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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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sie die Durchsuchungs- und Anmeldeprozedur über sich ergehen, ehe sie schließlich von zwei Beamten in den Besucherraum geführt wurden. Rand rechnete sich aus, dass Paul, wenn er ihn gar nicht erst fragte, ob er Dakota sehen wolle, auch keine Möglichkeit hätte abzulehnen.
    Seine Vater trug normale Kleidung – Jeans und ein Sweatshirt über einem blauen Anzughemd – und wartete an einem Tisch. Während sie die erforderlichen Papiere ausfüllten, hatte man ihn davon unterrichtet, dass er Besuch hatte. Abgesehen von ihm selbst war der große, sonnenlichtdurchflutete Raum leer. Draußen allerdings hatten zwei Wächter Posten bezogen. Aufgrund seiner vorbildlichen Führung galt Paul nicht als Risiko. Von seiner scharfen Zunge hatten sich die Gefängnisbeamten offenbar nicht beeindrucken lassen.
    Ihre Schritte waren auf dem harten Betonboden nicht zu überhören, dennoch hob Rands Vater nicht den Kopf.
    Weder Pauls Kleidungsstil noch sein gepflegtes Äußeres hatte unter seiner Inhaftierung gelitten. Er sah mit seinen siebenundsechzig Jahren fit und gesund aus. Das grau melierte Haar hatte er sich stoppelkurz bis dicht über die Kopfhaut abrasiert, um den Umstand zu kaschieren, dass auf der Krone seines Hauptes so gut wie nichts mehr davon vorhanden war.
    »Hallo, Paul.« Dakotas Finger krampften sich um die Rückenlehne eines Stuhls.
    Paul schob sich die Brille auf die Nase und sah von dem Buch auf, in dem er gerade las. Dakota ignorierte er völlig. »Ich habe dich erst letzte Woche gesehen, als du mit Seth hier warst. Wozu soll dieser Besuch gut sein?«
    Rand versuchte, die Reaktion seines alten Herrn einzuschätzen, als er ihm eröffnete: »Dakota ist von Seattle aus eingeflogen, denn bei der Hochzeit ist es zu einem Zwischenfall gekommen.«
    Paul nahm die Brille ab und klappte die Bügel ein, ehe er sie auf dem aufgeschlagenen Buch ablegte. Ohne eine Miene zu verziehen, erwiderte er Rands Blick. Dakota hatte ohne erkennbaren Übergang eine Verwandlung durchlaufen: von seiner vielversprechenden Chemikerin zu eben jener Frau, deren Verleumdung ihn zum Mörder abstempelte.
    »In wenigen Tagen beginnt meine Verhandlung.« Rands Vater verschränkte seine perfekt manikürten, leicht arthritischen Hände auf dem Tisch. »Ist sie diesmal hier, um mir zu
helfen
, oder wird sie weiter ihre beschissenen Lügen von sich geben, damit sie als reiner Unschuldsengel dasteht?«
    »Sie steht direkt neben mir, warum fragst du sie nicht selbst?«, schlug Rand vor.
    Dakota überging den Austausch von Höflichkeiten und kam direkt zur Sache. »Jemand ist dabei, Kaufinteressenten das Potenzial von DL 6–94 vorzuführen. Wir glauben, dass dieser Jemand die Absicht hat,
Rapture
im großen Stil herzustellen und den Markt damit zu überschwemmen.«
    »Den Markt
überschwemmen?«
Paul zog erstaunt eine Braue hoch. »
Überschwemmen
wird den Markt ganz sicher niemand
.
Sollte tatsächlich jemand, wie du sagst, im Besitz der Formel sein, kann man davon ausgehen, dass dieser Jemand – wer immer es sein mag – nicht so dumm ist, das Produkt so leicht zugänglich zu machen. Ganz schlechtes Geschäftsmodell. Es würde nur den Preis in den Keller treiben.« Er sah kurz zu Rand. »Und? Wie war die Hochzeit?«
    »Ereignisreich – allerdings nicht im positiven Sinn.« Er beobachtete das Gesicht seines Vaters genau, um dessen Reaktion abzuschätzen. Gegen seinen Willen setzte er sich hin. Er wäre viel lieber draußen an der frischen Luft gewesen. In das kleine Hotel zurückgefahren, wo er Dakota geliebt hätte. Verdammt, er wäre an jedem anderen Ort lieber gewesen als hier. Er war Mitte zwanzig gewesen, als er von ganz allein zu der Erkenntnis gelangt war, dass er nicht der völlige Verlierer war, wie sein Vater immer beharrlich behauptete. Und dennoch brauchte er nur in die Nähe dieses Mistkerls zu kommen, und schon fühlte er sich wieder klein und mickrig. Was wiederum
ihn
wütend machte. Er war hervorragend in dem, was er tat, und genoss großes Ansehen in Hollywood, wo ihm seine Stunts Preise und den Respekt von seinesgleichen eingebracht hatten. Er besaß eine blühende, erfolgreiche Securityfirma …
    »Jemand hat die Gäste mit
Rapture
vergiftet«, kam er unumwunden auf den Punkt.
    Paul machte ein erstauntes Gesicht. Es war, als würde Rand sich selbst in dreißig Jahren betrachten. Kälte machte sich in seinem Unterleib breit. Alles, was er an Paul verabscheute, trug er auch selbst als Charakterzug in sich, und sobald er das Gefühl

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