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@ E.R.O.S.

@ E.R.O.S.

Titel: @ E.R.O.S. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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dieser Typ vor?« sagt Miles, der das Telefon anscheinend zurückbekommen hat. »Er ...«
    Miles’ Worte werden von vier dumpfen Donnerschlägen beendet, bei denen es sich nur um Explosionen handeln kann.

45
    D
as SWAT-Team hat gerade die Türen gesprengt!« ruft Miles.
    »Ich bin bei Baxter im Fahrzeug der Einsatzleitung. Ich sag’ dir, was passiert, sobald ich es erfahre.«
    Drewe spricht noch immer mit fast verschwörerischem Tonfall in ihr Kopfmikrophon.
    »Die Jungs dringen ins Gebäude ein«, sagt Miles leise. »Spricht Drewe noch mit ihm?«
    »Ja.«
    »Und antwortet er?«
    »Ja.«
    »Das ergibt keinen Sinn.«
    »Ich weiß.«
    »Wenn jemand eine Wand deines Hauses sprengt, würdest du doch auch laufen, als wäre der Teufel hinter dir her.«
    »Ich bin nicht er. Vielleicht will er das ganze SWAT-Team in die Luft jagen. Erinnere dich an Dallas.«
    »Verdammte Scheiße. Halt ihn am Computer.«
    »Drewe macht das schon.«
    »Ich habe deine Unterlagen im Computer der Tulane Medical School überprüft«, sagt Berkmann. »Bei der Aufnahmeprüfung hast du bei den meisten Tests im Zwölferbereich abgeschnitten. Damit zählst du zum besten Prozent aller Bewerber. Du hättest an der Hopkins oder Columbia oder in Harvard studieren können.«
    »Na und? Wie haben Sie abgeschnitten?«
    »Ich bin der Maßstab, Drewe.«
    »Ach.«
    »Du hättest Chirurgin werden können.«
    »Wollen Sie auf irgend etwas Bestimmtes hinaus?«
    »Ich will dir aufzeigen, wie der Zufall dich behindert, dein Leben eingeschränkt hat. Du hast an einer Universität in der Nähe deiner Heimatstadt studiert. Du hast einen Mann geheiratet, den du von Kindheit an kennst, dich bei dem Ort niedergelassen,in dem du geboren wurdest, und bist dort geblieben. Du hast deine Tage damit verbracht, Sozialhilfebabys auf die Welt zu bringen, deren Leben von vornherein verschwendet ist, und deine Nächte allein im Bett.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Ich kenne dich, Drewe. Deine Möglichkeiten sind fast unbegrenzt. Die Leute erkennen, daß du etwas Besonderes bist, wollen aber nicht, daß du es erkennst. Denn dann würdest du sie für immer verlassen. Du bist ein höheres Wesen, tust aber die Arbeit einer Hebamme. Mein Gott, wenn ich mir vorstelle, daß du dich zwischen die gehobenen Schenkel geistloser Frauen beugst, die Kinder wie Laich hervorbringen, und deine Hände mit ihrem ewigen Dreck beschmutzt ... Du bist wie eine Heilige, die dazu verurteilt wurde, eine Ewigkeit lang Leprakranke zu versorgen. Ist dir klar, was für eine Arbeit du gemeinsam mit mir leisten würdest? Du würdest die Macht des Todes herausfordern ...«
    »Sie haben eine Geisel gefunden!« ruft Miles in mein Ohr.
    »Was?«
    »Eine männliche Geisel in einem Keller. Lebend! Es muß Peter Levy sein. Mein Gott, sie haben noch eine gefunden! Eine Frau! Warte mal ... Genau, wie wir es uns dachten! Ein Typ vom SWAT-Team sagt, der Keller sei wie ein OP im Krankenhaus eingerichtet.«
    »Was ist mit Berkmann?«
    »Noch nichts. Hier geht es zu wie im Irrenhaus.«
    »Ärztinnen«, sagt Berkmann, »von ihren Eltern gnadenlos überfordert, harte kleine Mädchen, die man in ein männliches System gezwängt hat. Sklavinnen der Technik, die nach Vaterfiguren suchen. Ich brauche keine Bittstellerinnen. Kennst du das Sinngedicht der Enttäuschung? Ich lauschte auf ein Echo und hörte nur Lob ...«
    »Sie haben seine Computer gefunden! Im Obergeschoß. Sie sind eingeschaltet, aber von Berkmann keine Spur. Verdammt, jeder, der sich einigermaßen auskennt, läßt seine Computer immer eingeschaltet!«
    »Das weiß ich!« fauche ich.
    »Das habe ich zu Baxter gesagt«, erklärt Miles.
    »Berkmann muß in einem anderen Teil des Gebäudes sein«, schlußfolgere ich. »Deshalb ist er nicht abgehauen, als sie die Türen sprengten. Er muß irgendwo in einem sicheren Versteck hocken. Bewachen sie die Ausgänge?«
    »Das behaupten sie zumindest. Spricht Berkmann noch mit Drewe?«
    Ich drehe den Kopf und bekomme mit, wie Drewe gerade sagt: »Erzähl mir mehr über Catherine, Edward. Verzeihung, darf ich dich Edward nennen?«
    »Natürlich.«
    »Er spricht noch immer. Ganz freundlich und unbeschwert. Miles, könnte Berkmann das Gebäude nebenan gehören? So ähnlich wie mit der Wohnung in Dallas?«
    »Die Polizei hat die Nachbarhäuser durchsucht. Oh, Mann ...«
    »Was?«
    »Leichenteile im Keller. Das SWAT-Team hat sie gerade gefunden. Leichen und Leichenteile in einer großen Tiefkühltruhe. Leichen in

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