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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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nicht so bleiben.
    Rand spürte die Anwesenheit des Mannes neben sich, einen Sekundenbruchteil, bevor der ihm hart und unmissverständlich eine Revolvermündung gegen die Halsschlagader presste. Er wagte nicht, sich zu bewegen, da sonst Dakota ihres menschlichen Schutzschilds beraubt wäre. Ein zweiter Kerl packte ihn am Arm und machte sich daran, ihn abzutasten. Er fand die Glock, stopfte sie vorn in seine Jeans, dann tastete er seine Beine ab und entdeckte auch das Messer im Knöchelhalfter.
    Die schattenhafte Gestalt trat einen Schritt zurück. »Der Mann ist sauber.«
    »Ich weigere mich, hier einen Striptease hinzulegen«, sagte Dakota und richtete sich genau hinter Rands Rücken auf. Er spürte, wie sie ihm die .38er in den Hosenbund steckte. Sie zog sein Hemd darüber und rückte ein Stück von ihm ab. »Dreht euch um!« Er vernahm das Rascheln von Stoff und spürte ihre Arme und Knie an seinem Körper, als sie sich zu Ende anzog und ihre trockenen Sachen im Schutz seines Körpers überstreifte. »Ich habe keine Ahnung, was hier gespielt wird. Aber was immer es ist, es wird ja wohl warten können, bis ich meine Schuhe angezogen habe.«
    »Sie sind ein schwer einzuschätzendes Mädchen, Dr. North.«
    »Das liegt daran, dass ich kein Mädchen bin«, erwiderte sie schroff und schlüpfte mit den Füßen in die Sneakers.
Den
Tonfall kannte Rand bei ihr – und er wusste, dass er für den Empfänger nichts Gutes verhieß. »Was soll das überhaupt? Was hat ein Filmregisseur mit
Rapture
zu schaffen?«
    »Vor ein paar Jahren hab ich mal einen Film mit diesem Titel gedreht, erinnerst du dich noch, Maguire?« Das tat Rand allerdings. Creed hatte ihm versprochen, dass die darin vorkommenden Stunts seine Karriere als Stuntkoordinator in Schwung bringen würden. Damals hatte er sich ihm für diese Gelegenheit zu Dank verpflichtet gefühlt. Davon konnte jetzt allerdings keine Rede sein. »Nehmt sie mit«, befahl Creed seinen Männern. Sein Schatten schwebte auf die Öffnung in dem eingefallenen Mauerwerk zu. An Dakota gewandt fügte er hinzu: »Es war übrigens der letzte Job, den Ihr ach so talentierter Freund vor seinem Ausstieg aus der Branche gemacht hat.«
    »Wichtige Kurzinfo: Keiner von uns arbeitet mehr für Sie, also hören Sie auf, uns herumzukommandieren.« Dakota schob ihre Hand in Rands, als sie aus der Enge der Steinmauern heraus aufs Gras traten. Die anderen Schatten rückten ihnen von allen Seiten auf die Pelle.
    Creed lachte amüsiert; ein freundliches Altherrenlachen, das auf gemeinsam geleerte Biere und spaßige Zeiten anspielte.
    Herrgott. Das ergab keinen Sinn. »Was hast du hier verloren, Creed?« Rands Schritte wurden langsamer.
    »Nicht!« Es war eher Dakotas leise Warnung als der harte Rippenstoß mit dem Pistolenlauf, die ihn zum Weitergehen motivierte. Verflixt und zugenäht!
    »Hier entlang. Ich habe einen Wagen. Was hier ein Luxus ist, allerdings ein unerlässlicher, finde ich, wenn man nicht zu Fuß kreuz und quer durch diese Hölle latschen will, wie es die Mönche tun. Bis zum Labor sind es sechs Meilen, und ich möchte nicht, dass ihr euch völlig verausgabt. Das wird eure große Nacht.«
    Creeds Art, um den heißen Brei herumzureden, und das auch noch in einem erbarmungslos heiteren Ton, bewirkte, dass sich Rand warnend die Nackenhaare sträubten. Seine Instinkte schwankten zwischen Kampf und Flucht und standen auf Alarmstufe Rot. Im Gehen versuchte er, seine Umgebung einzuschätzen. Es war stockfinster, er hatte nicht die geringste beschissene Vorstellung von der Beschaffenheit des Geländes, und diese Typen waren schwer bewaffnet. Er dagegen hatte nur seinen Grips – und Dakotas Minirevolver. »Was zum Teufel geht hier vor?«
    »Dr. North wird für weitere Arbeiten an
Rapture
benötigt«, erklärte Creed – ganz so, als sei dies eine normale Unterhaltung beim Lunch im Ivy.
    Rands Magen krampfte sich zusammen, als ihm klar wurde, dass Dakota von Anfang an recht gehabt hatte. Sie hatten es auf sie abgesehen, und er war das Mittel, um sie hierherzulocken.
    »Ich arbeite schon seit zwei Jahren nicht mehr an DL 6–94«, erklärte ihm Dakota rundheraus. »Ich habe meine Notizen nicht dabei, und ganz sicher erinnere ich mich nicht mehr an irgendwelche Formeln. Offen gesagt, selbst wenn, würde ich mich niemals daran beteiligen, diese Droge auf die Welt loszulassen. Ersparen Sie sich die Zeit und bringen Sie uns zurück zum Boot.«
    »Sie haben die Aufzeichnungen
sehr wohl
dabei, Dr. North.

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