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Atemlos

Titel: Atemlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bagley Desmond
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Mensch.« Bitterkeit war in seiner Stimme.
    Lashs Gorillas kamen schon wieder durch den Felsspalt und schleppten noch einmal vier Kanister an. Jetzt waren es insgesamt zwölf, und offenbar holten sie noch weitere. Ein Kanister faßt zwanzig Liter – nicht ganz –, also standen da jetzt zweihundertvierzig Liter im Sand bereit. »Was, zum Teufel«, sagte ich, »wollen die nur mit all dem Wasser?«
    »Wie kommst du darauf, daß das Wasser ist?«
    Ich blinzelte erstaunt. »Benzin?«
    »Die schrauben doch den Propeller wieder an, oder?«
    »Die sind ja wahnsinnig«, sagte ich. »Das Ding läßt sich doch hier nicht rausfliegen.«
    »Das haben sie auch nicht vor«, sagte Byrne. »Denk an Pauls Landrover. Demnächst gibt's ein Feuerchen.«
    Um Beweismittel zu zerstören? Beweise wofür? Ich sah ihnen zu, wie sie den Propeller wieder anbrachten, und das war viel mühsamer für sie als für uns das Abschrauben gewesen war. Meist waren alle fünf damit beschäftigt, und das nutzte ich aus, um mit dem Feilen an Byrnes Lederriemen anzufangen. Ich säbelte mit der scharfpolierten Klinge in der Gegend von Byrnes Handgelenken herum, hinsehen konnte ich natürlich nicht, denn wir lagen Rücken an Rücken.
    Plötzlich sagte er: »Hör auf! Die Burschen sind fertig.« Ich schloß meine Hand um die Klinge und drehte mich auf die andere Seite, so daß ich die Luftikus nun wieder im Blickfeld hatte. Lash stand auf der Tragfläche und ließ sich von Kissack und Zayid Kanister um Kanister hochreichen, die er jeweils in den Zusatztank entleerte. Die beiden Gorillas schleppten immer noch weitere Kanister ran. Lash füllte 220 Liter in den Tank, weitere 222 standen bereit; insgesamt hatte ich vierundzwanzig Kanister gezählt.
    »Drei Kamellasten«, sagte Byrne. »Ich hatte mich schon über die vielen Packtiere gewundert.«
    Lash und Kissack kamen nun zu uns. Byrne blinzelte zu ihnen hoch. »Wie ich bereits zu Wilbur und zu Orville sagte: Hoch kriegt ihr das Ding nie.«
    »Sehr witzig«, sagte Lash. »Kissack hat einen interessanten Vorschlag gemacht. Er meint, wir sollten einen von euch ins Cockpit setzen.« Er betrachtete uns ein paar Sekunden, dann sagte er sachlich: »Kissack, Byrne können wir nicht nehmen. Der ist zu alt, und das kann man vielleicht irgendwie nachweisen. Wenn einer in Frage kommt, dann Stafford.«
    Kissack zuckte die Achseln. »Ist mir auch recht.«
    Lash sah an mir herunter. »Ich weiß nicht«, zögerte er, »die Bekleidung stimmt nicht.«
    »Die verbrennt doch mit …«
    »Na ja. Aber die Zähne. Irgendwann wird das Flugzeug gefunden und vielleicht stellt dann jemand genaue Untersuchungen an. Wenn dann der falsche Mann im Cockpit gefunden wird, erheben sich allerhand Fragen.«
    »Nach über vierzig Jahren?«
    »Man hat schon Pferde kotzen sehen – Kamele, wenn Sie wollen. Nein, lassen wir lieber die Dinge, wie sie sind. Wir haben ja Billsons Gerippe, belassen wir es dabei. Es sieht dann eben so aus, als sei er vor Ausbruch des Feuers eben noch ausgestiegen.« Lash schenkte mir ein Lächeln. »Machen Sie sich keine Hoffnungen, Stafford. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.«
    Ich sagte: »Kaltschnäuziger Bastard«, woraufhin Kissack mir in die Rippen trat. Lash zog ihn am Arm zurück. »Lassen Sie das. Ich verabscheue sinnlose Gewaltanwendung. Mir gibt das nicht so viel wie Ihnen.« Lash wandte sich wieder der Luftikus zu. »So richtig abgestürzt sieht sie ja eigentlich nicht aus«, sagte er nachdenklich. »Ich meine, es sieht nicht nach einem echten Absturz mit daraus resultierendem Feuer aus. Wir werden das Heck heben und die Maschine kopfüber auf den Motor stellen müssen.«
    »Das Ding ist aber verdammt schwer.«
    »So schwer auch wieder nicht. Und wir sind fünf. Wir brauchen nur den Schwanz anzuheben und Steine darunterzusetzen. Wenn der Haufen Steine hoch genug ist, fällt sie nach vorn wie eine Wippe. Aber vielleicht erst ein bißchen Benzin, glaube ich.«
    Sie marschierten wieder zur Luftikus, Lash kletterte noch mal auf die Tragfläche. Kissack reichte ihm einen vollen Kanister, Lash goß das Benzin in die Kanzel, dann einen zweiten Kanister in den Frachtraum. Dann fing er mit zwei weiteren Kanistern noch einmal von vorn an. Über der Maschine flimmerte der Benzindunst. Jetzt war das Ding wie eine Bombe; ein Funke, und es flog in die Luft.
    Sie versammelten sich um das Leitwerk und fingen an zu stemmen, einer legte die Steine unter, und allmählich hob sich das Heck immer höher. Niemand achtete mehr

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