@ E.R.O.S.
unheimlicher Ruhe, sagt eine gebrochene Stimme:
»Er ist tot.«
Das Stimmengewirr gerät ins Stocken, erstirbt. Auf dem Monitor fährt ein kniender FBI-Agent mit der Hand über seine Augen, zieht dann seine Jacke aus und legt sie über das Gesicht einer Gestalt auf dem Boden.
»Gott im Himmel«, murmelt Baxter.
Als die Sanitäter eintreffen und die Verletzten in die Krankenwagen schaffen, tritt ein schwarzgekleideter Agent mit blutigen Händen und einem versengten Gesicht vor eine der fest installierten Kameras. Das Weiß seiner Augen scheint mit eigener Kraft zu leuchten.
»Dan?« sagt er und keucht wie ein Mann, der gerade einen Zehn-Kilometer Lauf hinter sich hat.
»Ich bin hier, Joe. Was kann ich tun?«
»Ich wollte dich gerade dasselbe fragen.«
»Wie ist der Zustand deiner Männer?«
»Vier haben Bombensplitter abbekommen. Wir haben alle rausgeholt, aber Pete Carelli ist noch in der Wohnung gestorben. Hätten wir keine kugelsicheren Westen getragen, hätten wir jetzt vier Tote.«
»Was ist mit dir, Joe?«
»Ich war nicht im Schlafzimmer. Ich hab’ ein paar Splitter in den Armen und Händen. Nichts Aufregendes.«
»Kannst du in die Wohnung rein, um ein paar Dinge zu überprüfen?«
Payne nickt müde, dreht sich dann um und scheucht mit Handzeichen fünf seiner Männer zusammen.
»Wir suchen nach Stolperdrähten oder Alarmanlagen«, sagt Baxter, »du kennst das ja.«
Payne brummt in sein Mikrofon. Diesmal begleitet ihn keine mobile Kamera, aber ein paar Sekunden später hören wir, wie er und seine Männer durch die Wohnung stapfen.
»Dieses Arschloch!« ruft eine junge Stimme. »Ich hab’s gefunden! Eine Fotozelle, gewöhnliche Alarmvorrichtung.«
»Wir folgen dem Lichtstrahl«, sagt Payne. »Verläuft an einer Wandleiste.«
»Noch ein Strahl an der Schlafzimmertür«, ruft eine andere Stimme.
»Und auch am Fenster«, sagt eine dritte.
»Okay, Dan«, sagt Payne, »wir haben eine viereckige Black box im Schrank des benachbarten Schlafzimmers.«
»Gute Arbeit, Joe. Warte mal kurz.« Baxter dreht sich zu seinen Technikern um. »Erklär mir das mal einer.«
Niemand weiß etwas zu sagen.
Ich komme zu dem Schluß, daß ich hier am wenigsten zu verlieren habe. »Diese Wohnung ist nichts als ein Draht, an dem man einige Blechdosen befestigt hat«, erkläre ich ihm. »Sozusagen eine Art Peripherie. Paynes Team hat den Strahl unterbrochen, und die Black box hat den Computer aktiviert. Der Computer hat eine Nachricht an Strobekker geschickt, wer auch immer er wirklich ist – deshalb ist das Ding nicht sofort explodiert –, und hat sich dann selbst zerstört. Er weiß jetzt, daß Sie hinter ihm her sind, Mr. Baxter. Oder wird es bald wissen.«
»Aber wieso war er nicht dort? Wie ist das möglich? Wir haben den Anruf bis zu dieser Wohnung zurückverfolgt. War er die ganze Zeit über woanders?«
»Sie haben gesagt, daß Apartment nebenan sei leer, oder?«
Baxter kneift die Augen zusammen. »Joe, hat das SWAT-Team aus Dallas die Wohnung nebenan überprüft?«
»Negativ. Der Verwalter hat gesagt, sie stünde leer, und da habe ich noch aus dem Flugzeug befohlen, daß sich niemand dem Gebäude nähert. Ich wollte nicht riskieren, daß das UN-SUB etwas sieht oder hört.«
»Überprüfe sie jetzt. Aber sei um Gottes willen vorsichtig.«
»Ihr habt ihn gehört«, sagt Payne.
Wir warten in entschieden unbehaglicher Stille. Lenz steht etwa anderthalb Meter von den anderen entfernt und nippt an einem Evian. Als er bemerkt, daß ich ihn beobachte, salutiert er spöttisch. »Gottverdammt!« sagt eine Stimme über den Lautsprecher. »Hier drüben ist noch ein Telefon! An der Wand zur Nachbarwohnung. Das Ding ist völlig zerstört worden, aber es ist ein Telefon. Da ist auch ein Modem und so ein grauer Kasten. Sieht aus wie Marke Eigenbau.«
»Ich werde irgendeinem den Arsch aufreißen«, sagt Baxter. »Wo ist der Verwalter des Gebäudes?«
»Draußen, Alpha«, sagt eine andere Stimme.
»Schaffen Sie das Arschloch vor die Kamera.«
Ein Befehl wird gebellt. Dann zerren zwei Beamte des SWAT-Teams einen Mann mittleren Alters mit dunkler Haut und schwarzem Haar ins Blickfeld. Er sieht aus wie ein Araber.
»Verhaften Sie ihn und lesen Sie ihm seine Rechte vor«, sagt Baxter.
Ich beobachte erstaunt, wie ein Beamter der Polizei von Dallas den verschreckten Verwalter verhaftet und ihm seine Staatsbürgerrechte vorliest.
»Setzen Sie ihm einen Kopfhörer auf«, befiehlt Baxter. Als dies geschehen ist, fragt
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