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Atemlos

Titel: Atemlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bagley Desmond
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wird nichts, wissen Sie.«
    »Verschwinden Sie«, sagte ich sauer.
    »Wenn hier jemand verschwindet, sind Sie das. Und sollten Ihre Leichen je gefunden werden, dürften sie etwa so aussehen wie die von Billson. Aber man wird sie hier nicht finden, mein Lieber, das wäre ein ganz und gar undenkbarer Zufall.«
    Von den Felsen her schepperte es metallisch. Lash wandte sich um und folgte seinem Blick. Seine Gorillas kamen durch den Spalt, und jeder trug zwei Kanister. An der Luftikus setzten sie sie ab, dann gingen sie wieder. Lash richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf uns. »Ich habe mir überlegt, was Sie mir seit unserer Begegnung heute morgen alles erzählt haben, und ich bin zu einer Schlußfolgerung gekommen. Byrne, Sie sind ein verdammter Lügner.«
    Der Alte grinste böse. »Das würden Sie mir nicht ins Gesicht sagen, wenn ich meine Hände frei hätte.«
    »Es war alles gelogen, jedes Wort. Der Standort der Maschine, die angebliche Suche nach Fresken, alles. Warum also sollte Ihre Auskunft über Billson keine Lüge sein? Es würde durchaus in das Bild passen, das ich mir von Ihnen mache. Wo ist er?«
    »Er hat sich vor drei Tagen von uns getrennt!« sagte Byrne. »Die Schulter sah übel aus, und es wurde immer schlimmer. Da hat Ihr Kissack ihn nämlich mit einer Kugel getroffen. Schon in der Ténéré ging's ihm mies, und nun hatte sich die Wunde wieder geöffnet, aber gesagt hat er nichts, der verdammte Idiot, weil er doch unbedingt Papis Flugzeug finden wollte.«
    »So. Das wissen Sie also auch.« Lash sah mich an. »Beide.«
    »Als ich sah, wie schlimm seine Schulter zugerichtet war, fürchtete ich Wundbrand«, sagte Byrne. »Deshalb habe ich ihn mit Atitel und Hami zurückgeschickt. Er kommt nur langsam voran, er dürfte jetzt von Tamrit aus absteigen.«
    »Wenn ich Ihnen nur glauben könnte.«
    »Da scheiß ich doch drauf, ob Sie mir glauben oder nicht.«
    Die Gorillas kamen wieder mit vier Kanistern, die sie zu den anderen stellten. Ich sah ihnen nach, wie sie wieder in der Spalte verschwanden. Lash klatschte fröhlich in die Hände. »Ihren Worten zufolge ist also Billson nie hier gewesen.«
    »Kaum, wenn er vor drei Tagen bereits heimgegangen ist.«
    »Macht ja auch nichts«, sagte Lash und stand auf. »Jedenfalls geh ich kein Risiko ein. Aus Nordafrika kommt er nicht mehr hinaus. Er ist ein toter Mann, so tot wie Sie.«
    Er schritt von dannen, und Byrne sagte: »Ein Gemütsmensch.«
    »Aber ich möchte wirklich gern mal wissen, wohin unser Paulchen sich verkrümelt hat?« sagte ich.
    »Ich weiß es nicht, und ich setze auch keine Hoffnungen in einen Kerl wie ihn. Hilfe von ihm wäre so wahrscheinlich wie ein Schneesturm im Tassili. Wo ist denn der verdammte Schaber?«
    Ich tastete volle fünf Minuten im Sand herum. »Hab' ihn.«
    »Dann halt ihn fest und verlier ihn nicht wieder. Vielleicht haben wir doch noch eine Chance.«
    Kissack und Zayid kamen zurück, sie schleppten den Propeller. Kissack zeigte Lash das Grabschild, und der lachte. Aber sie warfen es nicht weg. Lash ging damit zu den geduldig wartenden Eseln und verstaute es. Dann kletterte er der Luftikus auf eine Tragfläche und guckte ins Cockpit. »Gleich sieht er, daß der Kompaß fehlt«, murmelte ich.
    »Vielleicht auch nicht«, sagte Byrne.
    Lash inspizierte die Kanzel nur oberflächlich, aber dann kletterte er auf dem Rumpf herum und machte die Frachtluke auf. Er spähte hinein und sagte dann etwas zu Kissack, der unten stand. Er schien höchst zufrieden zu sein. Nun kletterte er den Rumpf zum Motor hinauf, wo er sich – wie gestern Byrne – rittlings niedersetzte. Er hob etwas hoch, sah es sich an, lachte wieder und warf es dann Kissack zu. Dann zeigte er auf uns. Kissack kam zu uns herüber. Er baute sich vor uns auf und hielt etwas zwischen den Fingern. »Wo ist der Schraubenschlüssel, der dafür paßt?« Es war einer von den Bolzen, mit denen der Propeller am Schaft befestigt gewesen war.
    »Suchen Sie mal schön«, sagte Byrne.
    Kissack trat ihm in die Rippen. Ich sagte schnell: »In dem Werkzeugsäckchen auf diesem Esel dort drüben – dem in der Mitte.«
    Kissack grinste mir zu und ging zu den Eseln. Byrne sagte: »Nicht nötig, daß du ihnen auch noch die Arbeit abnimmst, Max.«
    »Tu ich auch nicht. Ich will bloß nicht, daß sie alles durchsuchen. Der Kompaß steckt bei meinem Zeug.« Ich schaute zu Lash. »Sind die Bolzen noch alle da?«
    »Ja. In Reih und Glied auf der Motoreinfassung. Ich bin ein ordentlicher

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