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@ E.R.O.S.

@ E.R.O.S.

Titel: @ E.R.O.S. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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eine Stimme mit einem Südstaatenakzent: »Hier spricht Deke Smith, Dallas SWAT. Das SEK ist eingetroffen.«
    Die Ankündigung verliert sich unter Daniel Baxters: »Okay, gehen wir rein.« Er nickt angespannt zu den Bildschirmen hinüber. »Ist der Wagen besetzt und alles bereit?«
    Das Helferlein auf dem Stuhl wiederholt die Frage wie ein U-Boot-Offizier, der die Befehle seines Kommandanten weitergibt. Er lauscht unter dem Kopfhörer und meldet dann: »Besetzt und bereit. Er nähert sich der örtlichen Kommandostelle.«
    »Verdammt, ich will alles hören«, faucht Baxter. »Legen Sie es auf den Lautsprecher.«
    Das Helferlein drückt auf ein paar Knöpfe, und plötzlich ertönen in dem Fahrzeug die Stimmen des SWAT-Teams der FBI-Niederlassung in Dallas, der Polizei von Dallas, einer FBI-Kommandostelle und die Funkgespräche des Sondereinsatzkommandos.
    »Bravo Leader, checke ein. Test, Test, eins, zwo.«
    Jemand hinter mir lacht kurz und bellend auf.
    »Das ist Joe Payne, der Chef des SEK«, sagt Baxter, um entweder mich oder Lenz an seiner Weisheit teilhaben zu lassen. »Das ist das Bravo-Team.«
    Die restlichen Angehörigen von Paynes Team melden sich; es scheinen zwischen acht und zwölf Mann zu sein. Ich kann es nicht genau sagen, weil alle gleichzeitig durcheinandersprechen.
    »Hat Alpha uns live drauf?« fragt jemand über Funk; Payne, glaube ich.
    Baxter tippt dem Helferlein auf die Schulter. Helferlein murmelt etwas in das Mikrofon seines Kopfhörers. Jemand vor Ort sagt Payne, daß Alpha ihn live hört.
    »Sind wir Alpha?« frage ich.
    Ein Techniker mir gegenüber verdreht die Augen.
    »Ist das Zielobjekt noch am Telefon?« fragt Payne.
    »Bestätigt«, ruft jemand weiter hinten im Wagen. »Ein EROS-Techniker in New York meldet gerade, daß UNSUB noch mit Abonnentin interagiert.«
    »Das mögliche Opfer Nummer acht«, sagt Baxter.
    »Es ist sinnlos, länger zu warten«, knistert Paynes Stimme. »Kann durch die Scheiben nichts sehen. Schlagen wir zu.«
    »Was ist mit der Aufzeichnung?« fragt Baxter. »Nehmt ihr eine Kamera mit rein?«
    Das Helferlein wiederholt die Frage, und Payne sagt: »Die Kamera geht sofort nach den Kanonen rein.«
    Baxter ist nicht mehr bereit, die Verzögerung in Kauf zu nehmen, zerrt dem Helferlein den Kopfhörer von den Ohren und setzt ihn auf. »Joe, hier spricht Dan Baxter. Wollt ihr nicht eine Lochkamera unter der Tür herschieben und euch die Wohnung ansehen?«
    »Diesmal nicht. Der Polizei von Dallas ist es tatsächlich gelungen, sich nicht blicken zu lassen. Der Typ weiß wohl nicht, daß die Kavallerie hier ist. Ich will nicht, daß jemand sich der Tür nähert, bevor wir mit den Vorschlaghämmern raufgehen.«
    »Der Hausmeister will euch keinen Schlüssel geben?«
    »Vorschlaghämmer sind schneller«, sagt Payne. »Wir schlagen die Scharniere ab, für den Fall, daß er Sicherheitsriegel angebracht hat. Noch ein Ratschlag in letzter Minute?«
    Baxter dreht sich zu Lenz um. »Arthur?«
    »Wer auch immer in der Wohnung ist«, sagt Lenz, »ich möchte, daß sie lebend rausgeschafft werden. Wir könnten eine Menge lernen.«
    »Ich hab’s mitbekommen«, sagt Payne. »Aber ich kann deinem Seelendoktor keine Garantie geben. Wenn der Typ was versucht, ziehen wir ihn aus dem Verkehr.«
    »Können sie nicht versuchen, ihn kampfunfähig zu schießen?« fragt Lenz.
    Baxter will irgend etwas über kugelsichere Westen sagen, doch Paynes Antwort läßt ihn verstummen. »Wenn meine Männer schießen, zielen sie auf den Kopf.«
    »Viel Glück, Joe«, sagt Baxter.
    »Ich sehe mir heute abend mit dir die Aufzeichnung an«, sagt Payne. »Du bringst das Bier mit.«
    »Abgemacht.«
    Plötzlich ist die Kameraderie wie weggewischt. Nun hört sich der Funkverkehr an wie Gesprächsfetzen aus einem Kriegsfilm. Knappe Fragen, abgehackte Antworten. Als ein dritter Monitor aufleuchtet, höre ich ein allgemeines zufriedenes Seufzen. Darauf ist ein Schwarzweißbild zu sehen, das den Anschein erweckt, ein Fünfjähriger habe es aufgenommen. Es zeigt lediglich schwarze Stiefel. Dann zieht die Kamera langsam nach oben und verharrt schließlich auf der Rückseite eines schwarzen Lieferwagens, wie UPS sie verwendet. Auf dem Gehäuse des Ersatzrads sind sechs mit Goldfarbe geschriebene Wörter auszumachen, die klarstellen, daß dieser Wagen keinem Zustelldienst gehört:
     
    BAD COMPANY
    ANY TIME, ANY PLACE
     
    »Mein Gott«, murmelt Baxter, doch als er sich zu Lenz umdreht, lächelt er. »Das Motto des

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