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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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ausgestreckte Hand gleiten. Er war im Begriff, sein ganzes Vertrauen auf eine Frau zu setzen, der er nicht im Geringsten traute.
    Dakota stützte die Ellbogen auf den Knien ab und versuchte, den Schwindelanfall zu ignorieren, der sie in derselben Sekunde überkam, in der ihre Finger über den Behälter strichen.
    Neben ihr veränderte Rand seine Sitzposition und beobachtete sie genau – wie ein Skeptiker, der einem Zaubertrick auf die Schliche zu kommen versucht. »Du siehst aus, als würdest du dich gleich übergeben.«
    »Normalerweise passiert das nicht.«
    »Musst du nicht die Augen schließen?« Seine Stimme troff vor Hohn und Spott. »Einen Sprechgesang anstimmen? Es mit positiver Energie bestäuben?«
    Sie warf ihm einen Blick zu, der nicht den Hauch eines Lächelns enthielt. »Offenbar bist du ein Mann, der gerne mit dem Feuer spielt.« Einen kurzen Moment lang drohte sein Gesichtsausdruck zu entgleisen, ehe er sich zu einem Jetzt-sei-doch-nicht-so-ernst-Ausdruck entschied.
    »Das passiert, wenn du es einfach nur berührst?«
    »Das passiert, weil ich ein ganzes Jahr das Bett mit dir geteilt habe«, erwiderte sie trocken. »Versuchst du etwa, mich zu provozieren? Das wird nämlich nicht funktionieren. Ich musste mir schon Schlimmeres anhören, glaub mir. Und jetzt halt den Mund, damit ich sehen kann, wo dein Mörder sich befindet.«
    Sekunden später beugte sie sich vor und angelte ihre riesige Umhängetasche aus dem Fußbereich.
    »Nichts?« Er klang nicht eben überrascht.
    Sie stellte die Tasche in die Kuhle zwischen ihren übereinandergeschlagenen Beinen und wühlte darin herum. »Oh, ich weiß genau, wo er ist. Wo
sie
sind. Ich will es dir zeigen, hier, schau.« Sie hielt ein kleines GPS -Gerät in die Höhe, ließ die schwere Tasche wieder auf den Wagenboden plumpsen und schaltete den kleinen Palmtop ein. »Er bewegt sich in ziemlich flottem Tempo. Warte mal …«
    Dakota tippte exakt dieselben GPS -Koordinaten ein, die sie vor ihrem inneren Auge sah, und hielt ihm dann den kleinen Bildschirm hin.
    »Marseille?« Seine Hand griff zum Zündschlüssel. »Ich habe einen Privatjet am Flughafen in Nizza stehen. Wenn du das ein wenig präzisieren könntest, werde ich …«
    »Er ist nicht in Marseille«, fiel sie ihm ins Wort. »Er bewegt sich in westlicher Richtung. Ich zeig’s dir.« Sie gab andere Koordinaten ein.
    Stirnrunzelnd betrachtete Rand den Bildschirm. »Er nimmt die Touristenstrecke? Wo zum Teufel will er bloß hin?«
    Sie zuckte die Achseln. »Keine Kristallkugel, schon vergessen? Ich nehme mal an, die Frage war rhetorisch, denn in die Zukunft sehen kann ich nicht.« Sie tippte die neuen Koordinaten genauso schnell ein, wie sie ihr zuflogen. »Er fährt noch immer in westlicher Richtung an der Küste entlang. Was sollen wir tun?«
    Er startete den Wagen. »Ich setze dich am Hotel ab. Wir können per Telefon in Kontakt bleiben …«
    »Oder«, unterbrach sie ihn, »ich könnte dich begleiten und den Kontakt halten, in dem
ich
dich auf dem Laufenden halte, während
du
fährst.« Gleichmütig fuhr sie fort: »Letzteres wäre effizienter, aber natürlich hänge ich auch gern in einem Luxushotel ab. Ich nehme an, vom Wellness-Bereich aus kann ich dich ebenso gut auf dem Laufenden halten.«
    Ein misstrauischer Blick traf sie. »Sie haben mindestens zwei Stunden Vorsprung«, warnte er sie. »Ich fahre nicht noch mal zurück, um dein Gepäck abzuholen.«
    Und offensichtlich auch nicht, um sie abzusetzen. Ihr war es nur recht. Dakota brachte ihren Rücken an der Tür in Position und machte es sich bequem. »Kein Problem. Alles, was ich brauche, kann ich mir besorgen, wenn es so weit ist.« So hatte sie es ohnehin geplant.
    »Standort?«
    Die Zahlen vor ihrem inneren Auge erglühten sanft, als sie sich mit der Bewegung ihres Zielobjektes veränderten. »Für ein Flugzeug oder den Zug bewegen sie sich nicht schnell genug. Es ist ganz sicher ein Auto. Immer noch in westlicher Richtung. Wie hast du vor, sie einzuholen?«
    Rand setzte eine dunkel getönte Sonnenbrille auf, was seinem Aussehen etwas zusätzlich Unnahbares und Gefährliches verlieh. »Ich
werde
sie jedenfalls einholen«, sagte er. Er klang forsch und voller Zuversicht. Er startete den Motor, und der Mietwagen erwachte aufheulend zum Leben. Völlig ausgeschlossen, dass dies ein ganz normales Auto war, dafür klang es viel zu kehlig, reagierte viel zu sauber auf seine gekonnte Handhabung. Andererseits waren sie in Monaco. Vielleicht fuhren sich

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