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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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galt als Big Business. In ein paar Wochen oder Monaten würde vermutlich nichts weiter als eine anzügliche Geschichte davon übrig bleiben, die man sich unter Freunden hinter vorgehaltener Hand erzählte.
    »Hältst du immer noch Erpressung für das Motiv?«, fragte sie, während sie ihre Tasche auf der Suche nach einer Rolle Bonbons durchwühlte. Sie bot ihm eins an und steckte sich dann, als er ablehnte, rasch beide in den Mund. Das war zwar nicht gerade ein Frühstück, aber irgendwie ahnte sie, dass sie nichts Besseres mehr bekommen würde.
    »Scheiße, keine Ahnung. Aber wenn es so wäre, hätte ich gleich als Erstes heute Morgen eine Forderung erwartet. In ein paar Stunden werden alle in irgendeiner Maschine sitzen, und morgen werden die meisten der Hochzeitsgäste wieder zu Hause sein. Es ist nicht völlig ausgeschlossen, nur vermag ich keinen Grund zu erkennen, warum der Erpresser warten sollte.«
    Sie zerbiss den Drops geräuschvoll. Rechts und links der Straße gab es üppige grüne Felder, doch für die Landschaft hatte sie im Moment kein Auge. »Wenn es keine Erpressung ist, was dann? Sollte auf diese Weise jemand in Verruf gebracht oder ruiniert werden?«
    »Klar. Das wäre jedenfalls mein Gedanke.«
    »Und wer?«
    »Sowohl die Braut als auch der Bräutigam sind Megastars, und Amanda ist so jung und frisch im Geschäft, dass eine Geschichte wie diese ihre Karriere abstürzen lassen könnte. Oder aber es geht um Creed. Der Mann ist grundanständig; soweit ich weiß, hat er sich nie irgendwelche Verschrobenheiten geleistet. Er ist verheiratet, hetero, trinkt nicht, keine Drogen. Videomaterial, auf dem man ihn mit seinem nackten behaarten Hintern beim Vögeln von ein paar Brautjungfern sieht, würde ganz sicher nicht ohne Auswirkungen auf seine Karriere bleiben. Andererseits ist er mächtig genug, dass eine solche Geschichte nicht mehr als eine oder zwei Erwähnungen auf
Thirty Mile Zone
oder einer anderen Webseite für Promiklatsch zur Folge hätte.«
    »Es gibt noch eine weitere Möglichkeit«, bemerkte sie, holte eine Wasserflasche aus ihrer Tasche und schraubte den Deckel ab. Das Wasser war warm, löschte aber ihren Durst. »Einhundert Personen, die im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen und Geld wie Heu besitzen. Einhundert
Kunden
.« Sie reichte Rand die Flasche, der geistesabwesend einen Zug nahm, ehe er sie zurückgab. »
Rapture
macht extrem süchtig, schon vergessen? Ein paar weitere Dosen würden schon genügen, und das wärs. Diese Leute würde alles tun und jede Summe zahlen, um mehr davon in die Finger zu bekommen.«
    Sie fuhren durch das scheckige Licht eines Tunnels aus ineinander verflochtenen Zweigen; meilenweit säumten Platanen die Straße wie Soldaten, hinter denen auf den Feldern Kühe weideten. Es herrschte reger Verkehr. Sie hätten ein Paar auf einem gemütlichen Sonntagsausflug sein können – nicht, dass sie dergleichen jemals gemacht hätten. Ihre gemeinsame Zeit – sie in Seattle und Rand in Los Angeles, wo er lebte und arbeitete – war stets so knapp bemessen gewesen, dass sie den größten Teil davon zusammen im Bett verbracht hatten.
    »Verdammt, auf den Gedanken bin ich gar nicht gekommen. Aber klar, das wäre durchaus eine Möglichkeit. Macht es wirklich so schnell süchtig?«
    »Jedenfalls die Version, die wir im Labor hatten, und ich zweifle keinen Augenblick daran, dass sich das nicht geändert hat.«
    »Einhundert Personen, dazu noch die Mundpropaganda …«
    Er erwartete keine Erwiderung darauf, und sie gab auch keine. Die nächsten zwanzig Meilen behielten sie beide ihre jeweiligen Ansichten für sich, während Dakota ohne große Mühe die GPS -Daten ihres Zielobjekts im Blick behielt. Wer immer es sein mochte, den sie verfolgten, er hatte es weder besonders eilig, noch machte er irgendwelche Umwege.
    Rand wechselte die Spur und raste, ohne das Tempo zu verlangsamen, in einen Tunnel hinein. Nach ein paar weiteren Minuten des Schweigens schlug er mit der Hand aufs Lenkrad. »Zum Teufel auch. Die Geschichte nervt mich in so vielerlei Hinsicht.«
    Sie veränderte ihre Sitzposition, um ihn zu betrachten. »Kann ich gut verstehen.« Als sie aus dem Tunnel wieder herauskamen und direkt in die Sonne hineinfuhren, nahm sie ihre Sonnenbrille aus der Umhängetasche. »Wir werden den Kerl schon finden.« Sie arbeiteten tatsächlich
zusammen
. Gütiger Gott. Sie hätte nie gedacht, dass sie diesen Tag jemals erleben würde. »Niemand hat bleibende Schäden zurückbehalten –

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