachsehen. Glaubst du, er ist wieder unterwegs?«
    »Ich will nur vorsichtig sein.«
    »Es führt ihn doch nichts zu meinem Haus, oder?«
    »Auf keinen Fall. Ich bin nur paranoid. Selbst wenn Baxter Brahma nicht identifiziert haben sollte, wird das Trojanische Pferd sein Schicksal spätestens bei Tagesanbruch besiegelt haben.«
    »Schon morgen? Miles ...«
    »Richte Drewe aus, ich bedanke mich dafür, daß ich bei euch bleiben durfte«, sagt er, während seine Stimme vor der Freude des echten Hackers trieft. »Und faxe Jan dein Zeug zu. Ciao.«
    Das Rauschen hört auf.
    Jan Krislovs Gesicht verrät mir, daß sie mit mir sprechen will, aber ich bin nicht daran interessiert. Unsere geschäftliche Beziehung wird bald beendet sein. Ich unterbreche die Bildverbindung, gehe zu meinem Schreibtisch und schlage die Nummer der Investigative Support in Quantico nach. Mein Name bringt mich schnell an der Telefonistin vorbei, doch statt der Person, die ich zu sprechen verlangt habe, bekomme ich eine Tonbandstimme zu hören.
    »Dr. Lenz hat zur Zeit Sonderurlaub aus familiären Gründen«, sagt eine sterile weibliche Stimme. »Seine Anrufe werden von Dr. Weaver von der Behavioral Sciences Instruction Unit entgegengenommen. Wenn Sie weitere Hilfe brauchen, legen Sie bitte nicht auf.«
    Als die Telefonistin sich wieder meldet, teile ich ihr mit, daß ich Daniel Baxter sprechen möchte. Sie sagt, er sei nicht im Hause. Zwei Minuten nachdem ich ihr gesagt habe, daß es um den EROS-Fall und um Leben und Tod geht, habe ich Baxter am Apparat.
    »Cole?« brüllt er, als würde er mich am liebsten zum Frühstück verspeisen. »Sprechen Sie schnell, ich hab’s eilig.«
    »Ich habe gehört, daß Sie EROS dichtmachen wollen. Stimmt das?«
    »Ja. Was wollen Sie?«
    »Wie wollen Sie den Mörder ohne EROS erwischen?«
    »Auf die altmodische Weise.«
    »Was?«
    »Wir wissen, wer er ist, Cole. Unser UNSUB ist nicht mehr UN. «
    Also hatte Miles recht. »Wie? Ich meine, wer ist er?«
    »Das

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