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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Herstellung so kostspielig und aufwendig, dass ihn mehrere an der Zusammensetzung arbeitende Teams bei ihrer Version gar nicht erst berücksichtigt hatten.
    Paul machte sich nicht die Mühe, darauf zu antworten. Weder wurde er unruhig noch blickte er um sich, er betrachtete sie einfach fest aus Augen, die auf entnervende Weise an Rands erinnerten. Dann wechselte er erneut die Gangart – es war verwirrend, und vermutlich sollte es das auch sein. »Da es ganz so aussieht, als würde ich den Rest meines irdischen Lebens hier verbringen, stellt sich die Frage: Wieso sollte ich einen Scheißdreck darum geben, wer da draußen was tut?«
    »Du bist wirklich ein wahres Prachtexemplar, was? Übernimmst du eigentlich überhaupt keine Verantwortung, für
gar nichts?
Rapture
war von Anfang an dein Baby – und jetzt streitest du jede Beteiligung ab? Ein bisschen plump, wenn man wegen Mordes mit der eigenen Droge als Tatwaffe hinter Gittern sitzt.«
    Sein Blick fixierte ihre Augen, durchdringend und eiskalt. »Was immer ich tue oder lasse – nächste Woche wird das Gericht darüber entscheiden, ob ich des vorsätzlichen Mordes schuldig bin oder ob der Tod meiner Catherine ein fürchterlicher Unfall war.«
    Catherine musste bei ihrem Tod Millionen hinterlassen haben – Dakota schien das ein hinreichend starkes Motiv. Man tötet die eigene Ehefrau, schiebt ihr den Mord in die Schuhe und geht als reicher, sehr reicher Mann von dannen. Das Ganze schien ihr so offensichtlich, dass sie nie hatte begreifen können, wieso es das für seinen Sohn nicht war.

13
    »So – du hast es also vermasselt, all deine reichen und berühmten Freunde zu beschützen«, wechselte Paul in Sekundenschnelle das Thema. »Nenn doch mal ein paar Namen, damit ich bei meinen neuen Freunden hier Eindruck schinden kann.«
    So sanft sein Ton war, darunter spürte man seinen Verdruss. Rand kannte das schon sein Leben lang und wusste, dass es Dakota ebenfalls bemerkt hatte. Im Labor hatte Paul niemals herumgetobt – stattdessen arbeitete er mit Einschüchterungstaktiken. Er verstand sich meisterlich darauf, einem Techniker – oder seinem Sohn – schon für den geringsten Fehler, für die geringste Fehleinschätzung das Gefühl zu geben, ein nichtsnutziger Wurm zu sein.
    Rand zügelte seine Wut. Paul kannte seine Schwachstellen bestens und machte völlig skrupellos davon Gebrauch. Er gab seinem Vater eine kurze Zusammenfassung der Geschehnisse während der Hochzeitsfeier und danach des Vorfalls in Barcelona.
    Sein Vater verschränkte die Arme auf dem Tisch und beugte sich vor. »Interessant.«
    »Das ist alles – mehr fällt dir dazu nicht ein?«
    »Nun, es ist ja nicht so, als könnte ich hier rausspazieren und eigenhändig Blutproben nehmen oder Leute befragen. Lass das doch deine Freundin erledigen – aber denk daran, ihre Ergebnisse überprüfen zu lassen.«
    »Als ihr noch bei Rydell zusammengearbeitet habt, warst du voll des Lobes für sie und hast gesagt, wie brillant und mutig sie ist.«
    »Eine Fehleinschätzung meinerseits. Sie hat die ganze Zeit über die Firma beklaut und Rydell-Rezepturen verhökert, bevor die Patente durch waren. Die werden sie wohl kaum wegen nichts gefeuert haben, oder? Das ist ja das Teuflische an ihr. Hübschen Frauen lässt man erheblich mehr durchgehen als ihren weniger attraktiven Schwestern.«
    »Hattest du irgendwelche interessanten Besucher in der letzten Zeit?«, erkundigte sich Dakota honigsüß. »Hast du irgendwas von deinen Freunden in Seattle gehört? Was ist mit den Familien der anderen Teammitglieder? Wie geht es denen, weißt du das? Vielleicht hat ja einer von denen noch vor dem Brand die Rezeptur in die Finger gekriegt. Das Team war so klein …«
    »Dakota«, warnte Rand sie mit leiser Stimme. T minus fünf … vier … drei … zwei … eins. Auslösen der Explosion.
    Mit einer einzigen gereizten Armbewegung fegte Paul das Buch vom Tisch. »Was zum Teufel soll das werden? Irgendein scheiß Fragespiel? Ich kriege meine scheiß Anwälte zu Gesicht, und ich sehe zu, dass mich niemand in den Arsch fickt, sobald ich mich nach der Seife bücke. Das wars – mehr kriege ich hier drinnen nicht zu sehen, Tag für Tag für gottverdammten Tag. Niemand gibt einen Scheißdreck darum, dass ich hier einsitze. Besucher? Fanpost aus dem gottverdammten Seattle? Willst du mich auf den Arm nehmen?«
    Die Beine von Pauls Stuhl kreischten über den Betonfußboden, als er aufsprang. Das Blut war ihm ins Gesicht geschossen, und

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