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@ E.R.O.S.

@ E.R.O.S.

Titel: @ E.R.O.S. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Sogar in der dritten Generation. Ich kann dir das jetzt nicht alles erzählen, Miles.«
    »Wie wäre es mit einer Zusammenfassung?«
    Ich werfe einen Blick auf die von mir ausgewählten Seiten und skizziere schnell Brahmas Reise von seiner inzestuösen Geburt bis zu seiner Ehe mit Kali. Ich zitiere einige der schrecklichen Passagen, aber Miles nimmt sie alle schweigend auf. Lediglich Brahmas Hämophilie ruft einen schockierten Kommentar hervor.
    »Harper, ist dir klar, daß die meisten Hämophilen, die vor 1985 geboren wurden, aufgrund verseuchter Bluttransfusionen AIDS bekommen haben?«
    »Brahma ist Arzt. Vielleicht hat er schon frühzeitig vermutet, daß es ein Problem mit den Blutkonserven gibt, und Vorsorge getroffen. Frag mich nicht, wie. Ich glaube aber, die Krankheit hat viel zur Ausprägung seines Charakters beigetragen.
    Miles, ich weiß, mit diesen Informationen werden Baxters Leute herausfinden, wer Brahma ist. Nachdem ich einige der Sätze geschwärzt habe, die ich sagen mußte, um ihn zum Reden zu bringen, werde ich Kopien nach Quantico faxen.«
    »Die werden sie vielleicht nicht mehr brauchen.«
    »Was? Warum nicht?«
    »Ich glaube, sie haben herausgefunden, wer Brahma ist.«
    » Was? Wie?«
    »Vielleicht über die Organspenderverzeichnisse. Als das FBI anfing, die Spenderorganisationen zu überprüfen, stießen sie auf zwei Entführungen, beide aus demselben Verzeichnis. Es heißt DonorNet. Das erste Opfer wird schon so lange vermißt, daß man es praktisch schon abgeschrieben hat. Es verschwand vor etwa acht Monaten in Florida. Es war ein Mann.«
    »Ein Mann?«
    »Ja. Ein Typ namens Peter Levy. Die andere Entführung ereignete sich in der Nacht, nachdem Rosalind May entführt worden war. Virginia Beach, Virginia. Jenny sowieso. Drewe hat den Nagel genau auf den Kopf getroffen.«
    »Und du nimmst an, das hat Baxter irgendwie zu Brahma geführt?«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß Baxter Jan vor einer Stunde gebeten hat, EROS vorübergehend abzuschalten.«
    »Hat er einen Grund dafür genannt?«
    »Er hat gesagt, weil die Medien wegen Mrs. Lenz’ Tod dahintergekommen seien, was wir hier versuchen. Er hat Jan gesagt, es sei kontraproduktiv, noch länger online zu bleiben, selbst um Brahma zu schnappen. Die Erkenntnis des Risikos für unsere Kunden sei zu groß.«
    »Die Erkenntnis des Risikos?«
    »Das sind Baxters Worte, nicht meine.«
    »Aber wenn EROS abgeschaltet wird ... und er möglicherweise Geiseln hat ... dann brauchen sie meine Informationen dringender denn je.«
    »Vielleicht. Aber ich glaube, Baxter hat uns gesagt, wir sollen EROS abschalten, weil er weiß, wer Brahma ist, und versucht, so gründlich wie möglich zu vertuschen, daß Lenz Scheiße gebaut hat, auch wenn es dafür jetzt vielleicht schon zu spät ist. Er hat uns mit einer richterlichen Verfügung gedroht, wenn wir nicht offline gehen.«
    »Und?«
    »Jan hat sich entschlossen, die Forderung zu erfüllen. Das Risiko, von Kunden verklagt zu werden, ist im Augenblick ziemlich groß. Solange das FBI uns online wollte, konnten wir ihnen den Schwarzen Peter zuschieben. Jetzt haben wir diese Möglichkeit nicht mehr.«
    »Miles, ich muß diese Informationen weitergeben. Wie viele hämophile Ärzte gibt es wohl?«
    »Keine Ahnung. Tu dir keinen Zwang an, gib sie ruhig weiter. Doch selbst, wenn Baxter Brahmas Namen kennt, hat er ihn damit noch nicht geschnappt. Warum faxt du mir nicht die Ausdrucke eures Gesprächs? Faxe sie zu Jan bei EROS. Sie wird dafür sorgen, daß ich sie kriege.«
    Ich zögere. »Meinetwegen, aber nur, wenn du mir eine Frage beantwortest. Die, der du von Anfang an ausgewichen bist.«
    »Was?«
    »Wie ist Brahma in das System gekommen? Wie bekam er die Kundenhauptliste?«
    Ein Anflug von Interesse huscht über Jan Krislovs verschlossenes Gesicht.
    »Ich weiß es nicht«, sagt Miles einfach. »Vielleicht werde ich es nie erfahren. Doch alle Daten, die Brahma geraubt hat, sind über ein Jahr alt. Er könnte alles, was er bislang getan hat, vollbracht haben, indem er vor über einem Jahr ein einziges Mal ins System eingebrochen ist und die Liste heruntergeladen hat. Und das können wir jetzt einfach nicht mehr nachvollziehen.«
    »Wie gut waren deine Sicherheitsmaßnahmen vor einem Jahr?«
    »So gut wie die aller anderen.«
    »Zum Beispiel? Eine Brandmauer?«
    »Jetzt hör aber auf. So was gehört zur Beschwichtigungspolitik großer Unternehmen. Ich benutze Fallen, Filter, Alarmanlagen, alles

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