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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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hatte, es könnte ausgelöst werden, kämpfte er mit aller Macht dagegen an.
    Sein alter Herr verzog spöttisch den Mund. »Ausgeschlossen«, erklärte er ihm kategorisch. Er setzte seine Brille wieder auf, rückte die Bügel zurecht und fügte dann hinzu: »Die Formel ist schon vor Jahren vernichtet worden.«
    Rand bedachte Paul mit einem kühlen Blick. »Offenbar nicht.«
    Die Muskeln um den Mund seines Vaters spannten sich, und er machte eine wegwerfende Handbewegung. Er trug noch immer den Ehering, den ihm Rands Mutter vor sechsunddreißig Jahren angesteckt hatte. Als sich das Licht vom Fenster in der gegenüberliegenden Wand in seinen Brillengläsern spiegelte, konnte man den Ausdruck seiner Augen nicht erkennen, doch Rand brauchte ihn gar nicht zu sehen, um zu wissen, was es war.
    »Wie üblich hast du keine Ahnung, wovon du redest. Du verfügst gar nicht über das Wissen, um zwischen der einen Droge und einer anderen zu unterscheiden, mein Sohn. Dafür braucht es einen Experten, und der bist du nicht.« Mit siebzehn hatte Rand seine Collegeausbildung abgebrochen, die seine Mutter sich für ihn gewünscht hatte, und das regenreiche Seattle hinter sich gelassen. Und seinen Vater gleich mit. Er hatte den Schritt nie bedauert.
    »Im Augenblick warten wir darauf, dass die Toxikologieberichte zurückkommen«, informierte ihn Dakota. Sie war nicht bereit, sich auf dieses Katz- und Mausspiel einzulassen, bloß weil er es wollte. »Dann werden wir ja wissen, welche Rezeptur aus welchem Team zum Einsatz kam.«
    »Du warst die Einzige bei Rydell, die die Bestandteile aller Rezepturen kannte. Rand braucht gar nicht weiter nach seinem Täter zu suchen: Es ist eben jenes Flittchen, mit dem er ins Bett steigt.« Die Beleidigung kam ihm ganz kühl über die Lippen, in einem so gleichmütigen Ton, als hätte er sie gefragt, ob sie sich nicht setzen wolle.
    »Hüte deine gottverdammte Zunge«, fauchte Rand ihn wütend an. Im selben Moment beugte sich Dakota mit einem Funkeln in ihren blassen Augen vor, wenn sie auch nicht gerade über den Tisch sprang.
    »Wer immer
dafür verantwortlich ist, Paul, er stiehlt dir die Show und sonnt sich in deinem Ruhm. Er profitiert von deiner Erfindung und verursacht Chaos. Dir ist doch klar, welche Folgen es hätte, wenn diese Droge unkontrolliert auf die Straße gelangt. Millionen von Menschen werden jämmerlich krepieren, wenn wir dem keinen Riegel vorschieben.«
    »Wir?«
Er machte eine ausladende Handbewegung, vermutlich, um zu veranschaulichen, wo er sich befand. Es gab kein
Wir.
Es gab nur sie und Rand. Dann schlug er eine unerwartete Richtung ein. »Ich habe keine sechs Teams benötigt, die an meiner Rezeptur arbeiteten. Ich war fest entschlossen, das sicherste und wirksamste Antidepressivum auf dem Markt zu entwickeln. So viele Leute am gleichen Projekt arbeiten zu lassen, war überflüssig.«
    Sie runzelte die Stirn. »Damals hast du dich immer über die Verzögerungen beklagt. Hast gesagt, je mehr Leute daran arbeiteten, desto schneller bekämen wir es auf den Markt. Du hast ungeheuren Druck gemacht.«
    »Viele Köche …« Er rümpfte die Nase und schnippte einen unsichtbaren Fussel von seinem Ärmel.
    »Wie dem auch sei, irgendjemandem aus einem der Teams ist es gelungen, die Formel aus dem Labor zu schmuggeln, bevor dort alles zerstört wurde. Und diese Person müssen wir finden, Paul, das dürfte dir ja wohl klar sein. Wenn uns das nicht gelingt, wären die Folgen ungeheuerlich. Wie du persönlich über mich denkst, ist egal, aber hilf uns, dahinterzukommen, wer das getan haben könnte. Bitte.«
    Zum ersten Mal flackerte so etwas wie Interesse in seinen Augen auf, war aber ebenso schnell wieder erloschen. »Du kanntest die Mitarbeiter in jedem Team weit besser als die meisten anderen. Was glaubst du?«
    »Keine Ahnung. Alle haben in kleinen, streng abgeschirmten Gruppen gearbeitet, deren jeweilige Fortschritte nicht …«
    »Du warst die Qualitätskontrolle. Du kanntest die Bestellungen sämtlicher Teams, die Mengen, die zum Einsatz kamen, die Verfahren. Sag du es mir. Wie hieß jener eine Inhaltsstoff, den wir alle nach dem Scheitern der fünften Versuchsreihe benutzt haben?«
    Sie runzelte die Stirn. »Meinst du etwa das Mastix? Das war lediglich ein Geschmacksverstärker.« Jedenfalls in
ihrer
Version der Rezeptur. Sie bedachte ihn mit einem finster-fragenden Blick. »Oder hat deine Kontrollgruppe es etwa zu noch etwas ganz anderem benutzt?« Der Inhaltsstoff war in der

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