@ E.R.O.S.
FBI-SWAT -Teams von Dallas.«
Die gedrungene, häßliche Schnauze einer Maschinenpistole gleitet ins Bild, wackelt und verschwindet wieder.
»Das war die des Kameramanns«, sagt ein Techniker.
»Schön für ihn«, sagt Baxter. »Wahrscheinlich hat er diese Filme über den Bürgerkrieg gesehen, in denen der Fahnenträgermit nichts anderem als einer Fahne angreift. Wenigstens hat er etwas gelernt.«
Das neue Videobild fängt plötzlich an zu rucken. Ein Bürgersteig blitzt auf, dann macht die Kamera eine Fahrt wie in einem Horrorfilm. Das Bild schwenkt nach oben und zeigt uns den Rücken und die Schultern eines Mannes, der sich im Vordergrund bewegt; dann die weiterer Männer vor ihm im Gänsemarsch. Sie gehen jetzt schneller. Sie sind von den Stiefeln bis zu den Balaklavamützen in unförmige schwarze Overalls gehüllt und strotzen nur so vor kugelsicheren Nylon-und Kevlarwesten und umgehängten Waffen. Sie sehen aus wie Fallschirmjäger.
»Los, Ninjas«, flüstert jemand neben den Bildschirmen.
Das gesamte Team taucht plötzlich auf einem der Monitore auf, deren Bilder von fest montierten Kameras zu stammen scheinen. Die Männer stehen rückwärtig an der Wand des Apartmenthauses neben Strobekkers Wohnung, die Rücken der Kamera zugewandt. Über ihre Schultern ist Strobekkers Wohnungstür deutlich auszumachen. Sie scheint höchstens sechs Meter entfernt zu sein, doch dann fällt mir ein, wie Kamerawinkel die Entfernung verzerren können. Es ist wie bei einem Baseballspiel. Die Kamera befindet sich hinter dem Fänger und zeigt den Werfer, und man glaubt, man könne die Hand ausstrecken und ihn berühren, doch in Wirklichkeit ist er über zwanzig Meter weg.
»Hier ist Bravo Leader«, sagt Payne. »Zehn Sekunden.«
Auf dem Monitor mit dem starren Bild reiht sich das SEK zu einer Formation auf, die der einer Footballmannschaft nicht unähnlich ist. Vorn stehen zwei Männer mit schwarz lakkierten Vorschlaghämmern in den Händen.
»Fünf Sekunden«, sagt Payne.
»Rock’n’Roll«, murmelt Baxter.
»LOS!«
Paynes gebrüllter Befehl scheint die beiden Männer allein durch seine Lautstärke vorwärts zu treiben. Sie bewegen sich schnell, doch jeder, der schon mal einen Vorschlaghammerhochgehoben hat, weiß, daß es unmöglich ist, mit vollem Tempo zu sprinten, während man einen trägt.
» LOS! LOS! LOS! « ruft jemand.
Als die Agenten ganz vorn Strobekkers Tür erreichen, bewegt sich die mobile Videokamera. Alle im Überwachungsfahrzeug fiebern mit, als die zweite Welle der Sondereinheit über die freie Fläche läuft. Auf dem starren Bild sehe ich, wie die Wohnungstür fällt, als bestünde sie aus Styropor.
» BUNDESAGENTEN! BUNDESAGENTEN !« – schreien wilde Stimmen, und dann sind mindestens fünf Mann durch die Türöffnung durch.
» LASSEN SIE IHRE WAFFE FALLEN! LEGEN SIE SICH SOFORT AUF DEN BODEN! «
»Mein Gott!« Ich greife nach Baxters Jacke. »Haben sie ihn?«
»Halten Sie die Klappe, Cole!«
»Die Kamera ist drin«, sagt ein Techniker leise.
»Gottverdammte Scheiße«, zischt jemand.
Die mobile Kamera zeigt eine Wohnung, die so leer ist wie der Schrank einer alten Jungfer. Männer rufen noch immer: »Bundesagenten!«, doch als die Kamera sich schnell durch die Wohnung dreht, sehe ich lediglich die Mitglieder des Kommandos.«
»Eine abgeschlossene Tür!« schreit jemand.
»Strobekker ging gerade offline!« ruft eine Stimme in dem Überwachungsfahrzeug.
Ich höre ein Krachen, als die abgeschlossene Tür eingeschlagen wird, doch die Kamera folgt den Leuten nicht hindurch.
»Erschießen Sie ihn nicht!« ruft Lenz. »Um Gottes willen, schießen Sie nicht!«
Ich bin sprachlos, als Baxter sich umdreht und Arthur Lenz aus der Reichweite des Mikrofons schiebt. Brahmas Schicksal liegt jetzt in den Händen von Soldaten.
»Verdammte Scheiße, was ist hier los?« sagt eine schockierte Stimme. »Ist er durch das Fenster raus?«
»Negativ!« antwortet jemand. »Hier ist Dallas SWAT Leader, keine Kaninchen.«
»Der Raum ist leer!« schreit eine zittrige junge Stimme.
»Verdammte Scheiße!«
»Bringt die Kamera da rein!« ruft Baxter. »Was ist da los, Joe?«
»Alpha, in dieser Wohnung ist nur ein Computer und ein Telefon. Wir sind reingelegt worden.«
»Was?«
»Der Computer scheint angeschaltet, aber es ist kein Monitor dran. Und auch keine Tastatur.«
»Schafft die gottverdammte Kamera da rein!«
Schließlich zwängt sich die mobile Kamera durch die Masse der breiten schwarzen Schultern
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